25. April 2012

Just sayin ...

Tja, da hatte ich also mal ganz viel Langeweile und dachte mir, ich miste meine Radsport-Zeitschriften-Sammlung mal aus. Das mache ich alle paar Monate - blättere in den Ausgaben, erfreue mich an dem einen oder anderen netten Bericht und schwelge in Erinnerungen.

So wie gestern: Auf meinem Wohnzimmertisch türmen sich drei Haufen ProCycling, Tour-Magazin, Rennrad und Roadbike.



Insgesamt eine schöne runde Zahl von 66 Zeitschriften. Die Euro, die ich da investiert habe, will ich mal lieber nicht ausrechnen ...

Als ich so lese, bemerke ich etwas: Der Canyon-Effekt. Irgendwie sehe ich nur noch ... Canyon.

Der Canyon-Effekt

Wo ich hinschaue, wohin ich auch blättere und egal in welche Ausgabe ich schaue: Immer Canyon. Und da im TV gerade wirklich nichts läuft, nehme ich mir einen Stift und einen Zettel und mache mal eine kleine Statistik.


Ich protokolliere den Namen der Zeitschrift und schaue mir jeden Test an. Wird in dem Test ein Canyon mit getestet? Dann gibts ein Kreuzchen. Natürlich notiere ich mir auch die Testnote.

So komme ich von einem "Überragend" zum anderen. So lese ich durchweg von "bester Verarbeitung", "präzisester Lenkung" oder wenn gar nichts mehr geht vom "besten Preis-Leistungs-Verhältnis." Ich komme mir vor wie Bart Simpson an der Tafel, vor lauter "Überragend".


Wirklich: Egal, wo ich schaue, in fast jedem Test tauchen die selben Kandidaten auf! Es ist immer ein Canyon mit dabei. Und wenn es dabei ist, dann meistens auf dem Siegertreppchen.

"Moment mal!", denke ich mir da - "So überragend wie diese Marke kann das doch gar nicht gehen! Wenn es so eindeutig ist, dann müssten wir alle ja nur noch Canyon kaufen! Schön blöde, wenn man als Verbraucher da zu einer anderen Marke greifte?!"


Und siehe da: Die Verbraucher sprechen - der große Tour-Test (für den in der aktuellen Ausgabe wieder der Fragebogen für 2012 drin ist) bescheinigt mir, was ich anhand der Testergebnisse schon gedacht habe. In allen Kategorien siegt Canyon!

Na bitte! Jeder mag die Räder!

Sparfüchse fahren drauf ab, im Mittelklassebereich wird Canyon gefahren, die Bestseller sind direktversendete Canyons und selbst bei den High-Tech-Rennrädern kann sich das Canyon gegen Marken wie Simplon (High-Tech?), Specialized und all die anderen No-Names wie Trek, Cervélo und wie sie alle heißen, durchsetzen.

Erfolg auf ganzer Linie!

Canyon im Tour-Magazin

Vor mir liegt ein Stapel alter Tour-Magazine. Ich zähle 18 Ausgaben, darunter viele Ausgaben mit so lieb gewonnenen Reportagen wie die über das Stilfser Joch oder das Zeitfahren Hamburg-Berlin 2010.

Was sagt meine Strichliste?

Ah, klar. In den 18 Ausgaben, die ich bei mir noch zuhause habe, sind 13 Ausgaben, in denen Tests mit Canyon-Rennrädern enthalten sind.

Kein Wunder, dass sich bei mir der Canyon-Effekt eingestellt hat: Canyon dominiert die Tests. Sicher - da taucht auch immer mal wieder ein Rose auf. Cannondales finden sich auch sehr häufig und die Tests sind allesamt - mal mehr, mal weniger - breit aufgestellt.

Aber eines, das ist fast immer mit dabei - das Rennrad aus Koblenz.


Das hat Tradition: Schon beim großen Tour-Lesertest 2010 hat Canyon abgeräumt wie Lady Gaga bei den MTV-Music Awards. Allerdings etwas bescheidener - damals siegten die Jungs vom Rhein in nur 3 von 5 Kategorien. Aber jeweils immer haushoch.

Ich will hier mal nichts unterstellen, das das klar ist. Ich sag ja nur ...

Penetration formt Meinung

Kann es sein, dass die Lesermeinung, die in den großen Tour-Tests zum Ausdruck kommt, auch ein Produkt der permanenten Penetration mit der Marke Canyon ist?

Wenn ich mich an RTFs oder Rennen erinnere, sehe ich viele Canyons - klar. Aber ich sehe keineswegs eine solch hohe Dominanz dieser Marke draußen, wie es die "Lesermeinung" vermuten lassen würde. Also könnte doch was dran sein, an der These, dass das stetige Bombardieren mit guten Testurteilen irgendwie Spuren hinterlässt?


Meine Strichliste spricht da klare Worte: In allen 18 Ausgaben der Tour, die ich zu Hause habe, sind 72 % der Tests mit Canyon-Beteiligung (und entsprechender Platzierung von Bild und Text).

Und von diesen Tests fährt das Canyon einen Sieg nach dem anderen ein: Sagenhafte 84 % aller Tests in meinen Tour-Ausgaben gewinnt Canyon.

Wow! Was für eine Supermarke, mag man da denken, oder?

Werbetext für Fortgeschrittene

Ich arbeite seit 10 Jahren in der Werbung. Begonnen habe ich als Redakteur beim TV, später einige Jahre für einige große Agenturen und Kunden als Texter gearbeitet. Ich weiß, wie das geht, gut zu texten. Bin da auch durch eine harte Schule gegangen.

Das, was die Tour an Texting abliefert, ist - aus Werbesicht - aller erste Sahne!


Da wird durch eine Headline - im oberen Fall "Kluge Wahl" - gleich mal eine Aussage in den Raum gestellt. Direkt neben der Headline platzieren die Redakteure (natürlich auch für Leute, die nur schnell mal drüberfliegen genau im diagonalen Lesefluss) die kleinen Rennradbildchen samt Namensnennung.

Dazu - ohne näher zu spezifizieren, zu welchem Rennrad und welcher Marke es wirklich gehört - eine "tolle Zahl" (mein erster Chef nannte das immer Facts´n´Figures - "Das muss schnell hängen bleiben!") und schon ist der Leser programmiert: Kluge Wahl - wenn ich ein Canyon nehme - 1,6 Bestnote

Und da kann man aufschlagen, welche Tour man will - mir als Werbefuzzi geht da ein Herz auf. Toll gemacht!


Da steht an erster Stelle das Canyon auf Platz 1 - daneben wieder Facts´n´Figures. Die haben unter Umständen gar nichts mit dem Canyon zu tun (die 874 Gramm für den leichtesten Rahmen gehörten nicht zum Koblenzer) aber es sieht so aus und erfüllt seinen Zweck.

Redaktionelle Platzierungen

Die hohe Kunst der Webeplatzierung - "im redaktionellen Umfeld" - beherrschen die Macher der Tour natürlich auch aus dem Effeff.


Bei einem Beitrag, der sich im Grunde genommen um ein Thema dreht, der nun wirklich rein gar nichts mit Canyon zu tun hat, wird durch geschickte Produktplatzierung ein Transfer der redaktionellen - und tatsächlich unabhängigen Inhalte - auf die Marke Canyon erreicht.

Im Falle oben geht es um die neue Generation von Supercomputern: Garmin, SRM und Co sind die eigentlichen Inhaltslieferanten. Das großformatige Foto, die sportliche Inszenierung und klar erkennbar das Canyon-Logo saugen Attribute wie "modern", "High-Tech" oder "up-to-date" auf und nehmen es von Garmin weg - übertragen es auf Canyon.

Unbezahlbar!

Organ des Koblenzer Direktvertriebes

Ich kann mich noch gut an die Zeitung der DDR aus meiner Kindheit erinnern: Das Neue Deutschland (Jibma det Endee her!). Unter dem Titel stand immer "Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands". Ja, die gute alte alte Zeit ...

Im Prinzip könnte sich die Roadbike doch so etwas Ähnliches als Subline hinschreiben. Es würde zumindest passen.


In den zufällig genau auch 18 Ausgaben, die ich auf meinem Tisch gesammelt habe, finden sich 14 Tests mit Canyon-Beteiligung. Und, Ihr werdet es ahnen, auch hier ist es überraschend, wie oft das Canyon in den verschiedensten Kategorien siegt.

"Naja, wenn die Tour mit den aufwändigen Testverfahren Canyon gut testet, dann kann das die Roadbike ja nicht anders machen, oder?" Stimmt - Qualität ist Qualität.

Und ein Rennrad ist entweder steif - oder nicht. Ob das nun die Tour herausfindet oder die Roadbike, ändert ja am Rennrad nix. Logisch.



Na, statistisch gesehen - ich erzähle nichts Neues - überrascht mich die Torte, die sich aus den Zahlen ergeben, dann auch nicht: 77 % meiner Roadbike-Ausgaben featuren Produkte von Canyon -  71 % kann die Marke gewinnen. bei 21 % werden sie Testzeiter.

92 % sehr gute Ergebnisse in allen Tests der Roadbike. Was für ein Traumergebnis!

Neue Zielgruppen

Jedes Unternehmen will wachsen - auch und gerade in der Krise, in der wir uns befinden und zusammen mit den immer härter werdenden Marktbedinungen, die die Globalisierung mit sich bringt, ist es gerade für ein Luxusprodukt wie das Rennrad essenziell, neue Märkte und neue Zielgruppen zu erobern.


Die Frauen sind - leider - im Rennradbereich noch in der absoluten Unterzahl. Also wird, zurecht und sehr gut, wie ich finde, von den Radsportmagazinen hier enorm viel unternommen, um die Damen für unseren tollen Sport zu begeistern.

Natürlich funktioniert auch hier die Markenprogrammierung durch eindrucksvolle Testergebnisse und redaktionelle Platzierung von Produkten wunderbar.

Welches Mädchen möchte nicht auf einem schneeweißen Superrennrad einen tollen Po durchs Peloton tragen?


Für Canyon betreibt die Tour einen massiven Aufwand, der teilweise absurd wirkt: In einem Special über Aero-Räder und Triathlon-Bikes wird - na klar! - ein schnittiges Canyon gezeigt. Dabei spielt gerade im TT- und Triabereich diese Marke nun wirklich keine Rolle!

Beim Kona Bike Count 2011 landet Canyon abgeschlagen weit hinten. (Cervélo gewinnt, aber das nur am Rande). Klar, dass die Zielgruppe für die Koblenzer interessant ist. Klar, dass hier eine Platzierung mit Wort und Bild den einen oder anderen Neuling ... überzeugen könnte.

Steter Tropfen ... und so weiter.

Emotionen

Marken brauchen Emotionen. Sie brauchen sie so, wie wir die Luft zum atmen. Ein Bianchi wäre nichts, ohne die 125-jährige Tradition, ohne Bartali und Giro. Ein Cervélo wäre nichts, ohne Gerard Vroomen und Mr. White, ohne 3 Paris-Roubaix-Gewinne. Ein De Rosa wäre nichts ohne Ugo. Ein Colnago nichts ohne Ernesto.


Canyon hat kein Gesicht. Oder doch?


Ete Zabel - unser aller Liebling. Ich hoffe, sie entlohnen Dich angemessen, denn Deine Dienste für Canyon sind eigentlich unbezahlbar!

40er Schnitt - weeßte wie schlecht det is?

Erik Zabel war nach der Schmach, die wir mit Ulle erleben mussten, einer der einzigen Sympathieträger eines Radrennsportes, der durch (maßlos aufgebauschte) Dopingskandale immer mehr in Verruf geraten war. Ete, nicht zuletzt durch eine Siegesbilanz, die ihresgleichen sucht, durch den wunderbaren "Höllentour"-Film und sein tränenreiches Geständnis vor laufenden Kameras, Ete ist Vorbild geblieben.

Ete ist einer von uns. Ete ist schwer in Ordnung. Ete, dem nehm´ ich das ab!


Umso besser, wenn dieser Ete dann als "Markenbotschafter" im Canyon-T-Shirt Interviews gibt (auch wenn es oft gar nicht um Canyon geht, sondern um seinen Sohn (Alles Gute, Rick!) oder um Zabels Tätigkeiten bei Katusha.

Denn so werden all die positiven Emotionen, die wir mit ihm verbinden, auf die Marke übertragen. Das, was Canyon als Versendermarke ohne Gesicht, ohne Geschichte fehlte - das holt Ete souverän raus.

Ete ist tausendmal präsenter, tausendmal wertvoller, als der Fakt, dass Canyon seit langem ProTour-Teams sponsort. Ete bringt Emotion ins Spiel.



Natürlich kann Erik das nicht alles alleine managen - immerhin braucht eine Marke auch Geschichte. Also warum nicht mal zum "Macher" hinter Canyon fahren und 2 Doppelseiten die tolle Story des Unternehmers erzählen?

Sicher: Ich habe höchsten Respekt vor Herrn Arnold und seinem Werk, das er mit Canyon aufgebaut hat. Keine Frage. Eine Traumkarriere und eine Riesenleistung. Oder sagen wir es so: Er hat es geschafft, mit ungelabelten No-Name-Frames made in Fernost eine Marke aufzubauen, die mittlerweile selbst entwickelt, ganz vorne in der Rennradliga mitspielt und eine Erfolgsgeschichte ist, auf die man stolz sein kann.

Absurd?

Manchmal allerdings, da übertreiben es die Jungs, wie ich finde. Wie zum Beispiel beim großen Aero-test vor einem Jahr. Ich musste lachen. Musste den Kopf schütteln. Und war stinksauer.


Da lässt die Tour-Redaktion das nagelneu Entwickelte Canyon-Produkt Aeroad gegen - unter anderem - das Cervélo S2 anreten. Ein S2 mit schwacher Ausstattung noch dazu!

In der Spezifikation, wie es die Tour getestet hat, würde sie niemand, der ein Aero-Rad kaufen wollen würde, dieses Rad zusammen stellen. Und hey, warum das S2? Warum nicht gegen das Alphatier?

Das macht die Tour dann wenig später. Wieder das Aeroad. Aber diesmal gegen das (damals noch) Premiumprodukt Cervélo S3. Im Text verklausuliert müssen Windkanalprobleme des Aeroad verschleiert dargegeben werden (armer Redakteur, der sich da bestimmt ein Bein ausgerissen hatte) und es wird das S3 abgewertet, durch eine angeblich schwache Garantie.

Leute: Cervélo gibt 15 Jahre Garantie und hat ein super Crash-Replacement. Auch damals schon!

Ich will hier nichts unterstellen ... ich sag ja nur ...

Übrigens gewährt Canyon 6 Jahre.

Cervélo-Komplott?

Wo wir gerade bei Cervélo sind: Ich will ja hier nicht mit Dan Brown kommen und auch kein zweites "Loose Change" aufmachen, aber etwas spanisch kommt mir das schon vor:


In den 66 Ausgaben, die ich da habe, wird Cervélo in nur 23 Augaben erwähnt. In zwei Drittel aller Ausgaben spielt diese Marke keinerlei Rolle.

Okay, okay, Serotta, Cinelli und sehr viele andere Marken werden noch weniger erwähnt - aber Himmel - gerade bei Themen wie Leichtbau, Steifigkeit oder Aerodynamik kommt man doch um die Kanadier nicht herum!

Interessanter wirds, wenn man sich anschaut, wenn denn dann - wo Cervélo erwähnt wird. Und das ist zum Großteil in der ProCycling der Fall. Ansonsten halten sich Tour & Co sehr bedeckt. (Oder berichten über "weiche Lenkköpfe" und "schwache Garantien")

Ich sag ja nur ...

Ach, stimmt nicht - guck mal an, im großen Tour-Test 2011 kann Cervélo wenigstens einen dritten Platz bei den "eigentlich unbezahlbaren" Traumrennern punkten. Und die sollte man sich ja nicht kaufen, wenn man auf Preis/Leistung guckt. So als guter Deutscher, nicht wahr?


Langsam wirds langweilig. Canyon. Canyon.

Grand Canyon auf meinem Wohnzimmertisch: Von 33 Tests in 45 unterschiedlichen Ausgaben kann die Marke aus Koblenz 21 Testsiege und 4 Zweite Plätze erringen. Blöd, wer da ein anderes Rad kauft!
Da fällt mir was auf: Ich lege mal die Zeitschriften mit und die ohne "Canyon" nebeneinander. Witzig - Da habe ich also einen Roadbike-Tour-Stapel (mit) und einen ProCycling-Rennrad-Stapel (ohne).

So, wie Cervélo in Roadbike und Tour kaum Erwähnung findet, scheint es anders herum auch irgendwie ... Misstöne zu geben.



Gut, die ProCycling ist weniger eine Testzeitschrift (Marcel Wüsts lieb gemeinte Kolumne würde ich mal nicht als "Test" bezeichnen wollen) sondern eine Zeitschrift, die sich eher dem Radsport verpflichtet fühlt. Dass bei einer auf Profisport, Ergebnisse und Rennen ausgelegten zeitung Canyon eine untergeordnete Rolle spielt, ist zu verstehen.

Ach, und die Rennrad hat ja eh einen deal mit einem ganz anderen Hersteller ...


Das Rennrad-Nutrixxion-Team wird seit eh und je von Corratec gesponsort. Da würde ich als Materialsponsor ja auch mit Argusaugen darüber wachen, dass da kein anderer Hersteller in meinen Gefilden wildert ...

Big Spender

Einen Teil, den überspringe ich meist: Die Kleinanzeigen. Ich habe meinen Fahrradladen und ansonsten bestelle ich im Internet. Gebrauchtes ist nicht so meins.

Für meine kleine Statistik schaue ich mir den nun aber mal genauer an ...


Denn da findet sich das eigentlich Interessante an meinem kleinen Recherche-Abend: Die Anzeigenabteilung. Und hossa, was da abgeht!

Canyon schaltet mindestens eine 1/1 (also ganzseitige) Anzeige, gern auch mal - als Follow-up bezeichnet - zwei 1/1 hintereinander. Clever gemacht: Auf der ersten Seite wecken starke Rennradlerwaden Begehrlichkeiten - eine Seite später, schön prominent dann die Lösung: Ein Bike von Canyon, logisch!


Besonders clever (kann man das buchen?) sind die Anzeigen, die nicht als solche zu erkennen sind. Zum Beispiel beim Herstellernachweis: Immerhin eine halbe Seite Produktplatzierung. Wie oft da ein Canyon abgebildet ist, habe ich jetzt nicht gezählt - aber das ist da tatsächlich sehr oft zu sehen.

"Kann es sein," denke ich etwas ketzerisch, "dass Testergebnis und Anzeigenaufkommen irgendwie miteinander zusammenhängen?"



Nur so, ich denke da nur mal so drauf herum ... wie viele Canyon-Anzeigen finden sich denn so in den Zeitschriften? Und dann baue ich wieder ein paar Haufen aus meinen Zeitschriften. Ziemlich eindeutig, was ich da sehe: Zwei Riesenhaufen.

Und zwei kleine Ausreißer. Aber irgendwie doch erschreckend eindeutig - so als alter Statistiker:

 

In 29 ProCycling-Ausgaben finde ich gerade einmal 2 Anzeigen. Von 18 Roadbike-Ausgaben sind 14 mit einer und oftmals mehreren Anzeigen der Koblenzer versehen, immerhin in noch 11 von 18 Tour-Magazinen findenm sich Ete & Co.

Nur die Rennrad, die macht keinen Umsatz mit Canyon. Und wo werden Canyon-Rennräder gleich nochmal so überragend oft überragend gut getestet?

Ich sag ja nur ...

Cervélo hat in den 66 Ausgaben übrigens 3 1/2 Anzeigen geschaltet. Als Thor Hushovd Weltmeister wurde.



Aber schon bin ich beim nächsten mal Umblättern schon wieder voill abgelenkt: Woran wollte ich gerade denken? Rennräder, Waden, Muskeln ... Äh, was war da noch gleich?

Kann sein, dass ich bei all den bunten, durchgestylten Anzeigen (Canyon beschäftigt mit wysiwyg eine der besten Werbeagenturen Deutschlands) etwas den Überblick verloren habe?



Bitte versteht mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Canyon.

Canyon baut sicher genauso tolle Rennräder, wie jede andere ernsthafte Rennradschmiede auch. Und auch wenn ich persönlich niemals bei einem Versender kaufen würde, heißt das nicht, dass diese Marke, die Menschen, die hinter der Marke stehen und auch die Produkte schlecht wären.

Das hier soll auch kein Canyon-Bashing sein.

Just sayin ...

Klar, ich bin der Cervélover und als solcher, wie ein trauer St. Pauli-Fan, stehe ich zu "meinem Verein".

Was ich mit diesem Post nur mal deutlich machen wollte: Vergesst all die "Tests" und "Bewertungen". Das kann alles so nicht stimmen. Fahrt die Räder Probe, lasst Euch beraten von einem Händler, der Ahnung hat, von einem Händler, bei dem die Fahrradkuriere ihre Räder warten lassen.

Ich habe die Tour abonniert. Und das wird auch so bleiben.
Ich kaufe jede Ausgabe der Roadbike und der ProCycling. Und manchmal auch gern die RennRad.

Aber ich weiß, wenn ich die Tests dort lese - dass ich im Grunde nichts anderes tue, als meine Mutter, wenn sie beim Frisör die Brigitte zur Hand nimmt.



.
Wie ist Eure Meinung? Freue mich über Eure Comments.

20 Kommentare:

  1. Zuallererst... ich fahre ein Canyon :-)

    Aber das was du mit Recherche - und was für einer Hut ab (!) - "beweist" ist ein Eindruck der sich bei mir auch schon länger verfestigt, hat. Lese ich nicht alle 3 jeden Monat, ist es doch schon sehr auffällig, was sich da im Hintergrund möglicherweise abspielt.

    Vor allen Dingen traurig, dass man ja damals dachte, als die Roadbike kam, dass es jetzt vielleicht etwas weniger subjektiv kommt, wenn man eine 2. Meinung zum Gegenlesen bekommt.

    Ich würde mir möglicherweise wieder ein Canyon holen, nicht wg. der ach so großen Medienpräsenz sondern weil Meines einfach unverwüstlich ist und mich seit Jahren gut durch die Gegend kutschiert.
    Möglicherweise werde ich mich aber auch gerade wg. dieser Markenpräsenz beim nächsten Kauf nicht trotz, sondern wg. dem Geschmäckle auch mal bei den Anderen umschauen...

    Und von Recherche kommste beim Ötz nicht an :-)

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  2. hi christian,

    danke für dein comment.

    und keine sorge: "nebenbei" fahre ich schon noch rennrad. keine sorge wegen des ötzi :-)

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  3. "Aber ich weiß, wenn ich die Tests dort lese - dass ich im Grunde nichts anderes tue, als meine Mutter, wenn sie beim Frisör die Brigitte zur Hand nimmt."

    This.
    Auch, weil sich alle Themen in schöner Regelmäßigkeit mit wenig Versatz im Jahresreigen in allen Ausgaben wiederholen: "Beste Trainingscamps auf Mallorca", "12 Transalp-Ideen", "Jetzt die Form für den goldenen Herbst konservieren", ... :)

    Aber egal, immer frische Bilder, neue Stories - Blättern und Kurzweil im Rahmen des geliebten Hobbys halt.

    Sehr schöne und ausführliche Behandlung dieses Themas, was ja völlig zurecht (wie du hier gut zeigst) Standard-Weisheit in sämtlichen Foren ist und zum Beinamen "Rennrad-Bravos" der entsprechenden Zeitschriften geführt hat. Ein Quentchen Info ist halt immer dabei - man muss es nur einzuordnen wissen.

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  4. Die Masche von Canyon wirkt, das muß man den Koblenzern schon zugestehen.
    Ich habe ja nun erst vor drei Jahren mit dem Radsport angefangen. Was tut man in Sachen Technik? Die Radsportmagazine lesen. Verschlingen. Alle. Monat für Monat.
    Da hat sich in den drei Jahren die Meinung tief ins Gedächtnis eingefressen, daß Canyon die besten und die preiswertesten Rennräder baut. Nie auf einem Canyon gesessen aber es sind die besten der Welt. Da kommt aber schon das nächste Problem: Ich habe auch kaum auf anderen Rennrädern gesessen. Ich kenne meins, das ist nichtmal ein Rennrad: ein Stevens Prestige, ein Cyclocross, im Sommer und vor allem zu Rennen rennradtypisch bereift. Auf wenigen richtigen Rennrädern habe ich gesessen. Gesessen heißt nicht gefahren.
    Solange sich Händler mit echten Probefahrten so schwer tun wird es - zumindest hier in der Gegend und in der 3000€-Klasse - wirklich schwer bleiben für Cannondale, Cervelo, Focus, Giant, Scott, Specialized und Co, von den ganzen Edel-Italienern ganz zu schweigen. Da heißt es zu Recht, daß man "seine" Geometrie auf dem "richtigen" Rennrad erst nach Jahren findet, aber man darf maximal eine Runde in der Ausstellungshalle drehen.
    Und so vertraut man eben der "Fachpresse", die natürlich genauso objektiv berichtet wie die Hochglanzmagazine aus den Bereichen HiFi, Video und Foto.
    Bisher habe ich zum Thema ein einziges Mal einen wirklich kritischen Unterton vernommen (ich krieg's nicht mehr zusammen wo und von wem), da hieß es: "Die Alu-Rahmen von Canyon sind wirklich eine Sensation, aber bei Carbon sind sie nur Mittelfeld."
    Ja, auch das bleibt hängen, aber insgesamt ist die Botschaft leider in vielen Köpfen angekommen: "Wer was anderes kauft als ein Canyon bezahlt entweder zuviel oder fährt hinterher."
    Leider.

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  5. Dann passt das ja, denn mein Canyon ist Alu, was bei der Quantität meiner Stürze, Umfaller und anderer Aktionen auch besser so ist :-)

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  6. die Untersuchung in Ehren, ich glaube nicht, dass sich die Magazine schmieren lassen , Canyon macht halt kleveres Marketing und ist bei jedem Test dabei, und baut die Räder so , dass Sie bei Labortetsts gut wegkommen. Aber, nebenbei die Räder sind wirklich gut. Einfach ausprobieren, fahren und ne eigene Meinung bilden. Nach über 20.000 Kilometern auf 2 Canyon F10 auf Touren, bei Rennen und in den Alpen (parallel hatte ich noch ein C14 Carbon und ein Scott Cr1und ein cube),Muss ich sagen für mich sind es die besten Räder die ich bisher hatte. Die Räder sind Steif, wendig , spritzig und bei Abfahren ne Bank (bei richtigem Aufbau auch nicht schwer )und dank der Sattelstütze auch komfortabel ich bin auch schon Scott Foil, Addicct und Simplon Test gefahren und konnte außer anderer Geometrie keine großen Unterschiede feststellen.

    Was man Canyon vorwerfen kan ist ne bescheidene optik und eine etwas zu langes Steuerohr und z.Teil unterirdischer Service definitiv ein Rad für Leute, die selbst schrauben aber sonst??? Den anderen Herstellern steht frei ihr Marketing in die gleiche Richtung zu wenden.


    Man freut euch doch , dass Canyon, Rose, Storck und Cube so erfolgreich sind , es springen immerhin noch einige Arbeitsplätze in D dabei raus

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  7. Nachtrag, nebenbei, meine Eindruck nach dem Lesen der Tests vom Aerorad war, das ist Canyon anders als die F10er mal nicht so gelungen und ist allenfalls Mittelklasse.

    und "Cervelover" wie wärs, wenn Du Dich weniger über die Marke als über die Beine definieren würdest . Im Rennen sind nämlich öfters die Alupiloten mit Billiglaufrädern und besseren Beinen vorn, warum bloß

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  8. tag herr anonym,

    danke für deine (und die anderen beiträge natürlich auch).

    zunächst eiinmal: ich habe nicht behauptet, dass canyon "schmiert".

    wie gesagt, ich mache seit einem jahrzehnt werbung und ich weiß, wie eng (gerade bei klammen verlagen) anzeigenbusiness und redaktion miteinander verflochten sind.

    über die qualität oder nicht-qualität von canyon treffe ich auch keine aussage: im gegenteil, ich bin überzeugt davon, dass das gute rennräder sind.

    nur eines ist mir wichtig: ich DEFINIERE mich nicht über die marke cervélo. und wenn du dir meine mittlerweile ja nun auch 3 jahre umfassenden posts anschaust, wirst du sehen, dass ich mindestens genauso oft über meine trainings, RTFs und rennen schreibe, wie über cervelo.

    ein blick in die "termine/ergebnisse"-sektion sollte das bestätigen.

    ich bin halt ein "fan" dieser marke, weil ich konzept, design, ausrichtung und qualität von cervelo toll finde. und dabei bin ich durchaus auch kritisch (wie etwa beim "qualitätsproble beim S5")

    insofern kann ich deine kritik kaum nachvollziehen.

    bei einem "st.pauli-fanblock" würde ja auch niemand auf die idee kommen, dem verfasser anzukreiden, doch selbst mehr fußball zu spielen, anstatt über st. pauli zu schreiben, oder?

    in diesem sinne - ich blogge weiter über technik, gadgets und cervelo - gemischt mit meinen trainings, RTFs und renn-einsätzen, die ja nun gottseidank fast an jedem zweiten WE anstehen.

    grüße,
    L

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  9. sorry , war etwas doof formuliert, was ich nur sagen wollte, ist nicht, dass ich dich für ne Lusche halte, sondern , dass Material und Marken ziemlich überschätzt werden.(Es gibt nur noch wenige schlechte Räder). . Am ehesten hat es noch beim Zeitfahren ne Berechtigung, bei Rennen habe ich schon oft Leute mit ziemlichem "Schrott" gewinnen sehen.
    Und mit Marken an sich habe ich ohnehin ein Problem , denn die werden oft erfolgreich aufgebaut, bieten Anfangs wirklich den versprochenen Mehrwert um dann (Cervelo S5 und Canyon Aerorad sind Beispiele) langsam äber ständig nach zulassen. Entweder bekommen Sie dann och mal die kurve oder ruhen sich wie viele Italiener auf dem alten Ruhm aus
    Ausnahmen bestätigen die Regel

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  10. Was bin ich froh, dass ich mich der Meinungsmaschine der “Heftle“ erst ausgesetzt habe _nachdem_ ich mein canyon angeschafft hatte! So bleibt es eine ehrliche Geizentscheidung ohne Manipulationsverdacht.

    In tour 4/12 gibt es übrigens die (aus Sicht der “canyon-Verschwörungstheorie“) kuriose Situation, dass das canyon zwar wie erwartet die beste Note bekommt, aber auf der meinungsmacherischen Spielwiese der ersten Seiten des Artikels inklusive grafischer Elemente konsequent totgeschwiegen wird. Aber gut, Rose ist natürlich auch ein braver Inserent...

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  11. Und wenn wie in der Roadbike 04/2012 mal ein Rosebike den Test für sich entscheidet, dann gewinnt halt mal eine Canyon Sattelstütze :)))

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  12. Aber mit maximal "hauchdünnem" Vorsprung(das Rosebike) und als "absoluter" Preisleistungssieger(die Canyonstütze)...;-)

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  13. Ach übrigens: Bei Mountainbikes findet es sich auch so: Siehe dazu "Mountainbike" und "Bike"... Werbung hin oder her, ja auch richtig, daß einer "Handelsmarke" ein Image nicht schaen kann... Was ist aber zur Qualität der eigentlichen Tests zu sagen? Wird hier nur Wein mit Wasser verglichen? Oder haben die Tests eine gewisse Reliabilität? Sind diese "getürkt" oder kann man damit doch was anfangen?
    Wenn ich mir die jeweiligen Testpositionen / Testkriterien und deren Einzelwertung ansehe, dann schneidetCanyon dort zumeist besser ab. Auch, wenn ich jetzt mal den Preisvorteil eines Versenders betrachte... (keine Kosten für permanente Läden, etc. ...)... Wie verhält es sich also bei dieser Betrachtung?
    Dies finde ich am aussagekräftigsten...

    Wie gesagt, schreibst ja selber, Werbung ist hier nur "Schall und Rauch"... Was ist mit den vermeindlichen "Hard-Facts" der Tests???

    Sorry - ja der Blog ist natürlich schon etwas her....

    Bye,
    Manu

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  14. manu,
    danke für den comment.
    sicherlich ist das eine sehr interessante frage. leider habe ich als einfacher konsument keine möglichkeiten, die "hard facts" zu checken. bin auch kein infenieur oder so.
    meine betrachtung bezog sich ja eher auf den marketing aspekt der tests.
    bei den inhaltlichen fragen habe ich die selben großen fragezeichen, wie du.

    viele grüße,
    larshi

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  15. Hi Lars,

    Erst einmal Danke für das interessante/ unterhaltsame Blog!

    Deiner Anmerkung zu Simplon (fahre keines dieser Marke, habe jedoch mal damit geliebäugelt) entnehme ich, dasss man diese nicht unbedingt mit High-Tech in Verbindung bringen sollte, oder was wolltest du damit bitte ausdrücken?

    Gruss, Marc

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  16. hi marc,

    danke für deinen comment.

    zu simplon und deiner frage: ich fand die bemerkung in der tour, simplon sei eine "high-tech-marke" nur irgendwie komisch, denn in den jahren, in denen ich mich mit rennrädern beschäftige, sind die österreicher nicht unbedingt durch cutting edge technologie und wahnsinnige innovationen aufgefallen.

    das soll keine wertung sein: die räder sind sicher spitze. mit high-tech und innovation würde ich persönlich aber eher noch zunächst einige andere hersteller in verbindung bringen.

    liebe grüße,
    larsa

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  17. Einen Monat später muss ich dann doch noch mal einen Nachtrag schreiben, Was bzgl. Canyon von den "Markenpiloten" mit den Imageboliden immer gern unter den Tisch fallen gelassen wird. Ist das Thema Innovation und Entwicklung. So einige Sachen , die heute Standard sind. z.B. tapered steerer (konischer Gabelschaft) , flexende Sattelstützen und auch der zunächst nicht unumstrittene Steuersatz, der zusammen mit Arcros entwicklet wurde (Simplon, die "High tech Marke", nutzt diese auch---schöne Rader aber dennoch, von de sind mir nicht so viele Innovationen bekannt , ) wurden maßgeblich von den Koblenzern propagiert und zunächst belächelst und sind nun so etwas wie Commodity in der Branche (das Objekt des Patentstreits mit Cervelo , das Sitzrohr, lasse ich mal außen vor). Das ist eigentlich ziemlich bemerkenswert für einen Direktversender und genau hier liegt auch der Unterscheid zu Marktbegleitern wie Rose. Canyon ist nämlich nicht nur geschickt bei Marketing und testgerechter Konstruktion sondern tatsächlich auch neben Specialized , Cervelo und Scott einer der Hersteller , die in den Letzten Jahren maßgeblich für Innovationen gesorgt haben also ziemlich HIgh Tech. Und wer sich mal das neuste Zeitfahrrad, das jetzt beim Giro zum Einsatz kam, angesehen hat, sollte zugeben, dass dies neben dem Specialized shiv derzeit eines der bemerkenswertesten Zeitfahrräder am Markt ist.

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  18. hallo herr anonym,

    danke für deinen comment.

    ich kann dir in vielen dingen recht geben. und es nur noch einmal betonen: ich halte canyon für ausgesprochen gute räder. und von dem, was ich über das unternehmen weiß, kann ich auch nr sagen, dass es eine der sehr viel interessanteen und innovativeren marken ist, als viele andere.

    (auch wenn ich nachwievor cervelo geiler finde :-)

    dieser blogpost bezieht sich auf die m.e. doch recht fragwürdigen parallelen zwischen werbeplatzierung und "test"ergebnissen in den einschlägigen magazinen.

    viele grüße,
    L

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  19. Hey, da gibt es noch ganz andere Platzierungen, dier nerven. Z.B. Warum kommt Mavic meistens so gut weg (Ausnahme Letzte Tour) . Steif ok aber sonst: meistens areodynamisch wie Schrankwände, üble Freilauftechnik aus dem vor-, vorherigen Jahrhundert und mäßige Lager. Oder warum wird bei Bekleidungstests, wo auch immer die üblichen Verdächtigen gewinnen nicht mal auf Zweckmäßigkeit und Langzeitbelastung getestet (es gibt z.B. viele Fahrer , die mit den Windelpolstern von Assos und Sugoi eher weniger zurecht kommen und die lieber dünne Polster mögen). Muss eine Radjacke 200-300 eur kosten? Oder, was hat Markus Strock getan, dass seiner Räder immer so weit vorn sind? (Auch die sind sicher gut , aber dagen ist sogar Cervelo und Specialized günstig. Und gerade Specialized kann auf den Markt schmeißen , was sie wollen (Brille, Helm, Schuhe, Rahmen...) und es ist immer überragend (alles andere wäre bei der Preispolitik auch armselig)... Tests in Radsportpornos muss man halt immer mit Vorbehalt lesen.
    Und BMW und Audi , VW und Daimler gewinnen auch immer die Tests in Deutschen Magazinen. In anderen Ländern nicht unbedingt.

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  20. Hallo,

    klasse Auswertung, das relativiert sicherlich die vielen guten Testergebnisse. Ich finde es auch gut, dass der Autor eben kein Canyon-Bashing betreibt, sondern der Koblenzer Firma durchaus Innovationskraft zugesteht. Alles andere wäre wohl auch falsch.

    Was die Ausrichtung der Produkte am Testverfahren angeht, finde ich die Leistung der Canyon-Mannschaft ähnlich imposant wie jene des Wolfsburger Autoherstellers. Auch VW gewinnt in den deutschen Automagazinen so ziemlich jeden Test. Nicht unbedingt wegen generöser Anzeigenschaltungen (habe ich zumindest nicht im Detail ausgewertet), sondern aufgrund einer totalen Ausrichtung an den Testkriterien (oder wurden letztere auf die Produkte angepasst?).

    Auch wenn es im Falle von Canyon wie auch VW etwas anrüchig sein mag (aus Vebrauchersicht): So etwas muss man marketingmäßig erst mal hinkriegen!

    Ich bin in meiner Karriere als Radsportler Peugeot, TREK, Quintana Roo, Cube, Cannondale, VETTA, Specialized und ja, auch Canyon, gefahren. Mein Rad der Marke Canyon brauchte sich hinter den anderen Marken sicherlich nicht verstecken.

    Also: Die Räder sind sicherlich gut. Ob sie wirklich immer besser sind als der Rest sei dahingestellt. Ich würde zwar kein Rad vom Versender kaufen. Als Koblenzer ist Canyon für mich aber immer noch "normaler" Händler ...

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