29. Oktober 2013

Regen, Spritzwasser & Co: Im Test die Sigma Rennrad-Beleuchtung Smilux und Cuberider 2.

Die Herbstsaison wird zwar ohne mich stattfinden - meine beiden Rennräder sind frisch geputzt und geschmiert an der Wand, harren des Frühlings 2014 und werden nun nicht mehr bewegt. Für viele von Euch aber ist die Rennrad-Zeit noch nicht zu Ende. Oder es beginnt jetzt die Cross-Saison.

Wohl dem, der eine gute Beleuchtung an Cross- oder Rennrad fährt.

Härtetest beim Zeitfahren Hamburg-Berlin


Ich möchte Euch hier meine Erfahrungen mit Vorder- und Rücklicht des Herstellers Sigma mitteilen. Zumal ich meine Beleuchtungswahl beim diesjährigen Zeitfahren Hamburg-Berlin einem "Test" unterzogen habe, den man mal gut als Härteprüfung durchgehen lassen kann.


Mein Cervélo S5 nach dem Ritt - Cross? Nee, normale Härte.

Start des Rennens ist 6:30 Uhr. Es ist dunkel - die Lampen müssen für 2 bis 3 Stunden Licht geben. Wir werden erst mit Dämmerung in Berlin einreiten - auch hier werden wir die Lampen wieder einschalten müssen.

Zudem: Es wird 3 bis 4 Stunden regnen. Richtig regnen. Dazu Spritzwasser von den Vordermännern ohne Ende. Eine Härteprüfung. Sagte ich ja schon. (Wer mag - hier geht es zum Rennbericht HHB)

Der Cuberider 2 am Aero-Rennrad - tricky Befestigung


Fangen wir mit dem Positiven dieses Berichtes an: Das Rücklicht. Der "Cuberider 2" hat mich die Fahrt über nicht enttäuscht. Oder sagen wir, 200 der 270 Kilometer macht er eine gute Arbeit. Doch zunächst stellt sich mir zu Hause die Frage: Wie befestige ich das Teil an meinem Aero-Rad? Tricky ...


5 starke LEDs - der Cuberider 2 macht gutes Rücklicht.

Der Cuberider ist für runde Rohrquerschnitte ausgelegt, eine Plastik-Schelle wird mit einem starken Gummizug gesichert. Wie gesagt - bei "normalen" Rennrädern mit runden Querschnitten. Eine Befestigung an Sattel, Sattelstütze (beim S5 extrem breites Flügelprofil) und an den Sitzstreben ist für mein Aero-Rennrad nicht möglich. Die Flügelprofile verhindern an halbwegs jeder sinnvollen Stelle eine Befestigung.

Erst, als ich auf die Idee komme, das Rücklicht nach unten leuchten zu lassen, schnaggelt es: Siehe da, es hält! Es funktioniert.


Das Rücklicht hat eigentlich gute Dienste geleistet ...

So leuchtet nachher im Dunkeln mein Rücklicht nach hinten und unten - die starken LEDs spiegeln sich dann stark auf dem nassen Asphalt wider, eine tolle Licht-Aura ensteht an meinem Heck. Kaum zu übersehen.

Was mich stört am Cuberider: Es gibt nur On oder Off. Kein Blinken, keine Effekte (die auf Dauer den Stromverbrauch aus den zwei LR03 Batterien senken könnten) ist anwählbar.

Enttäsuchung, als ich am Olympiastadion nach 11 Stunden Fahrt durch die Wasserhölle ankomme: Anscheinend scheint Spritzwasser ins Innere der Leuchte gekommen zu sein. Ich kann sie nicht mehr ausschalten.

Am nächsten Morgen im Zug auf der Rückfahrt: Was leuchtet da im Rucksack? Die Lampe. Ausschalten auch jetzt nicht möglich.
Heute, 3 Wochen nach HHB, ist die Leuchte mehr als komplett durchgetrocknet. Als ich diesen Blog schreibe, schalte ich die Cuberider ein, um das Foto zu machen. Auch jetzt kann ich sie nicht mehr ausschalten.

Ich werde mich wohl nach einer neuen, wirklich wasserdichten Leuchte umsehen müssen.

Kein Smile auch für die Sigma Smilux 


Ebenso, nur enttäuschender das Ergebnis der Smilux. Meinem Vorderlicht. Die Smilux von Sigma erzielt nicht die besten Leuchtwerte, aber auch nicht die schlechtesten. Sie ist nicht die hochwertigste Leuchte, aber auch nicht gerade ein Billig-Schnäppchen. Gutes, handfestes Mittelfeld, dachte ich, als ich mich damals zum Kauf entscheide.


Die Smilux von Sigma: Preislich oberes  Mittelfeld. Gute Ausleuchtung.

Sie leuchtet ausreichend hell, wie ich finde und bereits 2012 teste ich diese Leuchten am Cervélo R3 bei einigen Nachtfahrten. Nichts auszusetzen, erst mal.

Klar, kein Vergleich zur Schmidt Edelux, die ich 2009 an meinem Liegerad fahre, und auch sicher keine Leuchtleistung wie die der Lichtkanonen einiger meiner Mitfahrer. Aber: Ich sehe auch in schwärzester Dunkelheit alles, fühle mich sicher mit der Lampe.

Dann setzt der Regen ein ...


Mir hat es trotzdem Spaß gemacht. Allerdings Tod für die Smilux.

Wir fahren im wahrsten Sinne des Wortes durch die Scheiße. Von unten spritzt es literweise den nassen Kuhdung in Gesichter, Klamotten, Rennräder und natürlich auch an die Leuchtmittel der Teilnehmer. Als es dämmert sehen wir die Bescherung: Wir sehen nicht nur kacke aus, wir riechen auch so.

Von oben regnet es die ersten Stunden, sehr dichte, schwere Tropfen. Die Leuchten müssen Einiges aushalten. Zu viel Wasser für die Smilux, wie ich später feststellen muss.

Clevere Befestigung der Smilux 


Bevor ich feststelle, dass die Lampe irreparabel beschädigt ist, freue ich mich abends vor der Abfahrt über das clevere Befestigungssystem der Smilux.


Schnell und einfach zu befestigen - die Sigma Smilux.

Eine Schelle, die um jeden Lenker passt, lässt sich leicht und ohne Geschraube, Gespanne oder anderes Geraffel einfach angesetzt und fest geklickt wird: Genial! Das war das Kaufargument für die Smilux. Mich nervt schon der unschöne Aufsatz für das Garmin-Navi, da brauche ich nicht noch eine Aufnahme mehr für die Beleuchtung.

Einfach, sauber, schnell. Tolles Ding!

Allerdings: Hier mache ich wohl den Fehler. Denn ich befestige die Smilux um 180 Grad gedreht unter dem Lenker. Einfach, weil meine Kabelführung nur diese Position zulässt.


Undicht? Akkulade-Buchse und Akku-Aufnahme an der Smilux.

So kann wohl das Regenwasser durch die Öffnungen (die oberflächlich bombendicht scheinen) für das Ladekabel (oben) und die Aufnahme der vier LR6-Akkus kriechen.

Schon abends, als ich ankomme, kann ich die Leuchte nicht mehr anschalten. Auch jetzt, 3 Wochen nach HHB ist die Lampe unbrauchbar.

Tja. Schade. 59,99 € kostet das Set aktuell bei Google Shopping. Ich glaube, ich habe damals bei Karstadt sports ein Sonderangebot mit 39,90 € gehabt.

Abgesehen von der 180 Grad gedrehten Montage, die meine Schuld ist, finde ich Lampen, die keine Feuchtigkeit oder Regen abkönnen - und die man ja in der regenreichen Herbstzeit benötigt - eher ein Fail. Schade, Sigma. An sich schöne Produkte.


Welche Lampen fahrt Ihr und habt Ihr auch Probleme mit Wasser (gehabt)? Ich freue mich über Eure Comments.

3 Kommentare:

  1. Ich fahre seit einigen Jahren mit der Sigma Pava. Im Training habe ich meistens nur eine dabei aber z.b. bei RaR hab ich davon zwei auf einem Bar Extender an meinem Lenker...und ja die haben auch dieses Jahr problemlos im Regen/Nebel Chaos in der grünen Hölle funktioniert.
    Das einzige Problem was ich damit hab ist, dass eins der beiden Ladekabel mittlerweile nicht mehr funktioniert.

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  2. Hallo Lars,

    leider habe ich auch schlechte Erfahrungen mit Sigma Rückleuchten gemacht. Meine nagelneue Sigma Hiro war schon nach einer halben Runde Nordschleife bei RAR kaputt (sie ging einfach aus und lies sich nicht mehr einschalten, auch wochen nach RAR nicht).
    Mein Bekannter hat auch innerhalb von einem Jahr zwei Hiro Lampen gehabt die beide nach ein paar Benutzungen einfach nicht mehr funktionieren. Eine schwache Leistung der Firma Sigma *thumb down*. An meinem Mountainbike habe ich ein Tektro Rücklicht (vom Design der Sigma recht ähnlich) das macht jede Matsch und Regenfahrt problemlos mit.
    Als Frontlampe habe ich bisher zwei LED Lampen der Firma Zweibrüder genutzt, diese sind aber eher zum gesehen werden, als zum selbst etwas sehen. Bei RAR war das schon ein bisschen zu wenig Licht. Ich werde wohl mal die Magic Shine MJ 808 U oder die MJ 872 ausprobieren.
    Vielleicht auch beide (eine am Lenker und eine am Helm).

    Gruß Stefan

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  3. hallo Lars, kann ich gut nachvollziehen, welchen Ärger Du mit den Sigma Teilen hattest. Auch ich bin durch dies "Tal der Tränen" gefahren. Mittlerweile fahre ich die Kombination Supernova E3 mit dem Supernova Taillight. Die kannst Du unter Wasser fahren ohne Probleme. Bei HH-B hatte ich eine Magic Lights 808 vorn und hinten eine Knog Blinder. Beide ausgezeichnet wasserdicht und sehr hell dazu. Die MJ 808 bekommst Du mit Akku schon für ca. 60 € in der Bucht. So fahre ich sehr lange Strecken mit Nachtfahrten mit der Supernova und SON Dynamo und wenn ich leicht und schnell unterwegs sein will, die Akku-Leuchten. Gutes Crossen wünsche ich Dir über den Winter.

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