Cervélo R3 - Für Bergflöhe

Seit 2010 fahre ich das Cervélo R3 in einer Konfiguration, die es mir ermöglicht, sowohl im Flachen aus auch in Steigungen das Optimum heraus zu holen: Dennoch, ein Rennrad zu haben, dass beide Anforderungsprofile meistern soll, ist naturgemäß mit Kompromissen verbunden.

Ich denke, ich habe einen optimalen Kompromiss gefunden.

Rahmen- und Gabel-Set - Cervélo R3

Das R3 (in der Ausführung 2010) besitze ich in der Rahmenhöhe 58. Es hat noch die "alte" Geometrie, bevor Cervélo 2011 hin zu etwas längeren Steuerrohren switched, um den Spacertürmen ein Ende zu bereiten.



Ich selbst fahre am R3 nur 2 cm Spacer um auf meine optimale Lenkerhöhe zu kommen - racy, aber nicht unbequem.

Das Rahmen-Gabel-Set ist extrem steif und kann durch nichts aus der Ruhe gebracht werden. In den 3 Jahren und knapp 17.000 Kilometern (Stand Feb 2013) hatte ich keinerlei Schäden, Stürze oder Materialermüdungen am Rahmen-Set. Lack und Verarbeitungsqualität an diesem Rennrad sind Top.

Schaltgruppe und Bremsen - Shimano Dura Ace

Am R3 fahre ich die Dura Ace von Shimano in der 2010er Ausführung (7900). Die Schaltung muss auffallend wenig nachjustiert werden, wenn ich mich mehr zusammenreißen würde um Kette und Umwerfer sauber zu halten, sicherlich noch weniger.

Die Verarbeitung der Shimano-Komponenten ist allererste Güte - auch hier hatte ich keinerlei Schäden. Der Verschleiß hält sich in Grenzen, bisher musste nur ein mal der Kranz und zwei mal die Kette erneuert werden.

Kurbel, Pedale & Gangabstufungen

In den ersten Jahren fahre ich mit 52-39 eine normale "Heldenkurbel" an den Kettenblättern vorn. Mit dieser Kombination kann ich im Flachen recht flott, in den Steigungen sehr gut voran kommen. Dennoch ist diese Blattwahl - in Kombination mit der Kassette, die 12-27 Ritzel an einem 10er-Kranz verhält - eher ein Kompromiss.



Als Kranz und Kette fahre ich jeher SRAM-Komponenten. Mein Mechaniker ist aus eigener Radrennerfahrung überzeugt, dass dies die beste Komponenten-Harmonie sichert.

Anyway - die Abstufung ist an den steilsten Bergen wie Stelvio, Alpe d´Huez & Co an ihre Grenzen gestoßen: Auf Touren kein Problem, in Rennen, vielleicht auch noch in Rennen mit vielen auf einander folgenden Pässen ist diese Gang-Wahl eher von Nachteil.

Im Frühjahr 2013 habe ich mein Cervélo R3 demnach konsequent auf Bergfähigkeit umgerüstet, indem ich mich entscheide, die Dura-Ace-Heldenkurbel durch eine Kompaktkurbel (aus finanziellen Gründen allerdings Shimano Ultegra) auszutauschen.

Laufradsatz & Bereifung - Mavic R-Sys

Was die Laufräder angeht kann ich mir kein steiferes und leichteres Berg-Rad wünschen, als den LRS von Mavic, das R-Sys. Diesen fahre ich in der Ausführung 2010.



Diese Laufräder sind sehr robust, selbst holperigste Pflasterstein-Passagen oder Schlaglöcher haben mir bisher nach 3 Vollsaisons nur einen Speichen-Anbruch beschert.

Die dicken, extrem stabilen Carbon-Teflon-Speichen sind allerdings auch das Ärgernis im Flachen: Man spürt förmlich den Luftwiderstand, den sie produzieren. Für schnelle Flachrennen oder -passagen ist dieser Laufradsatz eher weniger geeignet.



Da ich das Cervélo R3 in 2013 eh auf Bergtauglichkeit trimme, werde ich die R-Sys natürlich beibehalten - denn in der Steigung will ich nichts anderes unter mir haben!

Rennrad-Lenker, Vorbau und Sattel

Beim Cockpit bin ich einfach: Cabon muss hier nicht sein , denn selbst kleine Stürze werden meist in irgend einer Form auch von der Lenker-Vorbau-Einheit absorbiert. Da reichen dann kleinste Vorfälle, um einen teuren Carbon-Lenker zu schrotten.

Deshalb habe ich mich beim Kauf für einen Aluminium-Lenker von FSA entschieden, der Wing Pro, sowie beim Vorbau den Cobra-S von profile Design . Zwar bin ich noch nie gestüzt, aber ich bin froh über diese Wahl, beide Komponenten sind einwandfrei.




Als Sattel habe ich, nachdem ich eine Saison lang den Prologo Nago gefahren bin, auf den Fizik Antares umgeswitched. Dieser ist zwar wesentlich härter, als der Vorgänger, dafür aber auch sehr viel leichter und zudem passt er besser zu meinem Hintern. Und sieht geiler aus.

Der Sattel wird von einer 3T Doric-Team Sattelstütze gehalten.

Gesamtgewicht am Rennrad

Inklusive Pedale, zwei Flaschenhaltern, allen Komponenten, GPS-Halterung und Lenkerband bringt es das Cervélo R3 in meiner Konfiguration auf 7,4 Kilogramm Gesamtgewicht.



Es geht wesentlich leichter, das weiß ich, Aber Leichtbau ist nicht mein Thema. Und auch das Konto verträgt eine solche teure Leidenschaft sicher nicht ...


Hier gibt es Informationen zu meinem Cervélo S5 - der Speed-Waffe für den Flacheinsatz.

4 Kommentare:

  1. Welche Zahnkränze (Anzahl Zähne) fährst Du jetzt? Du schreibst nur was von "Kompaktkurbel".

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    1. sry, erst jetzt deine frage gesehen: vorn 34-52, hinten 11-28.
      grüße, L

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  2. Hallo Lars!
    Will mir das 2014 R3 kaufen und muss mich jetzt zwischen einem 56 und 58er entscheiden. Ist mein erstes Rennrad.
    Ich bin 186cm groß, Schrittlänge ca 89.
    Hab beide kurz angetestet, fühlt sich beides gut an. der Verkäufer meinte, dass beide passen, er würd eher zum 56er tendieren.
    Da ich wie gesagt noch gar keine Erfahrung habe, fällt mir die Entscheidung schwer.
    Will so eine "neutrale" Sitzposition, irgendwo in der Mitte zwischen super-racy und komfort.

    Kannst du mir was empfehlen (ich weiß ferndiagnose ist wohl nicht so leicht)...

    DANKE!!!
    grüße, patrick

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    1. moin patrick,

      du hast annähernd meine maße demnach.
      ich kann dir nichts "raten", weil ich dich ja nicht kenne. ich kann dir nur sagen, dass ich mal das S5 in 56 bei einem 24h-rennen gefahren bin und FROH war, wieder auf mein 58er zu kommen.
      soweit ich weiß, bevorzugen die profis immer die nummer kleiner, weil man da raciger drau sitzt - ich persönlich schwöre bei meinen maßen auf die 58er-größe.

      p.s. - das R3, das du hier siehst (komplett inkl. dura ace, r-sys laufräder usw.) gibts bei mir gerade für 3T€ ... falls du interesse hast?

      :)

      LG L

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