Bisher reise ich 2012 und 2013 mit der massiven Bike Box von B&W International, einem deutschen Unternehmen, das in Ibbenbüren ansässig ist. Dieser Koffer hat schon über 20 Flüge überstanden - ist schon äußerlich etwas lädiert, etwa durch die gewaltsame Öffnung der U.S. amerikanischen Sicherheitsbehörden beim Gran Fondo New York, funktioniert aber noch absolut tadellos.
Eine Nummer größer - das Bike Case von B&W International
Vor einigen Wochen bekomme ich das Bike Case geliefert: Die Profi-Klasse im Angebot des Unternehmens.
Das Bike Case von B&W International. Profi-Koffer für Rennradtransporte.
Dieser Koffer ist um etwa 20 Zentimeter länger, rund 10 Zentimeter höher und 5 bis 8 Zentimeter breiter, als sein Vorgänger. Im Inneren viel mehr Platz, denn nun passt hier das Rennrad hinein, ohne dass man es umständlich demontieren müsste: Habe ich beim Bike Case noch Pedale, Schaltwerk und Lenker abnehmen müssen, ist das nun nicht mehr nötig. (Hier der ausführliche Blog-Post zur Bike-Box)
Schnellstes Verpacken mit minimalstem Montageaufwand.
Möglich macht das ein Alu-Gestell, auf dem man nun ganz einfach per Schnellspanner das Rennrad fixieren kann:
Genial: Auf dieses Gestell kommt das Rennrad.
Ich nehme die Achsen aus den Laufrädern, stecke sie in das Gestell, fixiere sie und schon steht das Rennrad sicher. Den Lenker muss ich nur auf 90 Grad stellen - keine Demontage mehr notwendig. Auch das Schaltwerk kann am Rennrad montiert bleiben.
Lediglich den Sattel samt Sattelstütze muss ich nun noch entfernen: Das kommt auch dem Rennrad zugute, denn eines muss ich schon sagen: Das viele Auf- und Abbauen bekommt dem Carbon auf Dauer nicht wirklich.
Kein Schlackern mehr: Unverrückbar sicher fixiert.
Nun nimmt man das Rennrad samt Gestell und legt es in die Kofferschale. Wer will, kann jetzt noch mit einer Decke das empfindliche Carbon vor Kratzern (durch herumfliegende Flaschen oder anderes Equipment, das nun noch massig Platz im Koffer hat), schützen.
Ich ziehe eine Plastiktüte über Kurbelblätter und Schaltwerk, hülle das Rennrad in eine Kuscheldecke ein und - fertig! Keine 5 Minuten dauert das Verpacken des Rahmens.
Minimaler De-/Montage-Aufwand: Das Rennrad dankt es!
Für die Laufräder sind bei B&W wieder zwei gepolsterte Laufradtaschen enthalten. Diese kann man an einer Kofferseite mit zwei Schnallen fixieren - that´s it!
Viel Platz!
Nun habe ich noch so viel Stauraum, dass ich hier bequem Luftpumpe, Flaschen, Helm und andere Utensilien verstauen kann. (Oft gab es beim Einchecken Ärger mit der Luftpumpe).
Der Koffer ist so groß, dass selbst Zeitfahrmaschinen mit längstem Radstand und die größten Rahmengrößen in diesem Koffer bequem Platz finden.
Mehr Sicherheit - die Zugschlösser
Besonders erfreut bin ich über die Schlösser: Während die vier Schnappschlösser an der Bike Box doch eher dekorativen Charakter besitzen und weder einem Schraubenzieher noch einiger Gewalteinwirkung standhalten können, stattet B&W das Bike Case an den Seiten mit zwei Zugschlössern aus:
Viel sicherer: Die Zugschlösser mit Flügelschrauben.
Diese verhaken sich in der Kofferschale. Eine Flügelschraube dreht dann das Schloss fest zu. Wer mag, kann die Flügelschrauben nun festbinden oder mit einem kleinen Vorhängeschloss versehen - empfohlen ist aber (gerade auf Flügen in die Nicht-EU), den Koffer offen zu lassen, damit die Security ihn nicht zerstören muss, um hineinzuschauen, wenn sie das WD40 auf dem Screen nicht erkennen können.
Der Preis des Ganzen
All diese Vorteile - ergänzt zum Beispiel durch ein fünftes Laufrad des Koffers am Boden in der Mitte - haben natürlich ihren Preis.
Zunächst ist das Bike Case viel sperriger als die Bike-Box. Das Ding alleine aus dem vierten Stock zu wuchten, ist Wahnsinn. Aber machbar. In ein normales Taxi zum Airport passt es dann nur, wenn es sich um einen Kombi mit umklappbarer Rücksitzbank handelt. Die Bike-Box konnte ich noch im Polo transportieren ...
Schwerer ist das alles auch, deshalb achtet darauf, dass ihr nicht die Freigepäckgrenzen überschreitet.
Qualität hat ihren Preis.
Die Kosten liegen bei um die 400 € für das Bike Case, je nach Anbieter. Angemessen, wie ich finde, dennoch fast doppelt so viel wie bei der Bike Box.
Doch diese Nachteile wiegt das Plus an Komfort für den Auf- und Abbauer, das Plus an weniger Verschleiß durch De-/Montage-Arbeiten für das Rennrad und das Plus an Sicherheit mehr als auf.
Wer viel mit dem Rennrad im Flugzeug verreisen muss, für den sicher eine noch immer preiswerte Alternative zum Beispiel zu den italienischen Profimodellen von SciCon.
Hier geht es zur Hersteller-Website von B&W International.
Danke für das Review… ich habe es gerade gefunden auf der Suche nach der Information, ob man das Rad ohne Lenkerdemontage transportieren kann. Darauf hätte ich bei dieser integrierten Lenker-Vorbau-Kombination nämlich auch wenig Lust.
AntwortenLöschenDanke also! Und gute Fahrt.
Ist die Bike Box kompatibel zu den Richtlinien mit Ryan-Air, i.e. hast du diesbezüglich irgendwelche Erfahrungen gemacht?
AntwortenLöschenWas die Gewichtsbeschränkungen angeht, sollte es unterhalb der 30kg bleiben. Weiß aber nicht, wie es sich mit den Abmessungen verhält bzw. wie kulant die bei Ryanair mittlerweile sind. Ich überlege mir, die Box zu kaufen und würde am Flughafen ungern eine böse Überraschung erleben. Konnte bisher keine validen Erfahrungsberichte finden.
moin sebastian.
AntwortenLöschenda ich ryan air nicht fliege kann ich dazu nix sagen. allerdings haben weder lufthansa noch air berlin, air dolomiti oder british airways probleme gemacht. ich denke ryan wird gehen. sonst einfach mal anrufen.
guten flug.
L
moin sebastian.
AntwortenLöschenda ich ryan air nicht fliege kann ich dazu nix sagen. allerdings haben weder lufthansa noch air berlin, air dolomiti oder british airways probleme gemacht. ich denke ryan wird gehen. sonst einfach mal anrufen.
guten flug.
L
Hallo Zusammen,
AntwortenLöschenerst einmal vielen Dank für den Review des Koffers. Ich bin seit kurzem auch stolzer Besitzer des Bike Case und habe nun kurz vor einem Flug mit Ryanair kalte Füße wegen der Größe bekommen. Der Hintergrund war ein Eintrag auf der Ryanair Seite, der wie folgt lautete:
"Aus Sicherheitsgründen kann Ryanair keine Gegenstände mit einem Einzelgewicht von mehr als 32 kg oder Gesamtabmessungen von mehr als 81 cm (Höhe), 119 cm (Breite) und 119 cm (Tiefe) befördern. Diese Einschränkungen gelten nicht für Mobilitätshilfen."
Ich habe soeben den Ryanair Chat-Support in Anspruch genommen und bekam dort die Aussage, dass dort folgende Rechnung angestellt wird: Die Summe der Außenmaße des Koffers darf 319cm (81cm+119cm+119cm) nicht überschreiten. Für das Bike-Case bedeutet dies 132 + 89,5 + 35 = 256,5 cm, also <319cm. Die Aussage der Servicemitarbeiterin auf nochmaliges Nachfragen "Glauben Sie mir, Sie bekommen keine Probleme :)" habe ich mir als Chatprotokoll zusenden lassen, um es im Zweifel den Leuten am Checkin-Schalter unter die Nase halten zu können.
Beste Grüße,
Felix
Klingt vielversprechend; berichte mal bitte später, wie es gelaufen ist :) das würde einem ja deutlich mehr Möglichkeiten im Budget und in der Urlaubsplanung verschaffen!
LöschenGuten Flug und viel Spaß!
Habe ganz vergessen zu antworten: Es lief alles top! Die Damen am CheckIn haben sich weder für Größe noch Gewicht interessiert... Kleine Schrecksekunden nur beim Einladen in den Flieger und beim Röntgen in Barcelona: Der Verlader schüttelte den Kopf und erst wirkte es, als ob der Koffer nicht in den Flieger passe. Beim Röntgen in Barcelona dann passte der Koffer fast nicht in das Gerät (war in Köln kein Problem).
LöschenNach der Heimkehr hat der Verlader in Köln den Koffer dann noch schön auf die Rollbahn knallen lassen - ein Glück für ihn, dass ich ihn nicht in die Hände bekommen konnte! Das Rad ist aber heile...
Also Daumen hoch für Ryanair und das Bike-Case!