26. November 2010

Arschcréme oder nicht? Ein Hoch auf die Gesäßcremes.

Wer hat den knackigsten Hintern? Na klar, der Rennradler!
Aber von nix kommt nix.
Wer schön sein will, muss leiden.

"Na, da hatter aber wieder mal ein Thema!", mögt Ihr denken, aber mal ehrlich - wenn mal es mal genauer betrachtet, ist das Thema Po-Schmerzen von allergrößter Bedeutung für einen Rennrad-Fahrer, oder?

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber bei mir meldet sich spätestens nach 100 Kilometern der Hintern und beginnt mit sturer Akrebie jede noch so kleine Bodenwelle zu quittieren. Das ganze ist aushaltbar, keine Frage. Aber nach 150 Kilometern nur noch mit eisernem Willen zu ertragen.

Und mehr als 90 Minuten Rolle - wo ich nicht einmal kurz in den Erholung versprechenden Wiegetritt gehen kann - sind auch nur schwer zu ertragen.

Abhilfe kann hier eine Gesäßcreme bringen.

Will uns die Werbung glauben machen. Und da mir meine diesjährige Sommertour durch Italien 10 Etappen mit über 100 Kilometern beschert hatte, besorgte ich mir damals sogleich eines dieser Top-Produkte: Das Schweizer Fabrikat "Sportique Century Riding Creme".

Natürlich nur mit natürlichen Zutaten.
Faltenglättend.
Rechtsdrehend.

Und so, wie wir es von Eule in "Höllentour" gesehen haben, schmierte ich mir das wohlriechende Gesalbe am Morgen jeder Etappe großflächig auf das Polster meiner Rennradhose - und später auch immer abends ins Gesicht, da ich Trottel meine Nivea vergessen hatte.

Um es vorweg zu nehmen: Geschadet hat es nicht. Weder am Hintern noch im Gesicht. Das Zeug riecht gut, macht, was es machen soll - obschon es sich anfangs beim Einsteigen in die Shorts schon ein wenig klamm in der Kimme anfühlt.

Irgendwie wie Pischi-Kaka damals ...

Wie ich ohne Creme die 1.200 Kilometer durch Italien überlebt hätte, weiß ich nicht. Aber während der letzten drei Etappen in Sizilien konnte aber selbst eine zentimeterdicke Arschcreme-Schicht nicht verhindern, dass ich zuhause einen rot-glühenden Abdruck meines Prologo-Rennradsattels am Arsch hatte.

Und mich meine Freundin seitdem liebevoll "mein Pavian" nennt.

Alternativ, so lese ich nach meiner Rückkehr, sei auch ganz normales Melkfett aus dem Drogeriemarkt zu nehmen. Gesagt getan: Ich kaufe mir einen Bottich (mit Ringelblumenextrakt - soll ja gut für die Haut sein) und spachtele mir die Buxen voll, als ich beim Münsterland.Giro an den Start gehe.

Dass ich durch die Ringelblumenausdünstungen dufte wie die Insassen der Klinik, in der ich vor Jahren meinen Zivildienst abgeleistet habe, bleib nur kurz erwähnt.

Gebraucht hätte ich diese Variante von Rennrad-Arsch-Creme beim Giro jedenfalls nicht: Die Schmerzen, die ich von den permanenten Krämpfen hatte, waren in jedem Fall größer, als mein Hintern sie je hätte verursachen können.

Also was denn nun? 18 € für das Top-Produkt aus dem Rennrad-Shop oder doch schnell bei Schlecker ein Döschen geholt?

Ich sag es mal so: Wenn man nicht gerade an 200 Gramm Zusatzgewicht für Nivea sparen will und auch sonst vielleicht seiner Freundin was Gutes tun will ... dem würde ich zum Melkfett raten.


Aber egal was Ihr nehmt - es ist eh für den Arsch.

Schönes Wochenende.

4 Kommentare:

  1. Melkfett Ringelblume ist seit langem das Mittel meiner Wahl. Bei Radmarathons hatte ich es ab und an sogar zum "Nachschmieren" dabei.

    AntwortenLöschen
  2. Nun, solch ein Post darf nicht ohne den Hinweis auf einen anderen Sattel bleiben:
    Ein breiter und langer Sattel könnte Dir besser helfen als jede Crème, einer der mit etwa 80cm Länge deinen Hintern und Rücken aufnimmt;-)

    scnr
    Chris
    BentBlog.de

    AntwortenLöschen
  3. hi chris,
    das musste ja kommen :-)

    vielleicht ab 40 wieder. oder wenn die weltumrundung ansteht.

    vorerst aber ... will ich den schmerz ... :o)

    liebe grüße,
    L

    AntwortenLöschen
  4. Tscha, wenn Du den Schmerz willst, geht natürlich kein Weg an ABC-Salbe vorbei;-))
    schöne Grüße aus dem vereisten Rheinland,

    Chris

    AntwortenLöschen