11. April 2012

Langzeit-Test: Rennrad-Handschuhe von Röckl.

Nachdem in den letzten beiden Jahren so fancy Marken wie Assos und Rapha die Rennradgemeinde mit ihren (zugegeben sehr attraktiven) Retro-Designs und den (andererseits) fast schon als frech zu bezeichnenden Preisen umgekrempelt haben, möchte ich hier heute mal die Lanze für eines der ältesten deutschen Unternehmen brechen: Röckl.

Links die neuen, rechts die alten Handschuhe: Aber immer Roeckl!

Ich fahre die Rennrad-Handschuhe dieses Unternehmens seit meinen Liegerad-Zeiten und ich muss sagen, dass ich sehr begeistert von Qualität und Performance der Münchner Traditionswaren bin - gestern erlaube ich mir anlässlich des Saisonstarts ein neues Paar.

Immer festen Grip - komme was wolle.

Die sind mit 34 € zwar auch nicht gerade als Schnäppchen zu bezeichnen, aber wenn ich mir das ausgediente Paar anschaue, dann stelle ich fest, dass es kaum ein anderes Produkt im Rennrad-Umfeld gibt, das so lange so gut gehalten hat: Seit meinem Giro d´Italia war dieses Paar Handschuhe im Dienst.

Eineinhalb Jahre, fast 9.000 Kilometer teilweise härteste Bedingungen. Bestimmt mehr als tausend mal an- und ausgezogen, bestimmt 10 Liter Rotz reingeschnäuzt, sicher stundenlang die Gelpolster belastet. Und am Ende? Sind nur zwei Nähte aufgeplatzt und das Polster etwas ausgeleiert.

Nach eineinhalb Jahren: Bis auf ein paar aufgeplatzte Nähte (nur rechts?!?) noch tadellos.

Ermüdungsfreies Fahren, das ist gerade bei Langstreckeneinsätzen wichtig: Karpaltunnel und Gelenke wollen entlastet sein, unzählige große und kleine Stöße, die die Hand abfangen muss, wollen gedämpft werden. Für Röckl ist der Einsatz verschiedenster Funktionsmaterialien un d Gel-Pads Standard. Für mich eh unverständlich, wie manche Profis gänzlich ohne Handschuhe Rennen fahren können ...

Muss sein: Gelpolster für maximale Federung und Grip, auch bei nassen Verhältnissen.

Für den Sommer fahre ich die ab jetzt mit den neuen Illertissen. Diese sitzen bei mir super, die Gelpads sind ausreichend dick für eine ordentliche Federung und - obwohl Roeckl dies anbietet - das Obermaterial ist sonnenundurchlässig: Ich stehe einfach auf die "Rennradhände" nach eine Saison unter knallender Sonne.

Das neue Sommer-Modell für mich: Illertissen

Im Winter verlasse ich mich auf die wärmende Wirkung der "Pino" -Langversion. Warmes, kuscheliges Fleece, selbstverständlich mit Anti-Rutschflächen ausgestattet, ziehe ich über die kurzen Handschuhe. Das schützt vor Kälte und hat mehr als ausreichend Grip auch am nassen Lenker.

Schon bei so manchem frösteligen Trip, wie diversen Zeitfahren Hamburg-Berlin, die immer zum Ende der Saison stattfinden, hat mich dieses Paar Handschuhe mit exzellent für der Kälte da draußen und der zusätzlichen Kälte durch den Fahrtwind geschützt. Auch die Pinos kann ich ohne Einschränkungen empfehlen - obschon diese, da ungepolstert, eher als "Überhandschuhe" taugen.

Perfekter Überhandschuh für Herbst und Winter - der Roeckl "Pino"

Röckl ist vielleicht nicht so stylish wie Assos.
Röckl ist vielleicht nicht so angesagt retro wie Rapha.

Aber wenn ich mir die neuen Handschuhe überziehe, die frischen, dicken Polster fühle und die Gelflächen testweise um den Lenker spanne, dann ist das, als ob gleich der Startschuss fällt.

Ich freue mich auf weitere eineinhalb Jahre mit meinen nagelneuen Handkleidern vom königlich bayerischen Hoflieferanten - und kann Euch diese nur wärmstens empfehlen.

Checkt doch einfach mal die Website von Roeckl-Sports - dort findet jede und jeder Rennradfahrer den passenden Handschuh: Vom High-Performance-Sportler bis hin zum Retro-Stahlrenner-Piloten.


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2 Kommentare:

  1. "...fast 9.000 Kilometer teilweise härteste Bedingungen. ...tausend mal an- und ausgezogen, bestimmt 10 Liter Rotz reingeschnäuzt, sicher stundenlang die Gelpolster belastet. Und am Ende? Sind nur zwei Nähte aufgeplatzt und das Polster etwas ausgeleiert."

    Gewaschen hast du sie hoffentlich auch hin und wieder?

    Mit sportlichen Grüßen

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