21. Januar 2015

Rennrad-Händler - wie finde ich den Besten? Woran erkenne ich die beste Rennrad-Beratung oder -Reparatur?

Ich erinnere mich noch ganz gut an meinen ersten Gang in den Rennrad-Laden, eine vor Stolz geschwellte Brust, ein bisschen Zittern vor gespannter Erwartung und viel, viel Vorfreude: Auf dem Konto befindet sich endlich genug Geld. Ich kaufe mir heute ein geiles Rennrad! Was war das für ein Abenteuer! Der Verkäufer ging auf meine Wünsche ein, ich (dachte ich) wusste, was ich wollte. Keine 30 Minuten später wurde die EC-Karte durch den Slot gezogen. Das Cervélo R3 war mein. Ein berauschendes Gefühl. Wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.

Wenig später dann die ersten Problemchen: Falsche Sitzposition. Fehlerhafte Montage. Ein Ärgernis. Ich frage herum, suche nach einem neuen Rennrad-Laden. Nur: Wie finde ich den "besten" Mechaniker? Woran erkenne ich guten Service? 


Einen guten Rennrad Händler finden - ob München, Berlin oder Hamburg.


Die Entscheidung, eine Menge Geld in ein neues Rennrad zu stecken, ist eine, die vor allem bei Einsteigern in unseren schönen Sport meist eine von Wochen, vielleicht Monaten ist. Man wälzt die "Fachmagazine", man schaut gebannt die Tour de France auf Eurosport. Man wird angestachelt von Kollegen und Freunden, doch "endlich auch einmal die Cyclassics zu fahren", denn das wäre nämlich voll der Wahnsinn. Hochglanz-Anzeigen. Rabatte. Fotos von Etappensiegern und High-Tech-Computer-Renderings von minimiertem Luftwiderstand und erhöhter Steifgkeit. Endlose Verzweiflung bei Diskussionen mit der Dame des Herzens. Und dann. Endlich: Der Gang zum Fachhändler. 

Ich besuche diese Woche Robert Karrasch, Inhaber des Hamburger Rennrad-Ladens Pirate Bikes im Gängeviertel. Er ist seit 2010 mein Rennradladen des Vertrauens. Ich bin froh, ihn "zu haben" - wenn ich mich mit 90 km/h die Berge hinunterstürze kann ich sicher sein, dass alle Bowdenzüge kontrolliert, die Bremsen voll funktionstüchtig und technisch alles auf höchstem Niveau ist. Ich stelle Robert, der seit 2005 seinen Laden betreibt, genau jene Fragen, die mir auch immer wieder von Neulingen im Rennrad-Sport gestellt werden - wie findet man denn nun den richtigen Radhändler?


Es hat ein Jahr gebraucht, ehe ich "meinen" perfekten
Radladen gefunden hatte.

"Im Prinzip", sagt Robert nach einiger Überlegung, "gibt es da keine Formel. Du erkennst meist von Außen nicht, ob das ein guter Laden ist oder nicht." Internet-Bewertungen - das wissen wir alle spätestens seit Amazon und den fake Hotelratings - seien da auch keine Lösung.


"Ich würde erst einmal darauf schauen, wie lange der Laden schon existiert. Würde dann mit dem Verkäufer sprechen, mich wirklich beraten lassen - so findet man am ehesten heraus, ob die dir nur was verkaufen wollen, oder ob sie sich wirklich um dich kümmern. Wenn du zum Beispiel bei mir rein kommst und 10.000 € für ein Bike ausgeben möchtest, aber nur ein mal im Jahr damit die Vattenfall fährst, würde ich dir nie ein Carbon-Bike verkaufen. Du fährst dafür zu wenig - dann willst du bei dem Rennen teilnehmen - hohe Sturzgefahr - Carbon: Nee, da würde ich dir abraten. Auch wenn ich dann am Ende weniger Umsatz mache." Robert hat eine eigene Philosophie, eine Vorstellung davon, was Radsport ist, wie er sein sollte: "Ein Fixie ohne Bremsen würde ich niemandem verkaufen, von dem ich nicht wüsste, dass der Bahnfahrer ist." So sehen Prinzipien aus.

Es ist die Beratung also. Sich Zeit nehmen für den Kunden. Fragen stellen, nachhaken. Wer bist Du? Was willst Du mit Deinem Bike? Robert weiter: "Ein Verkäufer, der so Zack nach 5 Minuten aus dem Angebot ein Rad für dich rauszieht und sagt ´das ist es! Das ist genau deins!´ - Finger weg! Und sofort raus da!"







Pirate Bikes - dafür steht Robert mit seinem Namen.

Ein guter Rennrad-Laden hat meiner Meinung nach Flair. Er hat Atmosphäre. Er hat Charakter. Ich bin jetzt selbst kein absoluter Shop-Experte und kenne längst nicht alle Radläden, schon gar nicht die der ganzen Republik. Aber ich denke, bisher einen schönen Querschnitt an Rennrad-Läden besucht zu haben. Roberts Pirate Bikes fällt in die Kategorie "Leidenschaft". 

Der Shop ist nicht größer, als er sein muss, um Bikes und Zubehör adäquat auszustellen. Jede Ecke wird ausgenutzt, der Blick in die offene Werkstatt nicht verboten, eher sogar erwünscht. An den Wänden Trophäen - meist aus Roberts Radsport-Karriere - und von der Decke hängen unzählige Trikots. Seine eigenen, viele von "damals" in der BSG Bad Doberan, einige von Rennen, die ihm offensichtlich gefallen (Maratona dles Dolomites zum Beispiel) und einige handsignierte Originale: Jan Ullrichs Weltmeister-Trikot, einige Gelbe der Tour de France und noch handgenähte Woll-Exemplare aus DDR-Radsport-Zeiten.

Der Laden atmet. Er atmet Persönlichkeit. Hinter jeder Ecke etwas Neues. Eine Art Phantasialand des Radsports, nagelneue Produkte mit Preisschild neben Radsport-Memorabilia. Zu jedem Exponat eine Geschichte. Ich könnte hier Stunden zubringen.

Und dann Robert selbst. Manchmal brummig, scheinbar schlecht gelaunt - doch bei genauerem Hinsehen ein liebenswürdiger, sehr humorvoller Mann. Jedes Wort mit Bedacht. Kein Füll-Sprech. Kein Gelaber. Ja, er verkauft mir gewiss kein Fixie ohne Bremse. Hat mich selbst auch schon nach Hause geschickt: "So´nen Scheiß verkaufe ich Dir nicht!" So will ich beraten werden.




Ja, auch ein Robert kann Lächeln ... sehr oft sogar :)

"Ich mag Leute nicht, die respektlos sind", sagt Robert. Erklärt seine Murrigkeit: "Die poltern hier rein, ungepflegte, dreckige Karossen - wo man gleich schon sieht, welche Beziehung die zu ihrem Gerät pflegen - sagen nicht mal Guten Tag und wollen dann, dass ich ihnen an ihrer Dreck-Möhre, womöglich noch sofort, für 2 Euro nen platten Reifen wechsle." Das geht so nicht, meint Robert. Dienstleistung ist ja okay, aber das darf nicht zu einem falschen Anspruchsdenken führen. "Einige Rad-Kuriere mögen mich deshalb nicht: Immer in Eile, alles sofort gemacht bekommen wollen und dann billig, billig, billig. Aber muss ja auch nicht", sagt er weiter und lächelt: "Es kommen ja noch genug." Recht hat er - in der Hamburger Szene genießt Robert und seine Arbeit einen ausgezeichneten Ruf.

Es gibt auch andere Rennrad-Läden. Diese großen, musealen Shops. Der Storck-Store in Berlin zum Beispiel. Oder Trionik in Hamburg. Schicke Läden. Aufwändig gestylt. Viel Platz. Rennräder inszeniert wie Ausstellungsstücke, wie Kunst. Ich mag das persönlich eher nicht. Fühle mich beobachtet, unter Druck gesetzt. "Bitte nicht berühren", die Gioconda schlägt sonst Alarm.  
Oder die großen Ketten. BOC, und wie sie alle heißen. Auch hier gibt es Rennräder. Berater. Verkäufer. Und Pedelecs. Für mich ist das auch nichts. Bin lieber im Buchladen, als im Thalia-Megastore.


Beratung beim Rennradkauf: Woran erkennt man Kompetenz?


Ich möchte wissen, wie ich einen kompetenten Verkäufer, einen super Mechaniker, erkenne. Einen, der auch was drauf hat. Gibt es da Anzeichen, auf die ich achten kann? "Nee, leider nicht, wenn du mich fragst", sagt Robert: "Viele achten auf die Werkzeuge, die in der Werkstatt an der Wand hängen. Nur, ob die da alle Campagnolo-Schlüssel aufgereiht haben muss noch lange nichts bedeuten." Robert ist selbstsicher, fast schon erschreckend frech in seinen Aussagen, dass es einem durch das Mark fährt: "Hier in Hamburg - finde ich - gibt es nur zwei Läden mit guten Schraubern. Das bin einmal ich. Und dann ist es Radsport vonHacht." Punkt. Er schaut mich an. Aussagesatz. Kein Scherz. Ich kann dem nur zustimmen. Ich vertraue Robert seit 4 Jahren. Bin immer zufrieden gewesen - wenn Robert im Urlaub ist oder keine Zeit hat, bin ich bei VonHacht. Punkt. Aus.

Aber wenn es nicht die Werkzeuge sind, was dann? Und woran liegt das, dass viele Rennrad-Kollegen nicht den Mechaniker des Vertrauens suchen, sondern schon zufrieden sind, wenn sie den Mechaniker des geringsten Misstrauens gefunden haben?



Robert ist vor allem DER Hamburger Cervélo-Vertragshändler. Bei ihm gibt es aber eigentlich
alles. Auch die Eigenmarke Pirate Bikes.

"Das liegt an der Ausbildung. Leider noch immer", sagt Robert. "Früher hieß der Ausbildungsberuf Zweiradmechaniker. Da bist du dann an der 3-Gang-Nabenschaltung und einem Moped ausgebildet worden. Das war natürlich Murks. Heute gibt es schon Spezielleres: Den Fahrrad-Mechaniker. Aber auch hier ist das eher noch das 3-Gang-Naben-Niveau. Von der heutigen Rennrad-Technik, der Fülle der Varianten, gerade die neuen Sachen wie elektrisches Schalten, Scheibenbremsen usw.., ist das auch noch entfernt." Ich frage Robert, woher er denn sein Wissen hat.

"90% von dem, was ich kann, habe ich mir selbst beigebracht. Und zwar, weil ich selbst Rennrad, CX usw. fahre und weil ich mich für die Technik interessiere. Das fängt bei Kursen bei den Herstellern an und geht über eigenes Testen. So bin ich schon vor Jahren zur Di2 gekommen - eigentlich eine saueinfache Technik. Man muss sich nur damit beschäftigen. Beschäftigen wollen. Spaß dran haben." 
Die Weiterentwicklung, das Offensein für Neues sei es auch, was einen guten Schrauber ausmacht: "Du findest zum Beispiel oft den Blaumann-Schrauber alter Schule. Der zerlegt dir in Nullkommanix eine Super Record und baut die einwandfrei in 10 Minunten wieder zusammen - steht dann aber wie eine Kuh vor dem Fernseher, wenn er eine Di2 vor sich hat. Oder du gerätst eben an den jung-dynamischen High-Tech-Menschen, der am Rechner die elektronische Schaltung tunen kann, aber vor einem Bowdenzug kapituliert." Es ist also das Interesse und die Leidenschaft des Schraubers selbst. "Und das findet man halt nur heraus, indem man die Leute kennen lernt. Da gibt es keine Checklisten, die man abarbeitet und dann findet man sie."



Robert verkauft "keine Scheiße". Sagt er. Er steht zu sich, seinem
Service, seinen Produkten & Marken, die er im Angebot hat.

"Beim Rennradkauf ist es am Ende dann wohl doch wie beim Autokauf.", meint er weiter: "Leider ist das so: Du kannst Glück haben und der Berater verkauft dir fair genau das, was für dich richtig ist - oder du gerätst an einen, der noch nicht seinen Umsatz gebracht hat und der sich freut, je unwissender und naiver sein Kunde ist." Von der letzteren Sorte war ich damals gewesen: "Viele Kunden, vor allem Erstkäufer, vertrauen auf die Fachmagazine. Aber darauf würde ich nichts geben. Das ist halt Werbung. Die Redaktionen "testen" das, was sie müssen so, wie sie es müssen. Dem allein brauchst du nicht vertrauen. Was die Profis fahren ist auch unerheblich - die fahren alles, was ihnen ihr Sponsor vorsetzt." Und bei der Tour de France siegt sicher nicht das steifste, aerodynamischste oder ausgereifteste Rennrad ...

Robert gibt Einsteigern und Erstkäufern folgenden Tipp: "Geh zu den RTFs. Sprich mit den RTFlern. Das sind die, die viel fahren. Die viel Erfahrung haben - sowohl mit dem Material wie auch mit den Läden und Händlern deiner Stadt. Dort bekommst du handfeste Tipps." Klar, dort fahren viele Canyons und Roses herum - Geld ist nun mal eines der stärksten Kaufargumente (und damit leider ein starkes gegen die Fachhändler). Aber dort sieht man auch genug Markenräder aus dem Handel. Laufräder. Equipment. Vereine also, RTFler - die beste Quelle für lokale Tipps und Empfehlungen zur Ausstattung direkt von den engagierten, sportbegeisterten Amateuren. Auch hier gilt: Zeit nehmen. Auch wenn es juckt, endlich das eigene Rad zu fahren - Zeit nehmen!


Mein Lieblings Rennrad-Laden: Pirate Bikes in Hamburg


Dass ich Rennräder von Cervélo geil finde, ist kein Geheimnis. Dass ich so - und aufgrund vieler Empfehlungen - irgendwann bei Robert gelandet bin, auch nicht. Unzählige Wartungen und Checks, Umbauen und Anpassungen haben meine mittlerweile drei Rennräder durch Roberts kundige Hände erfahren. Neulich erst eine lupenreine Feinjustage der Di2 an meinem S5. Schnurrt wie Sahne - keine Probleme.

Wenn er in seiner Werkstatt werkelt, bleibt dem Wartenden wie mir Zeit, sich entweder das eine oder andere Zubehör-Schnäppchen aus den Regalen zu ziehen oder ... den Kopf nach oben zu nehmen. Denn da findet bei Pirate Bikes Radsport-Geschichte statt.



Der Hellblaue Helm unter dem DDR-Italo-Renner: Trabi-Pappe, Eigenbau.
"Der erste Aero-Helm der Welt", Robert grinst.

"Das Stahlrad da oben? Auf dem bin ich damals nach der Wende nach Hamburg gekommen. Das war mein Rennrad in der DDR. Ein italienischer Rahmen, auf abenteuerlichen Um-Wegen in die DDR gekommen. Mein Vater hatte mir 2 West-Spraydosen Duplicolor besorgt. War damals in ... das Lila", erzählt Robert. "Die Campa-Schatung, Gott weiß, wie wir da dran gekommen sind. Die Campagnolo-Kurbel ist ein Polen-Nachbau. Ist sogar leichter. Naja, hält aber nicht so lange ..."

Robert schraubt wie nebenbei, doch immer konzentriert. Die Stories reißen nicht ab: "Schau mal auf die Laufräder. Damals zu Ost-Zeiten gab es einen Typen in Leipzig, der hatte sich eine Walzmaschine besorgt und Rundspeichen kaltgewalzt. Da hatten wir damals in der BSG schon Messerspeichen, das kannte man hier noch gar nicht ..." Er muss lachen. Mehr in sich hinein. "Mein erstes Laufrad habe ich mit 10 Jahren eingespeicht. Also, das erste, das dann auch wirklich rund lief. So richtig gut Einspeichen kann übrigens kaum noch einer. Oder Schläuche kleben ..." Er schüttelt wieder den Kopf.

"Das waren Zeiten ..." Das Robert beim Team Telekom Schrauber war, ihm Ulle sein WM-Trikot überlassen hat: Oha. Dass viele andere Bekannte auch aus dem Profisport noch heute Kontakt zu ihm haben, man bei Cervélo die Messestandsbetreuung zum Hamburg Triathlon und den Cyclassics nur mit Robert machen will: Abgehakt. Neben Cervélo ist Robert nun auch zertifizierter Vertragshändler von BMC. "Auch schicke Räder, wirklich", sagt er, tätschelt dabei eine Timemachine TMR01.




Das Cervélo P3 - Triathlon-Bestseller und -Performer. High Tech kann Robert. Und wie!

Ich komme gern zu ihm - sein pointierter, sparsamer Schnack kommt meiner knapp bemessenen Mittagspause entgegen. Hi Robert, hier ist mein Problem - das sind Deine Alternativen - hier die Lösung - jut, fertig. So muss das laufen. Und wenn ich mal warten muss, weil einer oder drei vor mir dran sind, dann schalte ich einfach auf Nostalgie-Modus: Bei Robert gibt es immer etwas zu entdecken.

Allerdings gibt es doch ein kleines Detail, das mir bei Robert im Laden dann doch fehlt: Die Espresso-Maschine. Oder halt, das ist auch schon irgendwie ein bisschen zu sehr Hipster, oder?


5 Tipps für den Rennradkauf vom Fachmann: 


Fassen wir also zusammen - die 5 Tipps vom Fachmann, wie Ihr als Neulinge oder Einsteiger den richtigen Rennrad-Laden und später vor allem einen Schrauber Eures Vertrauen findet:

1. Horcht Euch in Eurer lokalen RTF-Szene um. Besucht die eine oder andere RTF, sprecht mit den "Alten Hasen" oder den aktive Vereinsmitgliedern. Die kennen ihre Stadt und können Material und vor allem Läden gut einschätzen.

2. Beim Rennrad-Kauf nichts überstürzen! Auch wenn Sonderangebote, Hochglanz-Anzeigen und vor allem ein von der Liebsten freigegebenes Budget ein unerträgliches Kribbeln auslösen - nehmt Euch Zeit. So eine EC-Abbuchung geht später noch schnell genug. Die "Fachmagazine" können einen guten Überblick über aktuell Angesagtes liefern - Tests sind aber mit Vorsicht zu genießen. Ich habe mir in diesem Artikel mal die Mühe gemacht, Testergebnisse und Anzeigenkunden miteinander zu vergleichen.



Robert und sein Laden atmet Radsport. In jeder Ecke.
Aus jeder Pore.

3. Lernt Euren Laden und Schrauber kennen. Wie lange gibt es den Laden schon? Fahren die da selbst Rennrad, MTB oder CX? Haben die vielleicht ein eigenes Firmenteam oder engagieren sie sich im Nachwuchssport? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass man in diesem Laden den Radsport lebt. Nicht nur Margen versucht über Verkäufe zu generieren.

4. Überlegt Euch vor dem Kauf, wozu Ihr Euer Rennrad nutzen wollt. Sicher, den Ötztaler wollen sie alle irgendwann einmal fahren, oder Paris-Brest-Paris. Oder die Pflastersteine der Flandernrundfahrt kennen lernen. Aber seid als Einsteiger realistisch: Gleich auf die Carbon-Flunder oder lieber doch erst mit solidem Alu anfangen? Macht Probefahrten, vielleicht schon vorher mit einem Rennrad Eurer Freunde. Wie fühlt Ihr Euch dabei und stimmen Erwartung und Fahrerlebnis überein? Je genauer Ihr wisst, was Ihr wollt, desto besser kann ein guter Verkäufer herausfinden, was zu Euch passt. Auch hier gilt übrigens: Kein Rad ohne Probefahrt kaufen! Lasst Euch nicht abwimmeln. (Okay, die 15.000 €-Spezial-Konfiguration muss kein Händler vor Ort zum Probefahren parat haben, normale Rennräder - meinetwegen in vergleichbaren Konfigurationen - allerdings schon, wie ich finde). Lasst Euch euch unbedingt über die Garantieleistungen Eures zukünftiges Rennrad-Herstellers aufklären! Dazu habe ich auch vor einiger Zeit mal einen Artikel verfasst - Achtung, die Zahlen können sich mittlerweile verändert haben.

Übrigens sind große Renn-Veranstaltungen, wie z.B. die Cyclassics, der Velothon oder andere Jedermann-Rennen gute Gelegenheiten, Hersteller und deren Produkte einmal hautnah zu erleben und vielleicht sogar Probe fahren zu können.



Nur der Blick durch das Schaufenster reicht kaum.

Und last but not least: 5. Hört auf Euer Bauchgefühl. Wenn Ihr 2.000, 4.000 und mehr hart verdiente Euros ausgebt für ein Sportgerät, mit dem Ihr Eure Leidenschaft ausleben wollt, dann macht das auf keinen Fall dort, wo Euch Bauch oder Herz sagen, dass Euch da "etwas komisch vorkommt". Egal wie kompetent Euch jemand etwas tolles erzählt, egal wie glitzernd der Laden aussieht, egal wie viele handsignierte Bilder an den Wänden oder Megaposter vom Firmenteam im Eingang, egal wie geputzt die Hochglanz-Rahmen und wie eloquent das Verkaufsgespräch: Gebt Eure Kohle nur Leuten, denen auch Euer Bauch vertraut. (Der Rest muss dann natürlich auch stimmen).

Wirklich: Bei 95 km/h das Kühtai runter will ich mich auf das Rennrad, auf dessen 23 mm dünnen Slicks ich da hinabschieße, verlassen können. Und mithin dann auf denjenigen, der mir das Ding vorher nochmal gecheckt hat.

Ich hoffe, ich konnte gerade den Newcomern unter Euch, die sich ihr erstes Rennrad zulegen wollen, ein paar nützliche Tipps geben - und den Hamburgern (oder denen aus dem Umland) einen, wie ich finde, ganz tollen Radladen empfehlen.




Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Fachhändlern oder Radläden gemacht? Was sind Eure Kriterien, die einen guten Laden ausmachen? Ich freue mich auf Eure Comments.
P.S. - Nein, auch für diesen Beitrag bekomme ich weder Geld noch Leistungen von Robert. Ich finde seinen Laden nämlich wirklich gut.


Radläden in Hamburg, die ich uneingeschränkt empfehlen kann: PIRATE BIKESRADSPORT VONHACHTVELOSKOP (in Elmshorn, vor allem das Bike-Fitting)







Bock, einmal ein Everesting auszuprobieren? 8.848 Höhenmeter an einem einzigen Berg sammeln. Wir bieten fünf Reisen über ein verlängertes Wochenende an - hier könnt Ihr schon mal die Termine checken und Euch auf die Reservierungsliste setzen lassen.

12. Januar 2015

Everesting - ultimatives Pässefahren mit dem Rennrad

Ich finde ja, dass das schönste an der Wintersaison immer der Rückblick auf das Geschaffte ist. Und mithin vor allem die Auswahl der Events für die kommende Sport-Saison. Bei mir fällt der Rückblick auf 2014 allerdings recht nüchtern aus: Gerade mal 3.000 Kilometer geschafft, dann noch den alten Sponsor verloren und zu allem Unglück die RAAM-Pläne beerdigen zu müssen - es war eine schwierige Zeit. Hinzu kommt, dass ich nur sehr, sehr, sehr wenig Zeit gehabt hatte, um meiner Leidenschaft, dem Rennrad zu fröhnen. Das allerdings aufgrund des wundervollen, für alles jederzeit entschädigenden Familienzuwachses. Für 2015 aber gilt: Mein Kleiner ist nun langsam aus dem Gröbsten raus, ich kann wieder etwas mehr Zeit auf meinem Cervélo verbringen. Und wenn schon nicht beim RAAM, dann doch - unter anderem - bei einem doch recht neuen, spannenden Trend: Dem Everesting.


Pässefahren mit dem Rennrad - für mich das höchste der Gefühle.  


Für mich ist die Fahrt einen Berg hinauf das allerschönste, was man mit einem Rennrad machen kann. Je länger, je steiler, je aufreibender desto besser. Ich liebe es, mein Rennrad in der Vertikalen zu bewegen. Auf dem größten Ritzel zu kurbeln, bei jeder Umdrehung die Adern in meinen Waden hervortreten zu sehen, am Lenker zu zerren, zu beißen. Schmerzen zu spüren (hier gibts übrigens ein interessantes Interview zu diesen und weiteren Rennrad-Phänomenen aus sportmedizinischer Sicht), sich richtig schön zu verausgaben. Ich finde, die Alpen sind das natürliche Revier des Rennrads. Warum eigentlich?




Vor allem deswegen fahre ich Rennrad: Pässe!
Foto: Col du Grand Saint Bernard, Tour du Mont Blanc 2014

Es ist das Epische. Das Mystische, das mich so anmacht. Ja, irgendwie ist das sexy. Befriedigung für den Geist: Jede neue Rampe gibt die Sicht auf den Berg frei, ein neuer Ausblick ins Tal, beeindruckende Natur. Gefürchtet, gehasst und doch wie bei einem Junkie herbeigesehnt: Der Blick nach oben. "Wo endet der Mistberg denn nun endlich?!?" Die Steigungsspitzen, wenn der Radcomputer hoch zweistellig wird, das Mitleid erregende Knarzen und Knacken im Tretlager, das fürchterliche Schnaufen und Rasseln in der Lunge und der Flunsch, den ich ziehe, wenn ich mich dabei ertappe, wie ich wieder und wieder verzweifelt versuche, noch einen Gang kleiner aufzulegen - und einsehen muss, dass ich längst schon auf dem 28er fahre.


Ich liebe es einfach, die Hände am Oberlenker zu haben, mich Meter um Meter, Kilometer um Kilometer und Höhenmeter um Höhenmeter hochzuschrauben. Langsam schmilzt die Distanz, langsam nur. Dann der Tunnel, diese Trance: Schmerzen werden bedeutungslos, das Atmen zum Metronom. Taktgeber. Rein. Raus. Auf und ab. Nur das Brennen der Bronchien reißt mich aus dem Höhenflug, hastiges Ziehen an der Trinkflasche, zischendes Löschen heißen Feuers.


Und dann, dieser tolle Moment. Die Passhöhe - ein Schild, eine Schranke. Manchmal ein Monument, andere Mitstreiter, verzerrtes Grinsen, Lächeln oder Stöhnen. Langsam wird es eben. Dann, leicht, taucht die Straße ab. Ein letzter Blick zurück - meist viel zu kurz. Und endlich loslassen. Nicht mehr Treten. Rollen. In die Abfahrt - Lohn der Arbeit!




In der Abfahrt: Lohn für die Aufstiegs-Arbeit.
Foto: Col des Saisies, Haute Route Alps 2013

Jetzt schnell umschalten! Von jetzt auf gleich, von 10 km/h auf 80 Sachen. Beschleunigung. Der Magen hängt hinterm Sattel. Hastig auf das große Blatt geschaltet, die Gänge knallen nur so nach oben. Den steifen Körper in die Untenlenker-Haltung gezwängt und prophylaktisch die Bremshebel im Griff. Die Digits auf dem Radcomputer rasen, ebenso Schwindel erregend wie unter mir die Laufräder. Fahrtwind steigert sich zu einem Stakkato, es knallt mir um die Ohren. Luftstau in der Nase.


Da schießen schon die ersten Kurven heran. Enge Haarnadeln, Serpentinen - gefühlvoll hinein bremsen. Ich schneide was geht, anfangs - noch - safe fahren. Dann, immer mehr, dem Rausch der Geschwindigkeit erliegen, und wieder richtig hart reintreten beim Kurvenausgang, die Körner liegen zwar im Anstieg, doch mir knallt das Adrenalin literweise durch die Arterien. Mein Substitut für Glykogene, die ich erst unten wieder auffüllen kann.


Ein Rausch. Ein Wahn. Wir fliegen über Tälern hinweg. Je nach Pass, unter uns steile Abhänge, Nebelschwaden oder Seitenwinde, die an den Fegen zerren. Bremsflanken erhitzen sich, Gummi wird abgerieben, bald schon schmerzt der Nacken, doch wir bleiben unten: Kein km/h soll geopfert werden. Wir kosten ihn aus, diesen Lohn. Bis zur letzten Kurve. Bis zu dem Moment, an dem wir ausrollen. Und uns wieder aufrichten können. Lange ausatmen. Wieder zurück blicken, nach oben: Das war er, der Mistberg.


In Gedanken einen Haken machen: "Col de irgendwas, Dich habe ich nun auch in meiner Sammlung".

Und dann?




Wilde Landschaften, einsame Kämpfer - im Anstieg gefordert sein.
Foto: Col du Grand Saint Bernard, Tour du Mont Blanc 2013

Dann geht es in den nächsten Anstieg. Das nächste mal aufs kleine Blatt. Wieder Obenlenker. Wieder wie Kaugummi in der Senkrechten kleben bleiben. Wieder Wadenkrämpfe, brennende Lungen und Stunden Quälerei. Nicht enden wollende Rampen. Schmerz und Pein. Ja, mal ganz ehrlich Leute ... w
as kann es denn Schöneres geben?


Was ich allerdings bisher am Pässefahren vermisse.


Doch irgendetwas fehlt. Fehlt mir irgendwie immer. Wenn ich mich erinnerte, welche Pässe ich in meinen 3 Jahren intensivem Rennradfahrens bisher gerockt habe, dann fallen mir wirklich viele tolle Namen ein. Die "ganz Großen" der Tour de France zum Beispiel, die ich 2011 bei meiner "kleinen Schleife" durch Frankreich abgefahren bin. Darunter so wohlklingende Namen wie Col de Vars, Col du Aubisque, Tourmalet, Mont Ventoux oder natürlich die legendäre Alpe d´Huez. Hier kommt Ihr übrigens auf die Website mit dem Reisebericht


Oder die Pässe, die wir bei der Haute Route Alps besiegt haben (oder sie uns?) - wie der harte Col d´Iseran, der Izoard oder der Col de la Bonette. Zwischendurch, die vielen kleinen Rennen und Gran Fondos: Monte Bondone in Trento, der Col du Portilhon und und und ... ja - und was?


Kennt Ihr das auch? Könnt Ihr Euch auch gar nicht mehr so wirklich an die Anstiege erinnern? Und auch nicht so worklich detailliert an die Abfahrten? Habt Ihr auch nur noch so kleine Fetzen, Filmausschnitte oder Slogans wie "Pillerhöhe? Sehr steil! Aber mehr weiß ich auch nicht mehr ..." Kennt Ihr das nicht? Die Pässe summieren sich zu einem stattlichen Palmarés. Nur, wirklich kennen gelernt habe ich die Berge dabei nicht.



Bei so vielen Pässen bleiben oft nicht mehr als Fotos und blasse
Erinnerungsfetzen. Das ist schade.
Foto: L´Alpe d´Huez, Petite Boucle 2011

Was bleibt, das sind meist nur Namen. Oder blanke Zahlen. Anonyme Höhenmeter oder Distanz-Angaben. Vielleicht auch einige schöne Fotos. Dazu, bei einigen Pässen, einige Erinnerungen, meist nicht mehr als kurze Abschnitte, wenig Details. Bei Alpe d´Huez zum Beispiel sind es bei mir einige wenige der letzten Kilometer. Kaum noch Erinnerungen an den Anstieg unten. Oder das Ziel oben. Beim Col d´Aubisque (einem der landschaftlich beeindruckendsten Pässe, den ich je gefahren bin. Auch wieder so ein Slogan.) bleibt wirklich lebendig nur das Zwischenstück an der senkrechten Felswand in meiner Erinnerung. Mehr nicht. 


Beim Mont Cenis erinnere ich noch die Hammer-Abfahrt - kaum aber den Anstieg. Vom Col du Grand Saint Bernard sind es nur noch die letzten steilen Kilometer, kaum mehr die mehr als 35 (!) Kilometer davor.

Wenig, fast keine Erinnerungen habe ich an Izoard, an Port des Balés. Homöopathische Dosen, kaum mehr als ein kurzes Aufflackern von Erinnerungen an den beeindruckenden Mont Ventoux, wenige Bilder vom Bear Mountain des Gran Fondo New York und bei ganz vielen der Pyrenäen-Pässe fehlen mir sogar schon die Namen.


Werde ich alt? 




Bei manchen Steigungs-Duellen bleibt einfach keine Zeit für
bewusstes Abspeichern der Ereignisse.
Foto: Steigung zum Bear Mountain, Gran Fondo New York 2012

Ja sicher, auch das. 

Fahre ich etwa zu viele Pässe? 
Vielleicht. 
Aber ich denke, das eigentliche Problem ist ein anderes. Es ist das Rennen selbst. Es ist die Hatz des Pelotons. Der Zwang, sich auf Millionen Dinge des komplexen Rennablaufs konzentrieren zu müssen. Es ist das irre hohe Tempo, das Gehetzt-sein im Rennfluss. Die tausendmillionen Eindrücke auf den 150 bis 250 Kilometern der ganzen Gran Fondos. Das Problem ist, dass nicht der Pass die Hauptrolle spielt. Auch nicht der Anstieg oder die beeindruckende Abfahrt. Fast sind die Berge nur Statisten auf dem Weg ins Finish. Nicht die langen Stunden des Anstieges, die rasante Viertelstunde oder mehr der Abfahrt sind Höhepunkt, sondern nur Teil des ganzen Zirkus-Events.

Es bleibt kaum Zeit, sich richtig auf die Berge einzulassen. Im Renngeschehen sind ganz andere Dinge wichtig: "Wo stehe ich gerade?" Oder: "Wie ist meine Pace? Wie viel muss ich noch haushalten?", oder "Wann kann ich wieder Gas geben?" Wir kümmern uns darum, wo unsere Teamkameraden sind, vor uns, hinter uns? Wo muss ich Anschluss halten, wo darf ich nicht abreißen lassen? Klar: Das ist ein Rennen. Normal. Mit Genuss hat das eher wenig zu tun.



Man müsste einfach mehr Zeit haben, um sich mit den Pässen zu beschäftigen ...
Foto: Col d´Iseran, Haute Route Alps 2013

Ein Rennen kann das auch gar nicht leisten. Soll es ja auch nicht. Ich bin bisher den Passo dello Stelvio vier Mal gefahren - beim Dreiländergiro, dem Race Across the Alps und bei den beiden Alpen-Traum-Teilnahmen (da allerdings nur bis Gomagoi). Und selbst diese vier Aufstiege reichen noch nicht, als dass ich sagen könnte, ich habe den Berg verstanden. Habe seinen Charakter ergründet, kenne ihn auswendig. Dass ich um seine fiesen Stellen wüsste oder seine leichten. Dass ich sagen könnte, wann was wo wie ist.


Es gibt tatsächlich nur zwei Berge, bei denen ich das wirklich kann: Der eine ist kein Pass. Es ist eine kaum mehr als 600 Meter lange Rampe hier in Hamburg, der Waseberg. Der Andere ist Mitteldeutschlands höchster Berg, der Brocken. Und warum kann ich das für diese beiden? Weil ich sie bisher jeweils gut 200 bzw. 40 mal befahren habe. Und das bringt mich zum Everesting.



Everesting - Ein Trend, der die Lösung meines "Problems" ist.


Worum geht es beim Everesting? Die Regeln sind eigentlich ganz einfach: Man sucht sich einen Berg, einen Pass, eine Rampe und fährt diese/n so oft, bis man die Höhenmeter des höchsten Berges der Erde gesammelt hat. Der höchste Berg der Welt, das weiß jeder, ist der Tschomolangma. Oder auch Mount Everest genannt. Er ist genau 8.848 Meter hoch. Das sind dann die Höhenmeter, die man bei einem Everesting sammeln muss.


Das Everesting ist (mir zumindest) erst seit Mitte 2013 so richtig im Netz bei meinen Rennrad-Kollegen, in Tweets und in Foren aufgefallen. Anscheinend nicht zuletzt gepushed von der gleichnamigen Strava-Challenge. Ob Strava das Everesting erfunden hat oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Die Strava-Regeln könnt Ihr auf der Website nachlesen. Wenn ich evereste, dann geht es mir persönlich allerdings nicht um Strava, sondern eher um die Idee, die dahinter steckt. Die "Hall of Fame" oder irgendwelche Aufnäher interessieren mich nicht. 


Und dann fällt mir auf, dass ich aus der Not des hamburgischen Flachlands heraus hier irgendwie schon immer in meinen Bergtrainings Everesting betrieben habe ...



Es braucht schon einige Auf- und Abfahrten, um einen Berg wirklich kennenzulernen.
Foto: Eine Waseberg-Session 2013 bei der RATA-Vorbereitung.

Zum Beispiel bei meinen Waseberg-Sessions. Zwar bin ich nie auf die besagten 8.848 Höhenmeter gekommen, dazu sind die 600 Meter und 80 Höhenmeter einfach zu kurz (und mit 16% durchschnittlicher Steigung in der Summe auch viel zu steil für mich), aber immerhin habe ich bei meinem "Waseberg Sufferfest", das ich im Juni 2013 gemacht habe, in knapp 6 Stunden ganze 49 mal die steilste Rampe Hamburgs erklommen (keine 50, weil ich mich im Tee verzählt hatte ...) und dabei wenigstens schon mal 3.500 Höhenmeter gesammelt.


Als ich die Daten veröffentliche, tweetet mich ein Kollege an: "Everesting, Lars?". Ich lehne grinsend und dankend ab - so krass wollte ich das dann nun auch nicht machen.

Aber dennoch: Schon damals ist mir aufgefallen, dass ich durch meine vielen Fahrten am Waseberg eine dermaßen gute Kenntnis von der Rampe erhalten hatte, dass ich mittlerweile den Waseberg so gut kenne, dass ich metergenau sagen kann, wo es richtig fies steil ist, wo er etwas abflacht und wo er wieder anzieht. Unerlässlich beim nett gemeinten Bergsprint, der sich dort entwickelt, wenn man auf andere Radfahrer in der Steigung stößt.


Und dann kommt 2014 - meine Brocken-Saison.




Für Sie getestet: (Halbes) Everesting am Brocken 2014.

Radkollege Sebastian Tolk, der zweimal bei meinen Brocken-Sessions dabei war, schreibt dann auch Ende des Jahres auf Twitter "Das effektivste und spaßigste Training hatte ich mit Lars am Brocken!". Ein Lob - und Bestätigung der Idee zugleich. Eine Sportmedizinerin bestätigt mir nach Auswertung meiner Daten dann zudem auch den Trainingseffekt des Everestings - hier geht es zum besagten Artikel.


Ich trainiere an vier Wochenenden am Brocken und fahre die frisch asphaltierte Brockenstraße dabei insgesamt 27 Mal. Die knapp 450 Höhenmeter (ab Schranke Ranger-Station) bis zur Antenne oben spult man bei ziemlich genau 10 Kilometern pro Auffahrt ab. Ich beginne bei 5 Auffahrten, fahre am Schluss bei meinem besten Tag acht mal auf die Kuppe. Immerhin 4.000 Höhenmeter insgesamt. Ein halbes Everesting.


Der Trainingstag ist allerdings sehr anstrengend, logistisch gesehen: Aufstehen ist gegen 3 Uhr morgens, Abfahrt in Hamburg um 4 Uhr. Die Autobahn ist um diese Zeit noch frei und so können wir unseren ersten Aufstieg so gegen 7:30 Uhr beginnen. Wir fahren jeder sein eigenes Tempo, obschon wir uns natürlich immer wieder bei Auf- und Abfahrten begegnen. Dann geht das den ganzen Tag knapp 9 Stunden lang so weiter. Verpflegung und Trinken haben wir dabei, treffen und versorgen uns etwa nach jeder zweiten Auffahrt. Gegen 16:30 Uhr müssen wir dann aufhören - entweder, weil wir alle sind oder, weil wir noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause sein wollen. Die A7 ab Hannover ist staugeplagt. So endet dann immer ein wundervoller Tag Bergtraining am Brocken.



Brocken, lohnt sich das überhaupt? Und ob. Das Ding ist wirklich (teilweise) giftig! Und liegt (ab Hamburg) so nah.

Ich würde mir anmaßen zu behaupten, dass ich nun auch den Brocken in- und auswendig kenne. Dass ich genau wüsste, wo ich wie zu fahren hätte, wo ich "angreifen" könnte und wo ich es lieber lassen sollte, wo ich mich auspowern kann, weil es danach flacher wird und wo die (insgesamt 4) richtig fiesen Stellen des Berges kommen.


Und so beschaue ich mir eine alte Grafik, die ich damals als Vorbereitung auf das RATA gemacht habe. Dort wollte ich errechnen, wie schnell ich bisher immer so im Schnitt die Pässe hoch- und wieder hinunterfahre. Unabhängig von der Speed - dort steht sie, eine Auswahl all der tollen Namen, meine Abschussliste, mein Palmarés. Aber eben auch eine Liste von Gedächtnislücken. Wie schön wäre das, ähnliche Erfahrungen auch an diesen Bergen machen zu können?




So viele Namen - so wenig wirkliche Insight. Das will ich ändern.

Und deshalb beschließe ich Ende letzten Jahres, wird meine Saison 2015 zu einem nicht unerheblichen Teil aus Everesting-Events bestehen.

Wie gesagt: Mir geht es nicht um die Strava-Challenge. Ob die Berge schon "besetzt" sind oder nicht von einem Vorgänger, ist mir relativ egal. Und am Ende auch irgendwie der Fakt, ob ich überhaupt die 8.848 Höhenmeter schaffe. Mir geht es um etwas anderes: Mir geht es darum, dass ich, wenn ich in Zukunft einen Pass-Namen höre oder selbst sage, wirklich etwas über den Berg, seinen Charakter und seinen Flow erzählen kann. Und nicht nur "den bin ich auch schon gefahren".


Meine Saison 2015: Fünf Everesting-Events


Ich bin "genug" Rennen gefahren. Die Leichten. Die Schweren. Die ganz Schweren. Habe gefinished. Habe persönliche Rekorde aufgestellt. Bin auch mal gerade so durchgekommen und habe auch manches mal ein DNF verkraften müssen. Sicher - es gibt da immer noch eine Menge Rennen, die ich gerne fahren möchte. Aber das hat bei mir nicht mehr Vorrang.


Was ich in 2015 und in Zukunft immer mehr machen möchte, ist das hier:









Ich will mehr Zeit für diese Ausblicke haben. Will die Berge richtig erfahren.

Genuss. Purer Genuss. Landschaft. Atmosphäre. Ausblicke. Einblicke. Ich will die Berge auskosten. Will sie richtig kennen lernen. Möchte ein Rennrad-Sommelier sein. Wie bei einer Verkostung, die Flasche Wein nicht nur herunter stürzen, sondern sie genießen. Die Blume mit dem Gaumen ertasten. Den Abgang wirken lassen. Die Aromen einzeln entdecken. Vergleichen. Wäre das nicht prima? Ein ganzes Wochenende an nur einem einzigen Berg? Und dann einen ganzen Tag - von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nur diese eine, legendäre Steigung?

Und so suche ich mir 5 Pässe, oder Berge, heraus, die ich in 2015 angehen möchte. Allesamt die "großen Namen", denn wenn ich schon mal unterwegs bin, will ich natürlich auch etwas besonderes erleben. 


Als ersten legendären Pass habe ich mir einen ausgesucht, dessen Name allein schon den meisten Radsport-Fans die Münder offen stehen lassen. Den Mortirolo musste ich damals bei meiner Teilnahme (und Aufgabe) beim Race Across the Alps (hier geht es zum Rennbericht des RATAleider auslassen. Diesen Berg muss man als Pässe-Liebhaber einfach gefahren sein - und wenn ich schon einen der krassesten mache, dann will ich den auch richtig auskosten! Immerhin 1.300 Höhenmeter gilt es beim italienischen Hämmer-Pass zu überbrücken, das dann bei "nur" noch 7 Auffahrten. Auf den Mortirolo freue ich mich schon ganz Besonders, auch, weil wir dort in Italien sind, wo Rennradfahren noch einmal immer etwas ganz besonderes ist, wie ich finde.

Dann geht es in eine der Gegenden Frankreichs, die ich wunderschön finde: In die Provence.


Teil meiner Saison 2015 - 5 Everesting-Events.

Der legendäre "windige Berg", oder auch Mont Ventoux, begeisterte schon vor tausenden Jahren die Bewohner der Provence. 1.909 Meter über dem Meeresspiegel, dazu in einer fast flachen Umgebung - hier sieht man anders als in den Alpen wirklich einmal, was Höhe bedeutet. Der Ventoux bietet ab Bedoin (die klassische Route) auf 21 Kilometern ganze 1.600 Höhenmeter. Er muss für das Everesting also 6 mal bezwungen werden. Alternativ könnte man sich hier überlegen, Mitglied im Club Cinglés Ventoux zu werden ...


Mitglied wird, wer es schafft, an einem Tag alle drei Auffahrten zum Gipfel des Mont Ventoux nachweislich zu fahren. Hierzu besorgt man sich eine Stempelkarte, die dann von Wirten in Restaurants und Boulangerien am Fuße und auf dem Gipfel des Berges abgestempelt werden müssen. 4.400 Höhenmeter sind die "normale" Cinglés - wer die "Bicinglette" macht, der fährt jede Auffahrt zwei mal, was wiederum fast ein Everesting ergibt, nämlich 8.800 Höhenmeter. Für welche Variante auch immer wir uns entscheiden werden - dieser Berg wird uns den Atem rauben, garantiert.

Dann ein Berg, der mir noch komplett in meiner Sammlung fehlt.



Stelvio - ich liebe ihn. Fürs Everesting aber zu viel Verkehr.
Foto: Stilfser Joch beim Dreiländergro 2012

Nein, nicht der Stelvio, wie hier oben zu sehen. Aber ein Pass, dessen Namen einen ähnlich mythischen Klang hat, ähnliche Gefühle auslöst: Es ist der Col du Galibier. Auch diesen Pass bin ich noch nie gefahren, kenne aber die Ecke dort in Frankreich und weiß, dass wir dort richtig viel Spaß haben werden. Geplant ist dann, dort die Nordrampe von Valloire aus zu fahren, denn ab hier sind es 18 Kilometer und 1.200 Höhenmeter, was am Ende 8 Auffahrten bedeuten wird. Genug Zeit, sich mit diesem ganz Großen des Radsports mal so richtig intensiv auseinander zu setzen.


Dass ich den Ötztaler Radmarathon (hier geht es zum Rennbericht des Ötzi 2014) besonders mag, ist kein Geheimnis. Tirol, vor allem das Ötztal, bietet nicht nur für Rennrad-Freaks ein tolles Revier, sondern auch für Freunde der Gaumenfreuden mehr als genug Schlemmereien und Genüsse. Tirol ist übersät mit Hotels, Pensionen und B&Bs aller Kategorien und Preisklassen, sodass ein Aufenthalt hier individuell zugeschnitten werden kann.


Und so suche ich mir hier einen ganz besonderen Berg aus. 




Das Timmelsjoch bei Sölden macht schon Spaß - der Rettenbachferner noch mehr.
Foto: Ötztaler Radmarathon 2012

Zwar liebe ich das Kühtai. Ich würde mir wünschen, die rasante Abfahrt, auf der man bis zu (und auch über) 100 km/h schnell werden kann, noch besser kennen zu lernen. Aber das Kühtai wird es nicht. Und auch liebe ich das Timmelsjoch, diesen harten Kackbrocken, der vor allem im letzten Stück in der beeindruckenden Steilwand einem Stelvio in nichts nachsteht, doch auch der Scharfrichter des Ötzi wird es nicht werden. Es wird ein Berg sein, den man so nicht unbedingt auf der Pfanne hat. Ich möchte ab Sölden einen ganz besonderen Berg ausprobieren: Den Rettenbach-Ferner.


Als ich 2014 hier am Tag vor dem Ötzi einen Trainingsausfahrt mache, scherzen einige Tiroler Teilnehmer immer wieder von der Rettenbach-Auffahrt. Es soll eine oder besser die wirklich krasseste Steigung hier im Gebiet sein. Und wirklich, Quäldich.de gibt dem ersten Teilstück bis Tiefenbachferner volle Härtepunktzahl, dem Endstück zum Gletscher immerhin noch drei Sterne. Hier gilt es insgesamt 15,5 Kilometer zu überbrücken und satte 1.600 Höhenmeter zu machen. Am Ende werden das also 6 Auffahrten sein. Auch auf Sölden freue ich mich wieder - zumal sie dort nach fast einem Vierteljahrhundert Ötztaler Radmarathon wirklich wissen, was ein Rennradler zu seinem Glück benötigt.


Last but not least, als fünfter und letzter, als Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes, die höchste asphaltierte Straße Europas - hinauf auf die Cime de lan Bonette. Hier konnte ich bereits 2012 bei der Houte Route Alps im Einzelzeitfahren eine (für mich) richtig gute Zeit hinlegen, nachdem ich 2011 im Schneeregen an dem 2.715 Meter hohen Pass einige hundert Meter unter ihm gescheitert bin.


Der Col de la Bonette: Schön ruhig. Richtig hart!

Es sind 1.500 Höhenmeter ab Jausiers, also ebenfalls 6 Auffahrten hinauf zur beeindruckenden, surrealen Aussicht. Die Straße ist vergleichsweise ruhig, kaum Autoverkehr und daher perfekt zum, Everesten.

5 nEveresting-Events also, beginnend ab Mitte Mai. 


Habt Ihr Lust bekommen, mitzukommen?


Schon damals am Brocken war mir klar: Ebenso wie auf Touren und im Rennen, macht auch ein Everesting umso mehr Spaß, je mehr man ihn mit anderen Menschen teilen kann. Denn es ist nicht nur einfacher (für mich jedenfalls) wenn man weiß, dass andere Mitstreiter auch das selbe durchleiden, es macht die ganze Reise gleich viel angenehmer: Schon die An- und Abreisen, in die entfernten Alpen-Regionen wie zum Mortirolo oder zum Galibier, werden 10 und mehr Stunden dauern. Wohl dem, der interessante und angenehme Teamkameraden hat.


Habt Ihr Lust, mich auf der einen oder anderen Everesting-Reise zu begleiten? Wir konzipieren unsere Everesting-Events so, dass wir daraus eine Gruppenreise machen können und Platz haben, bis zu 8 weitere Rennrad-Freaks mitzunehmen.




Everesting allein ist so eher semi. Viel lieber mit Kollegen!

Zurzeit sind wir seit Oktober 2014 dabei, die erste Reise zum Mortirolo zu organisieren. Das machen wir als Lousy Legs I.V.. Als Termin haben wir (vorerst!) das Wochenende 15. bis 17.05.2015 auserkoren. Geplant ist, dass wir ab 6 Uhr morgens am Freitag (Urlaub nehmen nicht vergessen) hier ab Hamburg losfahren, um dann am frühen Abend unsere Doppelzimmer in einer Pension oder Hotel in der Umgebung von Tirano beziehen. Losgehen wird es dann sehr früh am Samstag um 4 Uhr - wir rechnen mit 18 bis 21 Stunden, bis man hier die 8.848 Höhenmeter zusammen hat.


Lousy Legs ist gerade dabei, die Übernachtungsmöglichkeiten und den Transport zu organisieren. 
Wir werden zudem ein Basecamp mit einem Betreuerteam haben, das uns rund um die Uhr mit Verpflegung und Trinken sowie 3 warmen Mahlzeiten versorgen wird
Ein all-inclusive rundum-sorglos-Paket also. Wir bieten unseren Teilnehmern bei den Everesting-Events:

-- An/Abreise inkl. Radtransport ab Hamburg ZOB und entlang einer - je nach Euren Wohnorten - definierten Route mit Zustiegsmöglichkeiten 

-- 2 Übernachtungen inkl. Frühstück in Doppelzimmern 
-- Basecamp mit Vollverpflegung & Getränken während des gesamten Everesting-Events 
-- dort dann 3 warme Mahlzeiten (das werden Suppen mit Beilagen sein)

Wir versuchen zudem, sanitäre Einrichtungen zu organisieren sowie einen Fotoservice, damit unsere Heldentat auch für die Nachwelt erhalten bleibt.


Wenn Ihr Lust habt, mitzukommen, dann kontaktiert mich bitte einfach hier über das Formular rechts im Blog, sodass ich Euch die Details und auch den Preis durchgeben kann. Wir - das sind Heiko und ich als aktive Fahrer - haben noch 6 (oder 8) Plätze im Bus frei. Insgesamt also ist also für 10 Teilnehmer gesorgt. Wer nicht in Hamburg wohnt - kein Problem. Wir haben vor, eine Generalroute unserer Anfahrt bekannt zu geben, sodass Ihr dann irgendwo unterwegs zusteigen könnt.

Ihr habt Interesse an einem Everesting am Galibier, dem fiesen Rettenbach, der Cime de la Bonette oder dem Mont Ventoux? Dann gern schon mal unverbindlich reservieren - hier sind die Daten für Eure Saisonplanung:





Lust mitzukommen? Dann gleich reservieren.

Sobald wir alles fix und organisiert haben, werde ich hier noch mehr zu unseren Lousy Everesting-Events posten und sicher auch ausführliche Berichte - ich persönlich freue mich wie Bolle, für die eine Hälfte meiner Saison diese unaufgeregten, dennoch sportlich mehr als herausfordernden Events gefunden zu haben. Ich freue mich auf das intensive Zwiegespräch mit der Senkrechten, auf rasante Abfahrten, bei denen ich von mal zu mal sicherer werde. Ich freue mich darauf, 15, 18 vielleicht sogar mehr als 20 Stunden am Berg zu rackern - und darauf, mit meinem Teamkollegen Heiko und 8 sympathischen, spannenden Mitstreitern gemeinsam die 8.848 in Angriff zu nehmen.

Ob ich sie schaffe ist mir eigentlich egal - ich weiß, dass auch 6.000 Höhenmeter schon mehr als beachtlich sind. Ob ich bei Strava meinen Eintrag bekomme - geschenkt. Ich möchte Spaß haben, den Berg genießen




Die Hälfte Everesting hatte ich schon mal geschafft.
Lust, das auch selbst auszuprobieren?

Nur ein mal zur Sicherheit: Lousy Legs wird mit den Events kein Geld verdienen. Nicht, dass Ihr denkt, wir steigen hier ins dicke Veranstalter-Geschäft ein. Das Geld, das Ihr uns überweist, wird die Kosten für Anreise, Unterkunft & Verpflegung sowie einen kleinen Obolus für unser Betreuer-Team decken. Reich werden wir davon nicht ...


Wenn Ihr mit Euch hadert, vielleicht nicht mitzukommen, weil Ihr glaubt, die 8.848 hm nicht zu schaffen: Ist doch egal. Zählt nicht vielmehr der Spaß, sich einen ganzen Tag lang einem Berg hinzugeben? Mit 9 anderen Verrückten gemeinsam in die Steigung zu gehen? Spaß zu haben und zu genießen, was Ihr sonst in Rennen, RTFs oder auch auf Touren nicht bekommt?


In diesem Sinne - ich freue mich, wenn der eine oder andere von Euch Lust hat, sich bei uns mit ranzuhängen. Ansonsten wünsche ich Euch allen noch einmal anlässlich des neuen Jahres eine spannende, ausgewogene rasante und vor allem sichere Rennrad-Saison 2015!


Was würdet Ihr bei einem Everesting-Event von einem "Veranstalter" erwarten? Helft uns gern dabei, unsere Service-Pakete noch besser zu schnüren - am besten gleich hier einen Kommentar hinterlassen.



Habt Ihr schon einmal ge-everested? Was sind Eure Erfahrungen? Ich freue mich auf Eure Comments. 









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