15. Mai 2014

Im Test: Der Garmin Power Monkey. Mehr Strom für unterwegs.

Wer mit seinem Rennrad früh aufsteht, der hat meist etwas Größeres vor. So ging es mir mal wieder vor zwei Tagen, und so stand ich als einer von zwei Leuten um 5:26 Uhr am Anleger, um die erste Fähre ans Südufer der Elbe zu nehmen: Ein mal Cuxhafen und zurück bitte.


Lange Touren, Trainings oder Rennen? Mit einer externen
Stromquelle, wie z.B. dem Garmin Powermonkey, den Blackout verhindern.

Am Ende werde ich knappe 10 Stunden unterwegs gewesen sein: Eine lange Zeit. Zu lange, eventuell, um mein Garmin Edge 800 samt Routing zu betreiben. Wohl dem, der da über eine externe Stromquelle verfügt, denn die verlängert die Betriebsdauer z.B. eines Navigationsgerätes erheblich.

Meine Erfahrungen mit dem Powermonkey von Garmin möchte ich heute mit Euch teilen.

Der Garmin Powermonkey: Hohe Qualität und umfangreiches Set.


Ich lege mir vor knapp 2 Jahren den Powermonkey zu, nachdem ich bei meinem ersten gelungenen Einsatz beim Zeitfahren Hamburg-Berlin nach 285 Kilometern und insgesamt fast 14 Stunden Brutto-Fahrtzeit mehrmals mein Edge an Tankstellen und Bäckereien aufladen musste, um nicht das Tracking und vor allem das Routing zu verlieren. Da ging viel Zeit drauf und nervig war es sowieso.


Größenvergleich Powermonkey - Edge. Klein aber oho!

Wenig später bestelle ich mir das Power Traveller Akkupack bei einem Versandhandel - aktuell ist dieses umfangreiche Set für 70 bis 90 Euro zu haben. Im wesentlichen besteht es aus der Akku-Einheit, dem eigentlichen Powermonkey, einigen Adaptern und Steckern, dem Lade-Gerät (USB-Ausgang) und einem kleinen Solar-Paneel zur Ladung unterwegs.

Das Paneel könnte vor allem für Tourenfahrer hochaktuell sein, ich selbst habe es noch nie genutzt, kann daher kaum etwas über die Ladezeiten via Sonnenstrom sagen. (Erfahrungen als Comment welcome)

Du kannst Bilder
vom Cervelover auch auf Pinterest teilen.
Einfach diesen Button nutzen und Dein Lieblingsbild pinnen.

Die Verarbeitung aller Teile ist Garmin-gewohnt sehr hochwertig - in den mittlerweile fast 2 Jahren habe ich den Powermonkey bei allen Rennen über 8 Stunden am Rennrad genutzt. Und das sowohl bei extrem heißen Temperaturen, bei sehr kalten (wie dem Ötztaler Radmarathon 2012) Temperaturen oder auch bei hammerharten Wasserschlachten (wie bei Mailand Sanremo 2013).

Keine Ausfälle. Kein (sichtbarer oder spürbarer) Verschleiß: Tolles Gerät!

Einfache Befestigung. Noch einfachere Bedienung. So liebe ich das.


Den Powermonkey zu benutzen ist kinderleicht. Mittels eines Klett-Gurtes wird das keine 100g leichte Gerät, welches in einer Weichgummi-Schale sicher verstaut ist, unter, über oder an allen möglichen Rahmen-Streben, dem Lenker oder sonstwohin montieren - das ca. 15 cm lange Verbindungskabel, welches den Stromkreis zum Garmin-Edge schließt, sollte dabei nur genug Spiel für den Lenkereinschlag haben.



Einfachste und sichere Befestigung mittels Klett-Band. Bei mir
am Oberrohr, hängend.

Dennoch auch etwas tricky: Wenn, wie zum Beispiel bei meinem Cervélo R3, die Schalt- und Bremszüge nicht innen verlegt sind, also unten am Oberrohr außen entlang geführt werden, dann kann man den Powermonkey nicht hängend montieren, sondern "auf dem Oberrohr sitzend". Und das auch nur, wenn die Züge nicht allzu nah am Rohr entlang geführt werden, denn das Klettband benötigt runde 4 mm, um zwischen Bowdenzug und Rohr zu passen - andernfalls schleift der Zug. (Was aber nicht unbedingt schlimm sein muss.)

Die Benutzung des Monkey ist ebenso simpel. Denn die erfolgt mit nur einem Schalter: An.
Oder eben aus.



Einfache Ein-Knopf-Bedienung, beleuchtetes Display und Status-LED.
Mehr braucht es nicht am Powermonkey.

Mein Garmin Edge 800 hat am Anfang, also vor 2 Jahren, noch runde 10 Stunden durchgehalten. Also alles mit Routing, etwa 2-3 Stunden Licht, Tönen und Abbiegehinweisen. Mittlerweile zeigt der Statusbalken schon nach etwa 6-7 Stunden Status "gelb", also "bin bald leer" an. Ich bin froh, den Powermonkey zu haben.

Das Aktivieren geschieht durch etwa 2 Sekunden Drücken des kleinen runden Knopfes, dann lädt die externe Quelle den Edge-Akku. Der gesamte Ladevorgang auf ca. 75% dauert bei meinem Edge etwa eine gute Stunde. Während dessen kann das Gerät selbstverständlich ganz normal weiter betrieben werden.

Die Überraschung dabei: Der Powermonkey ist nach der Ladung des Edge nur 1 von 9 Statusbalken leerer geworden, also etwa 10% seiner Kapazität los geworden. Hochgerechnet könnte ich mit einer Powermonkey-Füllung also rund 10 mal mein Garmin-Edge auflagen. Das reicht für eine 10-Tages-Tour.


Noch ein kleiner Geheimtipp kosmetischer Natur gefällig?

Ganz so, wie auf diesen schicken Bildern, befestige ich meinen Powermonkey allerdings nicht am Rahmen.

Kleiner Tipp für Rennrad-Lack-Pedanten.


Da ich ein großer Fan meiner Lackierung bin und auch sehr großen Wert darauf lege, dass keine Kratzer in meinen Rahmen kommen, wickle ich immer erst eine kleine Lage Frischhalte-Folie um den Rahmen, bevor ich dann das Klettband des Powermonkey wickle. (Das handhabe ich im übrigen bei Beleuchtungsmitteln oder der Sattelstützen-Befestigung von Satteltaschen ebenso).

Wieso? Bei starkem Rütteln, zum Beispiel über Kopfsteinpflaster, kann sich das Klettband lösen, sodass es beginnt, auf dem Rahmen hin- und herzuscheuern. Bei langen Fahrten - zum Beispiel der Flandernrundfahrt - kann dass sonst sehr schnell zu Scheuerstellen und Kratzern führen. Über Jahre hinweg habt Ihr dann dort schnell mal eine hässliche Stelle im Rahmen. Das will ja keiner.


Kleine Lage Folie am Rahmen: Fällt kaum auf und schützt dabei so gut.

Wenn dann noch, zum Beispiel bei Regen durch Spritzwasser, kleine Sandkörner und Schmutz unter die sich bewegenden Befestigungen kommen - gute Nacht, Lack.

Und weil ich möchte, dass mein nagelneuer S5-Rahmen in 3 Jahren auch noch genauso toll ausschaut wie heute - oder mindestens so nagelneu, wie der meines Cervélo R3 - gibts immer eine Runde Folie unter die Befestigungen.

Alles in allem also ein tolles Gerät, das wie ich finde seinen Preis wert ist. Und das Beste daran: Ich muss nicht mehr ständig ängstlich auf den Füllstand meines Garmin starren, stetig die Horrorvorstellung vor Augen, womöglich das Tracking eines tollen Rennens zu verlieren, sondern kann mich ganz aufs Treten konzentrieren.

Wohl wissend: Der Powermonkey hat auch dann noch mehr als genug Saft, wenn ich selbst schon längst keinen mehr habe.



Fahrt Ihr auch den Powermonkey - oder andere externe Stromquellen? Ich freue mich über Eure Kommentare und Erfahrungen.

8 Kommentare:

  1. Danke Lars für den Bericht, sowas hab ich für meine längeren Touren noch gesucht. Könnte sicher auch nützlich beim Alpentraum werden :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. gern, patrick.
      man sieht sich dann, gell?

      Löschen
    2. Klaro, soll ja recht familiär ablaufen dort. Ich werf mich dann mal ins Kontrastprogramm Velothon am Sonntag.

      Löschen
  2. Hallo, auch wenn der Gedanke Dir wahrscheinlich weh tun wird, aber wenn Du soviel Elektrik brauchst, lege Dir ein zweites Vorderrad zu mit (Achtung) einem Nabendynamo. Das Gewicht sollte nicht wesentlich über dem eines Akkupacks + Batterie für Beleutung etc. liegen. Grüße
    Jens

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. moin jens,
      da verstehst du was falsch: ich brauche STROM, nicht elektrik.
      und ehrlich: nabendynamo am rennrad? nein danke.
      gruß, L

      Löschen
  3. Hallo Lars,

    aufgrund Deiner guten Erfahrungen habe ich mir ebenfalls den Power-Monkey zugelegt. Der war im übrigens gar nicht so leicht zu bekommen, da unter diesem Suchbegriff erstmal viele viele ähnliche Geräte anderer Hersteller auftauchten.

    Einen Punkt kann ich jedoch nicht nachvollziehen: "10x meinen Garmin Edge aufladen"
    Ich habe den Powermonkey an den komplett leeren Garmin Edge 705 angeschlossen. Dieser wurde nicht zu 100% aufgeladen, da war der Monkey alle.
    Mein Edge 705-Akku hat eine Kapazität von 1250mA (und reicht voll aufgeladen dicke über die MSR oder Vätternrundan - bereits erfolgreich getestet). Mein Garmin Power-Monkey hat lt. Anleitung eine Kapazität von 700mA. Rein rechnerisch würde der Monkey es also nur auf eine 56%ige Aufladung meines Garmin schaffen. Nun kann man noch an den physikalischen Feinheiten herumreiten, auf jeden Fall kann der Garmin nicht zu 100% aufgeladen werden. Schon gar nicht 10mal! Es sei denn, Dein Garmin-Akku ist soo platt, dass er nur noch 70mA Kapazität hat. Aber dann würde der Akku Deines Edge ja nur noch rund 2 Stunden halten....

    Vielleicht hat Dein Garmn Power-Monkey mehr Saft (das Gerät sieht optisch 100%ig zu meinem gleich aus), aber sicherlich nicht 12.500mA - das würde nicht in das zarte Gehäuse reinpassen.

    Also, künftig schneller fahren, damit der Edge an bleibt!
    Ahoi,

    Sven

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. moin sven,

      erst mal danke für deinen kommentar.

      bzgl. der kapazität: ich habe bei meinen letzten 5 trainings jeweils immer 1-2 mal mein edge von 30 auf 80-90% vom power monkey aufgeladen, OHNE den monkey zuhause nachgeladen zu haben. das kommt mir sehr komisch vor. und der war ja schon durch den betrieb bei der MSR etwas entladen.

      auch jetzt hat der power monkey noch genug saft, dass ich ihn mit zur tour de mont blanc nehmen kann, ohne ihn nochmals aufladen zu müssen.

      das ist sehr mysteriös!

      gibts da vielleicht unterschiedliche klassen von monkeys?

      grüße & ride safe,
      L


      p.s. - schneller ist immer besser :)

      Löschen
  4. Hallo,

    schaut mal hier: das ist die coolste Lösung die ich gefunden habe. Wasser+staubdicht, supereinfach am Fahrrad zu befestigen (Lackschäden sind hier völlig ausgeschlossen), viel Energie und mit der optional erhältlichen Fahrradlampe ein unschlagbar geiles System.

    Holger

    AntwortenLöschen