Detlef Koepke, Erfinder und Organisator der Mecklenburger Seenrunde,
bei der Eröffnungsveranstaltung der ersten Ausgabe 2014.
Das Rennen findet dann am 24. Mai statt. Ich erlebe einen perfekten Rennrad-Tag: Nicht nur das Wetter passt, sondern auch die Windrichtung (bei dieser Streckenlänge ein wichtiger Faktor). Aber auch Organisation, Verpflegung und andere die Fahrer im Peloton empfinde ich als gelungen und angenehm.
Sicher, Kritik habe auch ich geäußert. Aber meine Punkte sind, was das Rennen und die Orga angeht, vergleichsweise minimal in Relation zu dem Umstand, dass dies die aller erste Ausgabe war.
Warum müssen manche Leute die Dinge immer in den Dreck ziehen?
In den Tagen nach dem Rennen lese ich in einigen Blogs
und Foren, teilweise aber auch in den Kommentaren zu meinem eigenen
Rennbericht, viel harsche Kritik. Oftmals empfinde ich die als künstlich aufgebauscht oder unfair, oft frage ich mich auch, mit welch überzogenen Ansprüchen die Kritiker zu den Veranstaltungen fahren müssen. Das ganze dann noch vielleicht respektlos und gar beleidigend formuliert. Das mag vielleicht des Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung sein, erst einmal und
immer alles schlecht zu machen, ist aber nichtsdestotrotz ungerecht dem
Enthusiasmus und dem ehrlichen Engagement der Organisatoren und der vielen Helfer gegenüber. Oder will man sich selbst damit als "harten Insider" profilieren?
Vor allem: Wozu das ganze? Sollte es nicht das Ziel einer Kritik sein, die Chance zu eröffnen, die als verbesserungswürdig empfundenen Dinge abzustellen? Sollte es nicht vielleicht in unserem Interesse als Radsportler sein, den Organisatoren mit sachlichen, analytischen Hinweisen zu helfen, besser zu werden? Und mal ehrlich: Hatten diese Leute denn ernsthaft erwartet, dass ein so riesiges Event bei seiner allerersten Ausgabe alles einhundertprozentig richtig macht? Machen sie denn immer alles richtig?
Die MSR 2014 - Auch eine Fahrt durch die Nacht ist möglich.
Vor allem: Wozu das ganze? Sollte es nicht das Ziel einer Kritik sein, die Chance zu eröffnen, die als verbesserungswürdig empfundenen Dinge abzustellen? Sollte es nicht vielleicht in unserem Interesse als Radsportler sein, den Organisatoren mit sachlichen, analytischen Hinweisen zu helfen, besser zu werden? Und mal ehrlich: Hatten diese Leute denn ernsthaft erwartet, dass ein so riesiges Event bei seiner allerersten Ausgabe alles einhundertprozentig richtig macht? Machen sie denn immer alles richtig?
Dennoch interessiert mich, wie die MSR-Organisatoren mit der Kritik umgehen und deshalb freue ich mich, dass sich Detlef und Rene wieder bereit erklärt haben, mir noch einmal in einem Interview auch – und gerade – den
kritischen Punkten gegenüber Rede und Antwort zu stehen.
Die Mecklenburger Seenrunde im Rückblick.
Lousy Legs: "Lieber Detlef. Bei
unserem ersten Gespräch hattest Du mir Deine Ziele für die erste Ausgabe der
MSR genannt. Damals waren Dir neben vielem vor allem Buchungs- und
Teilnehmerzahlen wichtig. Habt Ihr Eure Ziele denn am Ende auch erreicht?"
Detlef Koepke: "Um weitere Ausgaben
der Mecklenburger Seenrunde veranstalten zu können brauchen wir natürlich zuerst
mal eine wirtschaftliche Grundlage – deshalb, und nicht, weil wir reich werden
wollen, sind die Teilnehmerzahlen eine der wichtigsten Kenngrößen. Ich kann
heute glücklicherweise sagen, dass wir unsere Ziele alle erreicht haben und in manchen Punkte diese sogar noch übertroffen. Wir hatten auf der langen Strecke fast ziemlich genau die
angepeilten 2.000 Teilnehmer in der Zeitnahme. Das ist für dem Beginn eine schöne Zahl.
Aber wirklich total positiv überrascht hat alle die unerwartet hohe Anzahl der Teilnehmerinnen auf der 90-km-Frauenrunde! Sensationelle 460 motivierte Damen haben mit ihrem Start die Mecklenburger Seenrunde auf Anhieb zum größten reinen Frauenrennen Deutschlands gemacht. Ich finde das deshalb so toll, weil wir von diesen Frauen durchweg positives Feedback zur Runde, dem Ansatz und der Durchführung bekommen haben."
Hohe Beteiligung der rennradfahrenden Damen: Glückwunsch, MSR!
Aber wirklich total positiv überrascht hat alle die unerwartet hohe Anzahl der Teilnehmerinnen auf der 90-km-Frauenrunde! Sensationelle 460 motivierte Damen haben mit ihrem Start die Mecklenburger Seenrunde auf Anhieb zum größten reinen Frauenrennen Deutschlands gemacht. Ich finde das deshalb so toll, weil wir von diesen Frauen durchweg positives Feedback zur Runde, dem Ansatz und der Durchführung bekommen haben."
Lousy Legs: "Das hätte ich auch nicht gedacht, herzlichen Glückwunsch! Und generell – wie zufrieden
bist Du mit der ersten Ausgabe der MSR, jetzt, mit ein paar Monaten Abstand?"
Detlef Koepke: "Zunächst einmal weiß
ich jetzt, dass ich damals, als ich die Idee zu diesem Rennen angefangen hatte,
ernsthaft umzusetzen, eigentlich nichts
wusste. Was alles bei der Realisierung eines solchen Großprojektes zu
bewältigen ist, kann ich im Rückblick selbst nur mit einigem Staunen fassen.
Deshalb bin ich sehr froh und auch wahnsinnig stolz auf unser ganzes Team, mit
dem wir dieses Event gestemmt haben: Erst deren Engagement und Leistungen haben das
alles erst möglich gemacht.
Immer wieder Wahnsinn, wenn ich mir vor Augen halte, dass über sich 800 Helfer engagiert haben, uns zu unterstützen. Auf drei Rennteilnehmer kommt also rein rechnerisch ein Helfer – ist das nicht faszinierend? Generell bin ich deshalb sehr zufrieden mit der MSR: Sicherlich haben wir an etlichen Stellen Verbesserungsbedarf. Von dem, was ich selbst erlebt habe und auch nach Erfassen und Auswerten allen Feedbacks kann ich eine sehr positive Gesamtbilanz ziehen."
Über 800 Helfer sind rund um die Uhr im Einsatz.
Und das bei 320 Kilometern Streckenlänge.
Immer wieder Wahnsinn, wenn ich mir vor Augen halte, dass über sich 800 Helfer engagiert haben, uns zu unterstützen. Auf drei Rennteilnehmer kommt also rein rechnerisch ein Helfer – ist das nicht faszinierend? Generell bin ich deshalb sehr zufrieden mit der MSR: Sicherlich haben wir an etlichen Stellen Verbesserungsbedarf. Von dem, was ich selbst erlebt habe und auch nach Erfassen und Auswerten allen Feedbacks kann ich eine sehr positive Gesamtbilanz ziehen."
Lousy Legs: "Du sprichst die Kritik
an …"
Detlef Koepke: "... von der ich versichern kann, dass wir die total ernst nehmen! Von Anfang an haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir Feedback sammeln und nutzen könnten. Zudem: Du kannst mir glauben, dass ich selbst wohl der schärfste
Kritiker bin. Schon während der Orgaphase, später bei der Umsetzung und auch an
den Tagen des Rennens habe ich Kritikpunkte erfasst und gesammelt um sie später
zu analysieren. Von den Kritiken der Teilnehmer ganz zu schweigen. Auch die
werden zusammengetragen, teilweise durch aktive Befragungen, teilweise, weil wir die aus
dem Internet vor allem – wie Deinem Bericht zum Beispiel – danach suchen. Das
ist für mich das wichtigste gewesen, die Erfahrungen und Eindrücke aller zu
nutzen, eine Lernkurve zu beschreiben."
Die Strecke der Mecklenburger Seenrunde: Das sagt der Chef.
Lousy Legs: "Lieber Rene. Auch von
mir erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Eurer ersten MSR! Ich selbst fand die
Strecke wundervoll, tolle Ein- und Ausblicke in die wunderbare Kulturlandschaft
MeckPomms, dabei zugegeben auch viel anspruchsvoller, als ich das so zunächst
erwartet hatte. Was sind denn Deine Lieblingsstellen der Strecke gewesen?"
Rene Wasmund: "Danke, Lars! Ich denke,
bei der Strecke ist unser Konzept aufgegangen. Wir wollten nicht nur die Müritz und einige andere Seen
der Seenplatte umrunden, sondern unterschiedlichste Aspekte der
Mecklenburger Natur – verschiedene Wälder, Feld-Panoramen, die windreichen
Gegenden und auch die teilweise fiesen Hügel – mit historischen
Ortsdurchfahrten verbinden.
Dabei hat mir bei der Streckensuche natürlich geholfen, dass vor allem die Mecklenburgische Schweiz das Trainingsrevier meiner täglichen Ausfahrten ist. Wenn Du mich nach den Lieblingsstellen fragst: Das ist und bleibt Lenz-Süd am Ufer des Plauer Sees, die Elde-Brücke und die Abschnitte zwischen Nossentiner Hütte bis Moltzow sowie zwischen Bredenfelde und Penzlin. Gerade hier bietet sich ein abwechslungsreiches Profil mit wirklich tollen Ausblicken auf die Mecklenburgische Seenplatte! Wenn dann noch alles in saftigen, frischen Farben blüht und in voller Pracht dasteht: Herz, was willst Du mehr?!"
Rene Wasmund, leidenschaftlicher Radsportler und Streckenchef der MSR.
Dabei hat mir bei der Streckensuche natürlich geholfen, dass vor allem die Mecklenburgische Schweiz das Trainingsrevier meiner täglichen Ausfahrten ist. Wenn Du mich nach den Lieblingsstellen fragst: Das ist und bleibt Lenz-Süd am Ufer des Plauer Sees, die Elde-Brücke und die Abschnitte zwischen Nossentiner Hütte bis Moltzow sowie zwischen Bredenfelde und Penzlin. Gerade hier bietet sich ein abwechslungsreiches Profil mit wirklich tollen Ausblicken auf die Mecklenburgische Seenplatte! Wenn dann noch alles in saftigen, frischen Farben blüht und in voller Pracht dasteht: Herz, was willst Du mehr?!"
Lousy Legs: "Vor allem, wenn dann
noch ein derart königliches Wetter vorherrscht, wie wir hatten. Wie kam die Strecke
denn bei den Teilnehmern an?"
Rene Wasmund: "Wenn ich das runterbreche, dann haben
wir wirklich sehr positives Feedback bekommen. Das bestätigt meine Arbeit und
die des Streckenteams, ist uns aber auch Ansporn, nun vor allem noch
mehr Nicht-Mecklenburger zur MSR zu bekommen. Denn wir wollen die Schönheit
unserer Region ja so weit wie möglich ins Bundesgebiet und gern auch ins
Ausland tragen. Den Vättern-See kannten vor der Rundfahrt vielleicht einige
Schweden-Insider und Angelfreunde. Jetzt ist durch diese Veranstaltung die dortige Region einfach in der Sportlerszene ein Riesenname. Das wäre für
Mecklenburg-Vorpommern natürlich ebenso wünschenswert."
Labestation Burg Stargard: "Exotische" Ortskerne, etwas verwunschen, mittelalterlich. Oder
mitten im Wald. Oder an einem See-Ufer. Die Strecke der MSR bietet auch hier Abwechslung.
Lousy Legs: "Zur Strecke, neben viel Lob habe ich Euch allerdings auch zwei, drei Abschnitte ankreiden müssen, die ich dann doch sehr brutal fand, vor allem was die Untergrundbeschaffenheit angeht."
Rene Wasmund: "Da meinst Du die
beiden Kopfsteinpflaster in Walow und Tressow. Wir haben uns die im Vorfeld
ganz genau angesehen und ja auch darauf
hingewiesen. Ich muss aber zugeben, dass uns die Kritik an
diesen beiden Abschnitten sowie an einigen holperigen Asphalt-Passagen in ihrer Heftigkeit schon überrascht hat: Wir nehmen dies sehr ernst! Wir wissen, dass die Teilnehmer ja ihre
privaten Rennmaschinen am Start und natürlich keinen unlimitierten
Zugriff auf neue Laufräder haben. Wir planen jetzt schon, wie wir diese
Abschnitte entschärfen oder gar eliminieren können. Was leider nicht sehr
einfach ist, denn die Infrastruktur der Straßen in MV ist recht dünn. Wenn wir
unsere Fahrer über möglichst einsame, schöne Straßen schicken wollen, kann dann
ein Umfahren sehr weite Umwege bedeuten. Oder sogar eine weitere Verlagerung
von Teilen der Strecke auf die mit dem Rennrad eher unschönen Bundesstraßen,
was wir eigentlich weitestgehend vermeiden möchten. Aber Du hast natürlich vollkommen Recht: Die Sicherheit (vor allem die der Nachtfahrer) hat
absoluten Vorrang!"
Ich würde immer lieber tagsüber fahren: Die Strecke ist viel zu schön,
als sie nur im Lichtkegel einer Radlampe zu erleben.
Lousy Legs: "Ein Vorschlag von mir, vielleicht verbessert Ihr bei diesen Abschnitten, wo es keine Umfahrungsmöglichkeiten gibt, die Beschilderung: Bei Gran Fondos in Italien ist mir das schon oft positiv aufgefallen. Die stellen da teilweise 3 Schilder, die das Feld schon bequem lange vor den Abschnitten herunterbremsen auf, ähnlich den Autobahn-Baustellen. Und weisen dann auch noch mal auf extra großen Schildern explizit auf grobes Pflaster hin unmittelbar vor der „Bedrohung“. Manchmal, bei besonders schweren Abschnitten, stehen da dann auch Helfer mit Pfeifen und Flaggen.
Nächste Frage: Ich persönlich hätte noch mehr „See“ bei
der Mecklenburger Seenrunde haben können. Wird es denn weitere Änderungen an
der Strecke für die MSR 2015 geben?"
Rene Wasmund: "Wir werden definitiv
im Landkreis bleiben, es wird einige Änderungen und Anpassungen geben, aber
keine revolutionären. Ich persönlich finde es allerdings durchaus auch
spannend, vielleicht für spätere Ausgaben der MSR auch mal über eine komplett
neue Runde nachzudenken. Gegen „mehr See“ hätte auch ich nichts und sicher ist
das auch ein Punkt bei der Streckenoptimierung für 2015."
Also eine optimierte, aber bewährte Streckenführung in
2015 und vielleicht was ganz Neues in 2016? Ich fänd ja auch ein „Anschlagen“
an der Ostsee spannend: Denn so weit weg ist das Ufer der Ostsee auch nicht! Wie
cool wäre das: Ein Depot auf einer der Seebrücken am Strand, dann mit starkem
Küsten-Rückenwind wieder gen Sennplatte?
Wechselnde Streckenkonzepte halte ich für super
attraktiv: Das ist ja auch, was den Münsterland Giro über die Jahre immer
wieder „jung“ gehalten hat. Da es jedes Jahr eine vollkommen neue Strecke und
damit immer einen anderen Giro gab, hatte eine Teilnahme an diesem Rennen im
Prinzip immer den Charakter einer Erstteilnahme, was die hohen Teilnehmerzahlen
erklären könnte. Freilich: Dass das organisatorisch hoch aufwändig ist beweist,
dass der Münsterland Giro nun nur noch alle 2 Jahre seine Strecke wechselt.
Versorgungsengpässe
und Speisen-Qualität: Die Kritik an der MSR.
Neben den angesprochenen Kopfsteinpflaster-Abschnitten der Strecke
fand sich ein zweiter Kritikpunkt in vielen der Berichte, die ich über die
Mecklenburger Seenrunde gelesen habe: Die Verpflegung. Bevor ich den beiden die
Fragen hierzu stelle, möchte ich vorab meine Sicht der Dinge kurz einmal
darstellen.
Ich selbst hatte bei keinem der Depots zu keiner Zeit irgendwie das Gefühl, zu Wenig, zu Altes oder zu Kaltes zu bekommen: Perfekt, würde ich sagen. Ich kann also die teilweise schon recht drastischen Schilderungen einiger meiner Mitstreiter weder unterschreiben noch dementieren. Was ich jedoch definitiv für fragwürdig und unnötig übertrieben halte, sind solche Kommentare, die den Veranstaltern bewusste Täuschung unterstellen.
Verpflegung bei der MSR: Ich fand´s lecker.
Ich selbst hatte bei keinem der Depots zu keiner Zeit irgendwie das Gefühl, zu Wenig, zu Altes oder zu Kaltes zu bekommen: Perfekt, würde ich sagen. Ich kann also die teilweise schon recht drastischen Schilderungen einiger meiner Mitstreiter weder unterschreiben noch dementieren. Was ich jedoch definitiv für fragwürdig und unnötig übertrieben halte, sind solche Kommentare, die den Veranstaltern bewusste Täuschung unterstellen.
Ja, sicher, die Fotos, die in puncto Verpflegung auf der
Website veröffentlicht worden sind, haben etwas anderes dargestellt, als am
Ende draußen geliefert wurde. Aber ehrlich: Hatten die Leute denn wirklich
erwartet, dass an den acht Verpflegungsstellen so reichhaltig und kulinarisch anspruchsvoll wie an
einem Fünfsternebüffet eines all-inclusive Hotels der türkischen Riviera
aufgetischt wird? Come on! Es ist doch ersichtlich, dass die Veranstalter Stockmaterial genutzt haben. Nutzen mussten – sie hatten ja noch kein eigenes
Fotomaterial.
Alles in allem fand ich die Speisen überall außerordentlich lecker: Das frische Mecklenburger Landbrot zum Beispiel, die Kichererbsen-Suppe war mal was anderes und die Kartoffelsuppe zum Schluss einfach genial. Ich hake bei Detlef und Rene nach:
Hat zu viel Kritik geführt: Stockmaterial vom Büffet.
Das sollte es 2015 nicht mehr geben.
Alles in allem fand ich die Speisen überall außerordentlich lecker: Das frische Mecklenburger Landbrot zum Beispiel, die Kichererbsen-Suppe war mal was anderes und die Kartoffelsuppe zum Schluss einfach genial. Ich hake bei Detlef und Rene nach:
Lousy Legs: "Detlef, wie ist das
Feedback und auch Eure eigenen Erfahrungen während der Veranstaltung im
Hinblick auf die Verpflegungs-Thematik gewesen?"
Detlef Koepke: "Zunächst einmal muss
ich sagen, dass ich wirklich sehr beeindruckt war, wie viel und vor allem
sachlich formuliertes und lösungsorientiertes Feedback wir bekommen haben. Das
ist insofern erwähnenswert, als dass die wenigen wirklich krassen Kritiken
wirklich nur die schrille Ausnahme sind. Wir haben die Hinweise der Teilnehmer,
die der Helfer und auch unsere eigenen Beobachtungen gesammelt, katalogisiert
und priorisiert: Meine Aufgabe ist es nun vor allem erst einmal, dass wir für
die zweite MSR wieder mit einem starken Orga-Team am Start sind. Ohne das wird
es nicht gehen.
Was die Kritikpunkte angeht, so haben wir einige tiefgreifende Neuerungen parat: Für das ganze Thema Verpflegung und Logistik haben wir eine Expertin auf diesem Gebiet ins Team geholt. Sie – und die Unterstützung eines Catering-Experten für Veranstaltungen dieser Größe und Art – werden sicherstellen, dass wir bei der nächsten Ausgabe der Seenrunde alle Speisen und Getränke jederzeit pünktlich und in ausreichenden Mengen an die Verpflegungsstationen bekommen."
Toller Service: Massagen an jeder Labestation!
Was die Kritikpunkte angeht, so haben wir einige tiefgreifende Neuerungen parat: Für das ganze Thema Verpflegung und Logistik haben wir eine Expertin auf diesem Gebiet ins Team geholt. Sie – und die Unterstützung eines Catering-Experten für Veranstaltungen dieser Größe und Art – werden sicherstellen, dass wir bei der nächsten Ausgabe der Seenrunde alle Speisen und Getränke jederzeit pünktlich und in ausreichenden Mengen an die Verpflegungsstationen bekommen."
Lousy Legs: "Es geht also um die
grundsätzliche Überarbeitung …"
Rene Wasmund: "... des gesamten
Logistik-Konzeptes, genau. Das beginnt bei der Lagerung der Speisen und
Getränke in den Tagen und Stunden vor dem Rennen, ebenso, wie die Optimierung
von Transportwegen, Fragen der Kühlkette bei verderblichen Lebensmitteln, der
Bereitstellung von Reservemengen und Reaktionszeiten und vieles mehr. Ich
denke, wir haben da bei der ersten MSR wirklich schon vieles richtig gemacht –
auch wenn ich natürlich auch offen ansprechen möchte, dass wir an einigen der
Depots kurzzeitige Versorgungsengpässe hatten. Das war dann für die Teilnehmer,
die darunter zu leiden hatten, natürlich sehr schlimm. Ich kann die Kritik und
die Enttäuschung auch sehr gut nachvollziehen.
Neben unserem neuen Konzept haben wir und auch beim großen Vorbild Schweden vieles abgeguckt. Auf Einladung unserer Partnerveranstaltung, der Vättern-Rundan, konnten wir dort in diesem Jahr komplett alles bis ins kleinste Detail vor Ort auch „von hinten“ anschauen und analysieren: Auch hieraus sind wertvolle Impulse entstanden, die Veranstaltung – und das in vielen Punkten, nicht nur beim Essen und Trinken – zu verbessern."
Detlef Koepke: "Um das ergänzend noch einmal ganz klar zu sagen: Wir stehen nach wie vor zu unserer Aussage, gerade auch im Bereich der Verpflegung, ein Premium-Radamarathon sein zu wollen. Daran wollen wir uns auch weiterhin messen lassen. Wir wollen mit der Mecklenburger Seenrunde hierbei einen europäischen Maßstab setzen."
Muss natürlich immer frisch & reichlich vorhanden sein: Verpflegung
ist bei einem Rennen mit +300 km das A und O.
Neben unserem neuen Konzept haben wir und auch beim großen Vorbild Schweden vieles abgeguckt. Auf Einladung unserer Partnerveranstaltung, der Vättern-Rundan, konnten wir dort in diesem Jahr komplett alles bis ins kleinste Detail vor Ort auch „von hinten“ anschauen und analysieren: Auch hieraus sind wertvolle Impulse entstanden, die Veranstaltung – und das in vielen Punkten, nicht nur beim Essen und Trinken – zu verbessern."
Detlef Koepke: "Um das ergänzend noch einmal ganz klar zu sagen: Wir stehen nach wie vor zu unserer Aussage, gerade auch im Bereich der Verpflegung, ein Premium-Radamarathon sein zu wollen. Daran wollen wir uns auch weiterhin messen lassen. Wir wollen mit der Mecklenburger Seenrunde hierbei einen europäischen Maßstab setzen."
Lousy Legs: "Welche Impulse konntet
Ihr neben der Essen/Trinken-Tematik noch aus Mottala mitbringen?"
Detlef Koepke: "Einiges! Ohne jetzt Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, sind das Themen wie Ausgabe der Startunterlagen, Beschilderung des Veranstaltungsgeländes, die gesamte Logistik hatten wir schon erwähnt. Hierbei ist unter anderem auch Verbesserungspotenzial bei der Verpflegung der eigenen Helfer entdeckt worden – es gibt hier eine ganze Menge kleiner und größerer Neuerungen, die in ihrer Summe die Gesamtveranstaltung weiter nach vorn bringen werden. Oft sind das nur Details, ihre Summe aber macht dann einen durchaus großen Unterschied."
Wird in 2015 noch besser ablaufen: Die Startnummernausgabe.
Detlef Koepke: "Einiges! Ohne jetzt Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, sind das Themen wie Ausgabe der Startunterlagen, Beschilderung des Veranstaltungsgeländes, die gesamte Logistik hatten wir schon erwähnt. Hierbei ist unter anderem auch Verbesserungspotenzial bei der Verpflegung der eigenen Helfer entdeckt worden – es gibt hier eine ganze Menge kleiner und größerer Neuerungen, die in ihrer Summe die Gesamtveranstaltung weiter nach vorn bringen werden. Oft sind das nur Details, ihre Summe aber macht dann einen durchaus großen Unterschied."
Vorbild Vättern-Rundfahrt: Das sagt die Partner-Veranstaltung zur MSR.
Ich kann per E-Mail ein paar Fragen an Dennis Johannsson schicken, die er mir freundlicherweise auch beantwortet. Dennis ist Teil des Organisations-Kommittees der Vättern-Rundfahrt und seines Zeichens als Polizeiinspektor für die Streckensicherheit verantwortlich. Er ist die Mecklenburger Seenrunde mitgefahren und ich bin gespannt, was er zu sagen hat.
Lousy Legs: "Dennis, erst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten. Wie ist Dein Eindruck von der MSR im Vergleich zur Vättern-Rundfahrt: Gibt es Gemeinsamkeiten? Was sind die Unterschiede?"
Dennis Johannsson: "Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den Rennen: Zum Einen natürlich die Distanz von 300 (und mehr) Kilometern, zum Anderen die tolle Natur mit dem See (oder den vielen Seen bei der MSR). Dann wäre da noch die Region: Mottala und Neubrandenburg sind zwei schöne Städte, aber in einer Region mit viel Arbeitslosigkeit. Die Rennen sind da große Chancen, die Regionen für Touristen bekannter zu machen und Touristen - und damit Arbeit - in die Städte zu bringen. Der nächste Punkt, wenn man das Rennen selbst betrachtet, ist auch spannend: Die Vättern-Rundan ist damals mit ähnlichen Teilnehmerzahlen gestartet und hat sich in den Jahren zu einem regelrechten Klassiker mit vielen tausend Teilnehmern entwickelt. Dieses Potenzial sehe ich bei der MSR auf jeden Fall auch."
Kult-Potenzial? Wenn die Anwohner und Kommunen ebenso
mitziehen, wie in Schweden, vielleicht!
Lousy Legs: "Wie beurteilst du die erste Ausgabe der MSR?"
Dennis Johannsson: "Ich finde, es war ein sehr gelungener Start. Man spürt überall, dass sich alle viel Mühe gegeben haben. Dennoch ist viel Potenzial für Verbesserungen, vor allem bei den Ortsdurchfahrten mit den Pflaster-Abschnitten. Aus Sicherheits-Aspekten würde ich diese komplett vermeiden: Die Teilnehmer versuchen, auf die Gehwege auszuweichen, was nicht nur die Teilnehmer selbst sondern auch Zuschauer gefährdet. Ich denke, die MSR hat wirklich Riesenpotenzial, das sie nutzen sollte. Dabei sollte es das Ziel sein, langsam zu wachsen und von Ausgabe zu Ausgabe besser zu werden - das ist eine gesunde Entwicklung die zum Erfolg führen wird."
Lousy Legs: "Dennis, abschließend: Würdest Du Deinen schwedischen Sportskollegen empfehlen, bei der Mecklenburger Seenrunde zu starten?"
Dennis Johannsson: (Er schreibt dies mit Smileys) "Ich würde es keinem empfehlen, denn das würde unserer eigenen Veranstaltung eine Menge Teilnehmer kosten. Nein, im Ernst, es wäre super, wenn mehr Vättern-Veteranen auch die MSR besuchen - und umgekehrt - denn das würde beiden Events gut tun, denke ich."
Bei meinem (bisher) längsten Einsatz auf dem Rennrad – persönliche Eindrücke.
Ich hatte bis zu dem Tag des Rennens selbst erst maximal
300 Kilometer auf meinem Rennrad gesessen – beim Granfondo Milano-Sanremo.
Diesen Rekord auf 322 Kilometer zu erweitern war für mich schon ein ganz schön
emotionales Erlebnis. Ich möchte wissen, durch welche psychischen Wechselbäder die Beiden während der
Veranstaltung gegangen sind:
Rene Wasmund: "Ich war natürlich
total aufgeregt, was sich aber etwas gelegt hatte, nachdem wir endlich das
Rennen gestartet hatten. Der Stress während der Veranstaltung hat auch viele
Emotionen gar nicht erst aufkommen lassen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass
ich selbst in den Momenten am glücklichsten berührt war, als ich in diese total
glücklichen Gesichter der Finisher blicken konnte. Das war schon etwas ganz
besonderes. Diese Perspektive kannte ich noch gar nicht. Dies immer und immer
wieder im Zielbereich erleben zu können hat mich dann auch für den ganzen
Stress in den kritischen Phasen der Vorbereitung und des Rennens mehr als
entschädigt."
Detlef Koepke: "Ich war zwar riesig
gespannt voller Vorfreude, als es endlich losging, konnte aber auch während des
Rennens kaum mal loslassen und genießen. Ich war selbst während des Rennens auf
der gesamten Strecke unterwegs – Tag und Nacht – um mir persönlich ein Bild zu
machen. Habe nicht geschlafen und war dementsprechend am nächsten Tag und die
Tage nachdem die Anspannung des Rennens vorbei war, wirklich leer gesaugt. Erst
ein, zwei Wochen nach der Sennrunde habe ich gemerkt, was das für eine große Belastung
war. Am meisten war auch ich dann von der Stimmung im Zielbereich beeindruckt,
das war wie Weihnachten: Die ganzen glücklichen Gesichter, die tollen Mädels
bei der Medaillienausgabe, die Anteilnahme der vielen Zuschauer … und berührend
auch, wie viele spontan zu mir gekommen sind und uns zum unbedingten
Weitermachen ermutigt haben."
Super Wetter, super Angebot, super Location = Supervent.
Wird das 2015 ebenso? Besser?
Lousy Legs: "Was sind Eure Wünsche für die Mecklenburger Seenrunde 2015?"
Rene Wasmund: "Zu aller erst wünsche
ich mir ganz eigennützig, dass mir meine Familie den hohen zeitlichen Aufwand,
den ich für die MSR fahren muss, nicht allzu übel nimmt. Ich wünsche mir dann
natürlich, dass wir noch mehr Teilnehmer im schönen Neubrandenburg werden begrüßen
können, uns der Wettergott ein zweites Mal so wohlgesonnen sei, dass unsere
Veränderungen greifen und wir eine noch bessere Veranstaltung auf die Beine
bekommen und vor allem, dass ich wieder so ein tolles, engagiertes Team für die
Streckenabsicherung zusammen stellen kann."
Detlef Koepke: "Ich wünsche mir, dass
die tolle Arbeit, die wir 2014 abgeliefert haben, vor allem die vielen
Gespräche im Landkreis und das Vertrauen, das wir bei allen Beteiligten
aufbauen konnten, auch 2015 zu einer tollen, vielleicht noch tolleren
Veranstaltung führen wird. Ich wünsche mir, dass wir auch nach der zweiten
Auflage wieder das Signal von allen Seiten bekommen werden: Gern wieder!"
Lieber Detlef, lieber Rene – Danke für Eure Zeit und die
bereitwillige Beantwortung meiner Fragen. Danke auch an Dennis Johannsson von der Vättern-Rundan.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Interview nicht nur mithelfen kann, die Kunde von der Mecklenburger Seenrunde als eine wirklich erlebenswerte Veranstaltung zu verbreiten, ich hoffe auch, dass Ihr in 2015 noch mehr Teilnehmer und vor allem noch zufriedenere Teilnehmer haben werdet. Ich denke, von dem, was ich gesehen und miterlebt habe aber auch von dem, was Ihr mir hier erzählt habt, seid Ihr da definitiv auf einem guten Weg. Ich bin gespannt!
Bringt 2015 eine gesteigerte Teilnehmeranzahl?
Ich hoffe, dass ich mit diesem Interview nicht nur mithelfen kann, die Kunde von der Mecklenburger Seenrunde als eine wirklich erlebenswerte Veranstaltung zu verbreiten, ich hoffe auch, dass Ihr in 2015 noch mehr Teilnehmer und vor allem noch zufriedenere Teilnehmer haben werdet. Ich denke, von dem, was ich gesehen und miterlebt habe aber auch von dem, was Ihr mir hier erzählt habt, seid Ihr da definitiv auf einem guten Weg. Ich bin gespannt!
Ich jedenfalls freue mich sehr auf 2015. Mir hat es in Neubrandenburg so gut gefallen, dass ich dieses Mal sicher mit meiner Familie anreisen und noch ein, zwei Tage auf „der Platte“ dran hängen werde. Ich freue mich schon jetzt wieder auf die 322 harten, abwechslungsreichen, leckeren und vor allem spannende Kilometer rund um die wunderschönen Seen dieser einzigartigen Kulturlandschaft.
Wir sehen uns 2015.
Hier könnt Ihr Euch für die MSR 2015 anmelden.
Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet werden die Bilder mit freundlicher Genehmigung vom Fotograf Florian Selig (www.florianselig.com) verwendet.
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