Wenig später dann die ersten Problemchen: Falsche Sitzposition. Fehlerhafte Montage. Ein Ärgernis. Ich frage herum, suche nach einem neuen Rennrad-Laden. Nur: Wie finde ich den "besten" Mechaniker? Woran erkenne ich guten Service?
Einen guten Rennrad Händler finden - ob München, Berlin oder Hamburg.
Die Entscheidung, eine Menge Geld in ein neues Rennrad zu stecken, ist eine, die vor allem bei Einsteigern in unseren schönen Sport meist eine von Wochen, vielleicht Monaten ist. Man wälzt die "Fachmagazine", man schaut gebannt die Tour de France auf Eurosport. Man wird angestachelt von Kollegen und Freunden, doch "endlich auch einmal die Cyclassics zu fahren", denn das wäre nämlich voll der Wahnsinn. Hochglanz-Anzeigen. Rabatte. Fotos von Etappensiegern und High-Tech-Computer-Renderings von minimiertem Luftwiderstand und erhöhter Steifgkeit. Endlose Verzweiflung bei Diskussionen mit der Dame des Herzens. Und dann. Endlich: Der Gang zum Fachhändler.
Ich besuche diese Woche Robert Karrasch, Inhaber des Hamburger Rennrad-Ladens Pirate Bikes im Gängeviertel. Er ist seit 2010 mein Rennradladen des Vertrauens. Ich bin froh, ihn "zu haben" - wenn ich mich mit 90 km/h die Berge hinunterstürze kann ich sicher sein, dass alle Bowdenzüge kontrolliert, die Bremsen voll funktionstüchtig und technisch alles auf höchstem Niveau ist. Ich stelle Robert, der seit 2005 seinen Laden betreibt, genau jene Fragen, die mir auch immer wieder von Neulingen im Rennrad-Sport gestellt werden - wie findet man denn nun den richtigen Radhändler?
Es hat ein Jahr gebraucht, ehe ich "meinen" perfekten
Radladen gefunden hatte.
"Im Prinzip", sagt Robert nach einiger Überlegung, "gibt es da keine Formel. Du erkennst meist von Außen nicht, ob das ein guter Laden ist oder nicht." Internet-Bewertungen - das wissen wir alle spätestens seit Amazon und den fake Hotelratings - seien da auch keine Lösung.
"Ich würde erst einmal darauf schauen, wie lange der Laden schon existiert. Würde dann mit dem Verkäufer sprechen, mich wirklich beraten lassen - so findet man am ehesten heraus, ob die dir nur was verkaufen wollen, oder ob sie sich wirklich um dich kümmern. Wenn du zum Beispiel bei mir rein kommst und 10.000 € für ein Bike ausgeben möchtest, aber nur ein mal im Jahr damit die Vattenfall fährst, würde ich dir nie ein Carbon-Bike verkaufen. Du fährst dafür zu wenig - dann willst du bei dem Rennen teilnehmen - hohe Sturzgefahr - Carbon: Nee, da würde ich dir abraten. Auch wenn ich dann am Ende weniger Umsatz mache." Robert hat eine eigene Philosophie, eine Vorstellung davon, was Radsport ist, wie er sein sollte: "Ein Fixie ohne Bremsen würde ich niemandem verkaufen, von dem ich nicht wüsste, dass der Bahnfahrer ist." So sehen Prinzipien aus.
Es ist die Beratung also. Sich Zeit nehmen für den Kunden. Fragen stellen, nachhaken. Wer bist Du? Was willst Du mit Deinem Bike? Robert weiter: "Ein Verkäufer, der so Zack nach 5 Minuten aus dem Angebot ein Rad für dich rauszieht und sagt ´das ist es! Das ist genau deins!´ - Finger weg! Und sofort raus da!"
Pirate Bikes - dafür steht Robert mit seinem Namen.
Ein guter Rennrad-Laden hat meiner Meinung nach Flair. Er hat Atmosphäre. Er hat Charakter. Ich bin jetzt selbst kein absoluter Shop-Experte und kenne längst nicht alle Radläden, schon gar nicht die der ganzen Republik. Aber ich denke, bisher einen schönen Querschnitt an Rennrad-Läden besucht zu haben. Roberts Pirate Bikes fällt in die Kategorie "Leidenschaft".
Der Shop ist nicht größer, als er sein muss, um Bikes und Zubehör adäquat auszustellen. Jede Ecke wird ausgenutzt, der Blick in die offene Werkstatt nicht verboten, eher sogar erwünscht. An den Wänden Trophäen - meist aus Roberts Radsport-Karriere - und von der Decke hängen unzählige Trikots. Seine eigenen, viele von "damals" in der BSG Bad Doberan, einige von Rennen, die ihm offensichtlich gefallen (Maratona dles Dolomites zum Beispiel) und einige handsignierte Originale: Jan Ullrichs Weltmeister-Trikot, einige Gelbe der Tour de France und noch handgenähte Woll-Exemplare aus DDR-Radsport-Zeiten.
Der Laden atmet. Er atmet Persönlichkeit. Hinter jeder Ecke etwas Neues. Eine Art Phantasialand des Radsports, nagelneue Produkte mit Preisschild neben Radsport-Memorabilia. Zu jedem Exponat eine Geschichte. Ich könnte hier Stunden zubringen.
Und dann Robert selbst. Manchmal brummig, scheinbar schlecht gelaunt - doch bei genauerem Hinsehen ein liebenswürdiger, sehr humorvoller Mann. Jedes Wort mit Bedacht. Kein Füll-Sprech. Kein Gelaber. Ja, er verkauft mir gewiss kein Fixie ohne Bremse. Hat mich selbst auch schon nach Hause geschickt: "So´nen Scheiß verkaufe ich Dir nicht!" So will ich beraten werden.
Ja, auch ein Robert kann Lächeln ... sehr oft sogar :)
"Ich mag Leute nicht, die respektlos sind", sagt Robert. Erklärt seine Murrigkeit: "Die poltern hier rein, ungepflegte, dreckige Karossen - wo man gleich schon sieht, welche Beziehung die zu ihrem Gerät pflegen - sagen nicht mal Guten Tag und wollen dann, dass ich ihnen an ihrer Dreck-Möhre, womöglich noch sofort, für 2 Euro nen platten Reifen wechsle." Das geht so nicht, meint Robert. Dienstleistung ist ja okay, aber das darf nicht zu einem falschen Anspruchsdenken führen. "Einige Rad-Kuriere mögen mich deshalb nicht: Immer in Eile, alles sofort gemacht bekommen wollen und dann billig, billig, billig. Aber muss ja auch nicht", sagt er weiter und lächelt: "Es kommen ja noch genug." Recht hat er - in der Hamburger Szene genießt Robert und seine Arbeit einen ausgezeichneten Ruf.
Es gibt auch andere Rennrad-Läden. Diese großen, musealen Shops. Der Storck-Store in Berlin zum Beispiel. Oder Trionik in Hamburg. Schicke Läden. Aufwändig gestylt. Viel Platz. Rennräder inszeniert wie Ausstellungsstücke, wie Kunst. Ich mag das persönlich eher nicht. Fühle mich beobachtet, unter Druck gesetzt. "Bitte nicht berühren", die Gioconda schlägt sonst Alarm.
Oder die großen Ketten. BOC, und wie sie alle heißen. Auch hier gibt es Rennräder. Berater. Verkäufer. Und Pedelecs. Für mich ist das auch nichts. Bin lieber im Buchladen, als im Thalia-Megastore.
Beratung beim Rennradkauf: Woran erkennt man Kompetenz?
Ich möchte wissen, wie ich einen kompetenten Verkäufer, einen super Mechaniker, erkenne. Einen, der auch was drauf hat. Gibt es da Anzeichen, auf die ich achten kann? "Nee, leider nicht, wenn du mich fragst", sagt Robert: "Viele achten auf die Werkzeuge, die in der Werkstatt an der Wand hängen. Nur, ob die da alle Campagnolo-Schlüssel aufgereiht haben muss noch lange nichts bedeuten." Robert ist selbstsicher, fast schon erschreckend frech in seinen Aussagen, dass es einem durch das Mark fährt: "Hier in Hamburg - finde ich - gibt es nur zwei Läden mit guten Schraubern. Das bin einmal ich. Und dann ist es Radsport vonHacht." Punkt. Er schaut mich an. Aussagesatz. Kein Scherz. Ich kann dem nur zustimmen. Ich vertraue Robert seit 4 Jahren. Bin immer zufrieden gewesen - wenn Robert im Urlaub ist oder keine Zeit hat, bin ich bei VonHacht. Punkt. Aus.
Aber wenn es nicht die Werkzeuge sind, was dann? Und woran liegt das, dass viele Rennrad-Kollegen nicht den Mechaniker des Vertrauens suchen, sondern schon zufrieden sind, wenn sie den Mechaniker des geringsten Misstrauens gefunden haben?
Robert ist vor allem DER Hamburger Cervélo-Vertragshändler. Bei ihm gibt es aber eigentlich
alles. Auch die Eigenmarke Pirate Bikes.
"Das liegt an der Ausbildung. Leider noch immer", sagt Robert. "Früher hieß der Ausbildungsberuf Zweiradmechaniker. Da bist du dann an der 3-Gang-Nabenschaltung und einem Moped ausgebildet worden. Das war natürlich Murks. Heute gibt es schon Spezielleres: Den Fahrrad-Mechaniker. Aber auch hier ist das eher noch das 3-Gang-Naben-Niveau. Von der heutigen Rennrad-Technik, der Fülle der Varianten, gerade die neuen Sachen wie elektrisches Schalten, Scheibenbremsen usw.., ist das auch noch entfernt." Ich frage Robert, woher er denn sein Wissen hat.
"90% von dem, was ich kann, habe ich mir selbst beigebracht. Und zwar, weil ich selbst Rennrad, CX usw. fahre und weil ich mich für die Technik interessiere. Das fängt bei Kursen bei den Herstellern an und geht über eigenes Testen. So bin ich schon vor Jahren zur Di2 gekommen - eigentlich eine saueinfache Technik. Man muss sich nur damit beschäftigen. Beschäftigen wollen. Spaß dran haben."
Die Weiterentwicklung, das Offensein für Neues sei es auch, was einen guten Schrauber ausmacht: "Du findest zum Beispiel oft den Blaumann-Schrauber alter Schule. Der zerlegt dir in Nullkommanix eine Super Record und baut die einwandfrei in 10 Minunten wieder zusammen - steht dann aber wie eine Kuh vor dem Fernseher, wenn er eine Di2 vor sich hat. Oder du gerätst eben an den jung-dynamischen High-Tech-Menschen, der am Rechner die elektronische Schaltung tunen kann, aber vor einem Bowdenzug kapituliert." Es ist also das Interesse und die Leidenschaft des Schraubers selbst. "Und das findet man halt nur heraus, indem man die Leute kennen lernt. Da gibt es keine Checklisten, die man abarbeitet und dann findet man sie."
Robert verkauft "keine Scheiße". Sagt er. Er steht zu sich, seinem
Service, seinen Produkten & Marken, die er im Angebot hat.
"Beim Rennradkauf ist es am Ende dann wohl doch wie beim Autokauf.", meint er weiter: "Leider ist das so: Du kannst Glück haben und der Berater verkauft dir fair genau das, was für dich richtig ist - oder du gerätst an einen, der noch nicht seinen Umsatz gebracht hat und der sich freut, je unwissender und naiver sein Kunde ist." Von der letzteren Sorte war ich damals gewesen: "Viele Kunden, vor allem Erstkäufer, vertrauen auf die Fachmagazine. Aber darauf würde ich nichts geben. Das ist halt Werbung. Die Redaktionen "testen" das, was sie müssen so, wie sie es müssen. Dem allein brauchst du nicht vertrauen. Was die Profis fahren ist auch unerheblich - die fahren alles, was ihnen ihr Sponsor vorsetzt." Und bei der Tour de France siegt sicher nicht das steifste, aerodynamischste oder ausgereifteste Rennrad ...
Robert gibt Einsteigern und Erstkäufern folgenden Tipp: "Geh zu den RTFs. Sprich mit den RTFlern. Das sind die, die viel fahren. Die viel Erfahrung haben - sowohl mit dem Material wie auch mit den Läden und Händlern deiner Stadt. Dort bekommst du handfeste Tipps." Klar, dort fahren viele Canyons und Roses herum - Geld ist nun mal eines der stärksten Kaufargumente (und damit leider ein starkes gegen die Fachhändler). Aber dort sieht man auch genug Markenräder aus dem Handel. Laufräder. Equipment. Vereine also, RTFler - die beste Quelle für lokale Tipps und Empfehlungen zur Ausstattung direkt von den engagierten, sportbegeisterten Amateuren. Auch hier gilt: Zeit nehmen. Auch wenn es juckt, endlich das eigene Rad zu fahren - Zeit nehmen!
Mein Lieblings Rennrad-Laden: Pirate Bikes in Hamburg
Dass ich Rennräder von Cervélo geil finde, ist kein Geheimnis. Dass ich so - und aufgrund vieler Empfehlungen - irgendwann bei Robert gelandet bin, auch nicht. Unzählige Wartungen und Checks, Umbauen und Anpassungen haben meine mittlerweile drei Rennräder durch Roberts kundige Hände erfahren. Neulich erst eine lupenreine Feinjustage der Di2 an meinem S5. Schnurrt wie Sahne - keine Probleme.
Wenn er in seiner Werkstatt werkelt, bleibt dem Wartenden wie mir Zeit, sich entweder das eine oder andere Zubehör-Schnäppchen aus den Regalen zu ziehen oder ... den Kopf nach oben zu nehmen. Denn da findet bei Pirate Bikes Radsport-Geschichte statt.
Der Hellblaue Helm unter dem DDR-Italo-Renner: Trabi-Pappe, Eigenbau.
"Der erste Aero-Helm der Welt", Robert grinst.
"Das Stahlrad da oben? Auf dem bin ich damals nach der Wende nach Hamburg gekommen. Das war mein Rennrad in der DDR. Ein italienischer Rahmen, auf abenteuerlichen Um-Wegen in die DDR gekommen. Mein Vater hatte mir 2 West-Spraydosen Duplicolor besorgt. War damals in ... das Lila", erzählt Robert. "Die Campa-Schatung, Gott weiß, wie wir da dran gekommen sind. Die Campagnolo-Kurbel ist ein Polen-Nachbau. Ist sogar leichter. Naja, hält aber nicht so lange ..."
Robert schraubt wie nebenbei, doch immer konzentriert. Die Stories reißen nicht ab: "Schau mal auf die Laufräder. Damals zu Ost-Zeiten gab es einen Typen in Leipzig, der hatte sich eine Walzmaschine besorgt und Rundspeichen kaltgewalzt. Da hatten wir damals in der BSG schon Messerspeichen, das kannte man hier noch gar nicht ..." Er muss lachen. Mehr in sich hinein. "Mein erstes Laufrad habe ich mit 10 Jahren eingespeicht. Also, das erste, das dann auch wirklich rund lief. So richtig gut Einspeichen kann übrigens kaum noch einer. Oder Schläuche kleben ..." Er schüttelt wieder den Kopf.
"Das waren Zeiten ..." Das Robert beim Team Telekom Schrauber war, ihm Ulle sein WM-Trikot überlassen hat: Oha. Dass viele andere Bekannte auch aus dem Profisport noch heute Kontakt zu ihm haben, man bei Cervélo die Messestandsbetreuung zum Hamburg Triathlon und den Cyclassics nur mit Robert machen will: Abgehakt. Neben Cervélo ist Robert nun auch zertifizierter Vertragshändler von BMC. "Auch schicke Räder, wirklich", sagt er, tätschelt dabei eine Timemachine TMR01.
Das Cervélo P3 - Triathlon-Bestseller und -Performer. High Tech kann Robert. Und wie!
Ich komme gern zu ihm - sein pointierter, sparsamer Schnack kommt meiner knapp bemessenen Mittagspause entgegen. Hi Robert, hier ist mein Problem - das sind Deine Alternativen - hier die Lösung - jut, fertig. So muss das laufen. Und wenn ich mal warten muss, weil einer oder drei vor mir dran sind, dann schalte ich einfach auf Nostalgie-Modus: Bei Robert gibt es immer etwas zu entdecken.
Allerdings gibt es doch ein kleines Detail, das mir bei Robert im Laden dann doch fehlt: Die Espresso-Maschine. Oder halt, das ist auch schon irgendwie ein bisschen zu sehr Hipster, oder?
5 Tipps für den Rennradkauf vom Fachmann:
Fassen wir also zusammen - die 5 Tipps vom Fachmann, wie Ihr als Neulinge oder Einsteiger den richtigen Rennrad-Laden und später vor allem einen Schrauber Eures Vertrauen findet:
1. Horcht Euch in Eurer lokalen RTF-Szene um. Besucht die eine oder andere RTF, sprecht mit den "Alten Hasen" oder den aktive Vereinsmitgliedern. Die kennen ihre Stadt und können Material und vor allem Läden gut einschätzen.
2. Beim Rennrad-Kauf nichts überstürzen! Auch wenn Sonderangebote, Hochglanz-Anzeigen und vor allem ein von der Liebsten freigegebenes Budget ein unerträgliches Kribbeln auslösen - nehmt Euch Zeit. So eine EC-Abbuchung geht später noch schnell genug. Die "Fachmagazine" können einen guten Überblick über aktuell Angesagtes liefern - Tests sind aber mit Vorsicht zu genießen. Ich habe mir in diesem Artikel mal die Mühe gemacht, Testergebnisse und Anzeigenkunden miteinander zu vergleichen.
Robert und sein Laden atmet Radsport. In jeder Ecke.
Aus jeder Pore.
3. Lernt Euren Laden und Schrauber kennen. Wie lange gibt es den Laden schon? Fahren die da selbst Rennrad, MTB oder CX? Haben die vielleicht ein eigenes Firmenteam oder engagieren sie sich im Nachwuchssport? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass man in diesem Laden den Radsport lebt. Nicht nur Margen versucht über Verkäufe zu generieren.
4. Überlegt Euch vor dem Kauf, wozu Ihr Euer Rennrad nutzen wollt. Sicher, den Ötztaler wollen sie alle irgendwann einmal fahren, oder Paris-Brest-Paris. Oder die Pflastersteine der Flandernrundfahrt kennen lernen. Aber seid als Einsteiger realistisch: Gleich auf die Carbon-Flunder oder lieber doch erst mit solidem Alu anfangen? Macht Probefahrten, vielleicht schon vorher mit einem Rennrad Eurer Freunde. Wie fühlt Ihr Euch dabei und stimmen Erwartung und Fahrerlebnis überein? Je genauer Ihr wisst, was Ihr wollt, desto besser kann ein guter Verkäufer herausfinden, was zu Euch passt. Auch hier gilt übrigens: Kein Rad ohne Probefahrt kaufen! Lasst Euch nicht abwimmeln. (Okay, die 15.000 €-Spezial-Konfiguration muss kein Händler vor Ort zum Probefahren parat haben, normale Rennräder - meinetwegen in vergleichbaren Konfigurationen - allerdings schon, wie ich finde). Lasst Euch euch unbedingt über die Garantieleistungen Eures zukünftiges Rennrad-Herstellers aufklären! Dazu habe ich auch vor einiger Zeit mal einen Artikel verfasst - Achtung, die Zahlen können sich mittlerweile verändert haben.
Übrigens sind große Renn-Veranstaltungen, wie z.B. die Cyclassics, der Velothon oder andere Jedermann-Rennen gute Gelegenheiten, Hersteller und deren Produkte einmal hautnah zu erleben und vielleicht sogar Probe fahren zu können.
Nur der Blick durch das Schaufenster reicht kaum.
Und last but not least: 5. Hört auf Euer Bauchgefühl. Wenn Ihr 2.000, 4.000 und mehr hart verdiente Euros ausgebt für ein Sportgerät, mit dem Ihr Eure Leidenschaft ausleben wollt, dann macht das auf keinen Fall dort, wo Euch Bauch oder Herz sagen, dass Euch da "etwas komisch vorkommt". Egal wie kompetent Euch jemand etwas tolles erzählt, egal wie glitzernd der Laden aussieht, egal wie viele handsignierte Bilder an den Wänden oder Megaposter vom Firmenteam im Eingang, egal wie geputzt die Hochglanz-Rahmen und wie eloquent das Verkaufsgespräch: Gebt Eure Kohle nur Leuten, denen auch Euer Bauch vertraut. (Der Rest muss dann natürlich auch stimmen).
Wirklich: Bei 95 km/h das Kühtai runter will ich mich auf das Rennrad, auf dessen 23 mm dünnen Slicks ich da hinabschieße, verlassen können. Und mithin dann auf denjenigen, der mir das Ding vorher nochmal gecheckt hat.
Ich hoffe, ich konnte gerade den Newcomern unter Euch, die sich ihr erstes Rennrad zulegen wollen, ein paar nützliche Tipps geben - und den Hamburgern (oder denen aus dem Umland) einen, wie ich finde, ganz tollen Radladen empfehlen.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit Euren Fachhändlern oder Radläden gemacht? Was sind Eure Kriterien, die einen guten Laden ausmachen? Ich freue mich auf Eure Comments.
P.S. - Nein, auch für diesen Beitrag bekomme ich weder Geld noch Leistungen von Robert. Ich finde seinen Laden nämlich wirklich gut.
Radläden in Hamburg, die ich uneingeschränkt empfehlen kann: PIRATE BIKES, RADSPORT VONHACHT, VELOSKOP (in Elmshorn, vor allem das Bike-Fitting)
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