26. Januar 2011

Der Loser-Index

Das bisweilen langweilige Rollentraining, das ich mir - Dank der Zusatzmotivation des Winterpokals - verabreiche, treibt manchmal schon wirklich komische Blüten. Denn anders als sonst, wenn ich komplett abschalten und mich im Körperstress erholen kann, entwickle ich dann schräge Ideen, während ich ... zum Beispiel an das wundervolle Elbinsel-Radrennen denke ...

Zum Beispiel kommt dann im Trainings-Delirium die Idee vom Loser-Index.

Am Anfang steht die Frage: "Wie kann ich meine Jahresleistung denn noch vergleichbar machen, außer nur die gefahrenen Gesamtkilometer heranzuziehen?" Es müsste eine Art Index sein, ein Faktor, eine Zahl, die meine Jahresergebnisse vereint und reduziert.

Und das in Relation zum jeweils Besten.

Also nehme ich z.B. vom Münsterlandgiro mein Ergebnis und errechne die Prozentzahl des Abstands, den meine Zeit auf den Gewinner des Rennens hat. Bei Giro also in dieser Art:

Mein Loser-Index beträgt also 23. Bei der lieben 0 wäre ich der Winner - eine 100 bekomme ich, wenn ich das Rennen nicht finishe (wie leider beim Zeitfahren HH-B) oder wenn ich exakt die doppelte Zeit des Winners brauche. Also - je mehr ich gen 0 tendiere, desto besser bin ich.

Ganz einfach, oder?

Schaue ich auf 2010 zurück, so habe ich 4 Rennteilnahmen im Palmarés: Das wunderbare Elbinselrennen (leider wird es in diesem Jahr nicht stattfinden), die Hamburger Cyclassics, den Münsterlandgiro und das Zeitfahren Hamburg-Berlin (das ich nicht beendet habe).

Tja. Und was ist nun mein Loser-Index für 2010? Beim Elbinselradrennen gab es keine Transponder und keine offizielle Zeitnahme, sodass ich meine Endzeit nur schätzen kann. Da ich knapp hinter dem bärenstarken Flow reingekommen bin, konnte ich so schlecht nicht sein. Ich gehe mal von 25 aus :o)

Für das verpatzte Zeitfahren Hamburg-Berlin bekomme ich eine böse 100. Für die Cyclassics kann ichs gut errechnen. Also, da haben wir ihn, den Loser-Index 2010:



Eine 45 also. Fast doppelt so "schlecht" wie die jeweiligen Winner.

Na, ich bin mal gespannt, wie es nach meinen geplanten 10 Rennen in 2011 aussehen wird.
Mein Ziel: Ich möchte im Bereich 20 bis 30 landen. Das wäre richtig Klasse.

Ob ich das schaffe?

Wie ist Euer Loser-Index?
Und welche Ziele habt Ihr Euch gesetzt?

Freue mich auf Eure Comments, Race on!




Mit dem Rennrad durch Italien

22. Januar 2011

TOUR vs. Procycling - welche Radsportzeitschrift abonniere ich nun?

Ihr wisst, ich bin seit 2 Jahren Abonnent der TOUR. Mich hat das Konzept, den Rennradsport, den ich so liebe, aus Jedermann-Sicht mit vielen Tests und Tourenberichten zu inszenieren, immer überzeugt.

Doch nicht erst, seit dem ich mein Cervélo R3 fahre und mit meinem SunClass-Cycling Radsport-Team an Rennen teilnehme, interessiere ich mich für den Profiradsport. (Mit allen seinen Höhen und Tiefen).

Leider konnte in dieser Hinsicht die TOUR in den letzten 2010er-Ausgaben nicht mehr überzeugen - schlimmer noch, die Berichte und Tests habe ich zunehmend als fad, lustlos und - am schlimmsten - belanglos empfunden.

Dagegen die Procycling: Profisport, Profimaterial, Profi-Tests vom Umschlag bis zur letzten Seite. Faszinierende Fotos von den besten Sport-Fotografen und den tollsten Rennen rund um den Globus. Faszinierend.

Und dann? Dann kam die neue TOUR.

Das Abo ist schon gekündigt, da erhalte ich mit den beiden letzten Ausgaben eine vollkommen neue Zeitschrift in den Händen. WOW! Neues Layout, neuer Satzsspiegel, neue Typo - sogar das 80er-Jahre-Altherren-Logo ist erfrischt worden!

Bunt-Fotos, die bei der TOUR schon immer toll waren, werden durch Schwarzweiß-Freisteller aufgelockert. Info-Zahlen, Facts´n ´Figures auf jeder Seite runden das wirklich tolle neue, stylishe Layout ab.

Eine komplett neue Zeitschrift! Sauber. super!
Eine komplett neue Zeitschrift?

Naja. Natürlich nicht wirklich. Der wichtigste Anzeigenkunde Canyon schneidet in den Tests (wie bisher auch) wie gewohnt am besten ab. Das muss man wohl akzeptieren - allerdings sind die von Marcel Wüst in der Procycling getesteten Rennräder auch immer alle "allererste Sahne".

Kritik an Anzeigenkunden? Wes´ Brot ich ess ... usw.

Okay, aber dass das Cervélo S3 beim aktuellen Aero-Radtest (zwar noch immer in der Spitzengruppe) aber mit "Schwächen in der Lenkkopfstabilität" 0,3 Punkte schlechter als das Canyon gewertet wird, das im selben Test mit die schlechtesten Werte hatte, überrascht mich (... eigentlich nicht - siehe vorheriger Absatz)

Nur so nebenbei: Welches 90-Kilo-Sprinter-Tier ist auf dem S3 gerade Weltmeister geworden?

Na, egal. Ich habe die TOUR wieder abonniert.
Aber die Procycling hole ich mir weiterhin. Am Bahnhof.

Die Kiosk-Muddi soll auch was von meiner Leidenschaft haben.


Mit dem Rennrad durch Italien

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6. Januar 2011

Castelli vs. Vaude vs. Nalini - (m)ein Plädoyer für gute Rennrad-Bekleidung

Nun hatte mich der Weihnachtsmann reich beschenkt - Euch auch, hoffe ich! - und trotzdem sich meine Süße eigentlich und sehr theatralisch geweigert hatte, mein "blödes Hobby" mit einem Geschenk zu unterstüzen, fanden sich dann doch neue Klamotten unterm Tannebaum.

Cervélo Teambekleidung in der Tour de France-Sonderedition von 2010.Herrlich. Überraschung gelungen!

Und für mich nun der Anlass, meine drei großen Bekleidungsmarken Vaude, Nalini und - nun neu - Castelli einmal miteinander zu vergleichen.

Vaude fahre ich schon, seit ich 2008 mit dem extensiven Radfahren angefangen habe - und auch heute noch ziehe ich mir gern die orangefarbigen Pants an. Der Tragekomfort ist sehr gut, die Verarbeitung ist überragend - alle Nähte sind noch wie neu, nur die Farben etwas ausgewaschen und das Polster - klar, nach über 20.000 Kilometern - etwas weniger fluffig als am Anfang.

Allerdings gilt das nur für die Trägerhose. Meine beiden anderen trägerlosen Vaude-Hosen haben sich mittlerweile in ihre Bestandteile aufgelöst.

Die Cervélo-Hose von Castelli sitzt nicht nur perfekt - das Polster mit der sogenannten Kiss3-Technologie lässt mich sogar länger in er stark ermüdenden Position auf der freien Rolle aushalten: Bei Vaude wird mein Po nach 40-50 Minuten unruhig. Mit Kiss 3 und Castelli fahre ich locker 90 Minuten durch.

An den Vaude-Trikots mag ich besonders den Stoff - fast so weich wie Seide, sehr angenehm. Aber, das meine ich zu beobachten, sie trocknen recht langsam, jedenfalls langsamer als Nalini. Auf einer Tour, wo die Klamotten von Abends zum nächsten Morgen wieder fahrbereit sein müssen, könnte das Probleme geben.

Besser trocknet da schon Nalini. Von den Italienern besitze ich zwei Trikots. Auch diese sind in Verarbeitungsqualität und Haltbarkeit unschlagbar - nach fast 3 Jahren Dauereinsatz sehen sie noch wie neu aus.

Aber der Stoff ... kratzt. Gerade jetzt, wo ich das samtweiche und dennoch straffe, schnell trocknende Castelli-Trikot mehrmals im Schweißtest probieren konnte, mag ich mir kaum mehr den sehr kratzig und rauh daherkommenden Nalini-Stoff überziehen.

Und schon bin ich froh und glücklich darüber, dass mein Lieblingsteam - auch wenn es nun in Garmin-Cervélo aufgegangen ist - von Castelli ausgerüstet wird, denn die Rennrad-Bekleidung dieser Firma ist nun wirklich mein Favorit: Tragekomfort, Verarbeitung und Performance sind überragend!

Und erst mal diese Rückansicht ...

Wenn die bestehenden Klamotten in meiner Sammlung nicht noch so gut in Schuss (und nicht so teuer gewesen wären), würde ich sie alle glattweg in die Kleiderspende für bedürftige Rennradler geben und mich nur noch mit Castelli eindecken.

Nur dann hat meine Süße ja nichts mehr für X-Mas 2011. Ach nee, halt mal, neue Rennradschuhe (Mavic oder doch wieder Sidi?) wären ja noch fällig ...

Was habt Ihr an X-Mas für Eure blöden Hobbies bekommen?


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