11. Oktober 2012

HHB´s calling: Die Langstrecken-Modifikation für mein Rennrad

Meine Erkältung ist auf dem Rückmarsch und es sieht ganz gut aus für Samstag: Das Zeitfahren Hamburg-Berlin - oder kurz HHB - ruft als Saisonabschluss und mithin längstes Event meines Rennkalenders. Schon vor einigen Tagen mache ich mein Cervélo R3 langstreckentauglich.

Here we go.


Wie ich schon Anfang des Jahres austesten konnte, bringen Tria-Aufsätze für normale Rennräder gerade auf langen Streckenabschnitten spürbare Vorteile.

Schneller & entspannter vorwärtskommen.

Durch die aerodynamischere, gestrecktere Haltung auf den Aufliegern biete ich dem Wind noch weniger Angriffsfläche, als in Untenlenkerhaltung. Da selbst die schon Vorteile bringt, aber nicht so lange durchzuhalten ist, verspreche ich mir von den Aufliegern entweder einen höheren Schnitt (zumindest auf den langen Geradeauspassagen) oder, wenn auch nur eine geringe, Energieeinsparung bei gleicher Leistung.

HHB wird 280 bis 290 km lang werden - selbst wenn ich nur ein paar Watt über diese Distanz sparen kann, wäre dies ein Erfolg.


Entspannter ist es zudem auch: Spätestens bei Kilometer 180, so meine Erfahrung, sind Schulter- und Nackenmuskulatur dermaßen gemartert, dass jede Griffhaltung am klassischen Rennradlenker einfach nur noch weh tut. Wenn es dazu noch nass und kalt im Rücken zieht, potenziert sich das.

Wohl dem, der ab und zu seinen Oberkörper über die Ellenbogen auf den Aufsätzen ablegen kann - Entspannung pur!

Das neue Cockpit

Mehr Übersicht verspreche ich mir auch vom neuen Cockpit: Mein Garmin Edge 800 wird mich (hoffentlich die ganze Strecke lang - ich habe (noch) kein Ersatzakku) navigieren. Da ich den Mount am Vorbau durch die Tria-Aufsätze nicht mehr nutzen kann, befestige ich ihn am rechten Aufsatz.

Der Vorteil: Das Gerät ist nun satte 10 cm vor dem Lenker und dadurch mit deutlich weniger "Nachuntenbücken" des Kopfes einsehbar. Auch das wird bei 290 km Länge sehr zur Entspannung beitragen.


Danke Marc fürr den Tipp - ich habe die Griffenden der Tria-Aufsätze mit Lenkerband (nicht sehr schön, ich weiß) umwickelt. Das macht die Durchmesser größer und erhöht so die Griffsicherheit. Zudem sollte das Lenkerband dämpfend und vor allem kältehemmend wirken, wenn wir wieder bei 4 Grad starten und sich das Alu mit Kälte vollsaugt.

Besserer Durchblick - LED-Power satt

Dieses Angebot bei Karstadt.sports konnte ich nicht ausschlagen: Die Sigma Smilux (Frontbeleuchtung) und den Cuberider 2 (Rücklicht) gibt es dort im Angebot für 39,99 €. Allein die Smilux kostet im Online-Einzelverkauf schon 25 bis 35 €.

Naja, die großen Onlinehändler haben dieses Set mittlerweile auch für sogar 32 € parat, aber was solls ...


Die Lichtausbeute stellt sich bei einem Vergleichstest mit meiner bisherigen Cateye-Funzel in meinem Keller bei absoluter Dunkelheit als herausragend dar.

Meine HHB-Startzeit in diesem Jahr wird 6:47 Uhr in der Frühe sein - zwar wird die Sonne rein rechnerisch 7:43 Uhr aufgehen, aber meine Erfahrung zeigt, dass man mindestens 1, 2 Stunden noch mit Licht fahren sollte. Da mit 18:24 Uhr der Sonnenuntergang weit vor meinem geplanten Finish erfolgen wird, werde ich die Akkus sicher voll aufgeladen haben.

Ein nächster Tipp vom Georg (Danke auch hierfür!) führt mich zu einem kleinen, aber feinen Bauteil von Profile Design, das ich mir vor 2 Wochen gleich bestelle: Der UCM Computer Mount.


Dank ihm kann ich die Frontbeleuchtung am linken Tria-Aufsatz unter diesem befestigen: Jederzeit schneller Zugriff auf die Lichtsteuerung und sicherer Halt der Beleuchtung garantiert!

Bento-Box & Co

Ich habe schon 2 offizielle HHB-Teilnahme hinter mir, habe HHB ein mal "privat" gefinished und einmal "privat" auch abgebrochen. Was alle Teilnahmen gemein hatten: Rückenschmerzen!

Deshalb lautet mein Motto für 2012: Alles runter vom Rücken, was geht! In Tria-Haltung geht sowieso kein Rucksack und jedes Gramm, das ich von meiner Wirbelsäule bekomme, entlastet spürbar.

Gott segne da die Zugabe der Firma deuter, die ich in meinerm Starterbeutel für den Ötztaler Radmarathon gefunden habe: Eine Mini-Satteltasche, die sich hervorragend als Bento-Box eignet.

Leider kann ich die Tasche nicht am klassischen Bento-Platz auf dem Oberrohr am Lenkkopf befestigen, finde aber unter dem Lenker den perfekten Platz: In die Tasche fülle ich 6 Energy-Gels, meine EC- & Kreditkarte sowie das Essensgeld für unterwegs. Perfekt!

Hinten raus sicher

Den leichten, kleinen und niedlichen Aeroonauten von SciCon, in dem ich meinen Ersatzschlauch transportiere, ersetze ich wieder durch die größere Topeak-Tasche. In ihr findet das komplette Pannenset inklusive der Pumpe sowie die Regenjacke Platz.


Da ich nun so viele Dinge in den Taschen am Rad verstauen kann, muss ich nur noch die Stullen und die Bananen in die Trikottaschen nehmen: Easypeasy.

Die bereits angesprochene Cuberider 2-Rückleuchte befestige ich ganz unten. Da ich keine Schutzbleche fahren werde, werden, so meine Hoffnung, Leuchte und Satteltasche dann hoffentlich das gröbste vom Dreck abfangen, bevor es sich zu meinem Hintern durchweichen kann.


Ein schöner Wasserdichtheitstest für das Licht ist es zudem auch.

Tja. Da steht es nun, das Rennrad mit seiner Langstreckenkonfiguration. Kette frisch gereinigt und geschmiert, Schaltung geputzt und eingestellt, Reifen auf 8,5 bar, Bremsen justiert - nun muss ich nur noch die Rüsselseuche aus der Nase bekommen und es kann am Samstag losgehen.

Auf zum letzten Event dieses fantastischen Rennradjahres! HHB - kann kommen.


So besehe ich mir die Startnummern meiner Teilnahmen von 2010 und 2011. Beides mal scheitere ich. Und ich bin mir sicher, wenn ich am Samstag an den Start gehe, wird am Montag, wenn ich aus Berlin zurück komme, eine weitere Rückennummer im Regal liegen. Diesmal aber keine zum Abhaken - sondern eine zum Anstoßen.

Alle die HHB mitfahren - und alle, die auch in der nasskalten und dunklen Jahreszeit auf die Maschinen steigen: Ride Safe!

Wen es interessiert: Hier geht es zum Bericht des Zeitfahren Hamburg-Berlin 2010 mit meinem Freund Steven Brown, hier zum Bericht 2011 zusammen mit Lars Kattge und hier zum privaten Finish der Strecke eine Woche nach dem offiziellen Termin 2011.

Nachtrag: Da ich leider nicht gesund werde, muss ich meine Teilnahme an HHB 2012 absagen. Nur halb-gesund (oder eben halb-krank) auf diese Strecke zu gehen, macht keinen Sinn. Schade.



Wie bereitet Ihr Eure Rennräder auf Brevets oder Langstrecken-Events vor? Ich freue mich über Eure Comments.

12 Kommentare:

  1. Moin Lars,
    ist die Front-Leuchte für kopfüber-montage geeignet? Normalerweise leuchten solche Lampen ja rechts mehr/höher aus als links (so wegen Gegenverkehr blenden)... Probier lieber mal vorher im dunkeln, was du siehst... Alternativ, allerdings nicht sehr hübsch, könntest Du dir an den Aero-Ausleger noch ein "Hörnchen" wagerecht anbringen und die Lampe darauf (richtig herum) setzen... Komm' gut an!
    Chris

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  2. hi chris.
    danke für den comment.
    die leuchte ist perfekt montiert und leuchtet kopfüber genauso gut, wie richtig herum.
    das "waagerechte hörnchen" kannst du auf einem der pics sehen: es ist der computer mount von prof.design.
    viele grüße,
    L

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    1. Hi Lars,
      dass der prof.design mount genauso funktioniert war mir schon klar;-) Hörnchen meinte ich, weil der Befestigungspunkt dann weiter zur Seite wandert und dann die Lampe wieder richtig herum hätte montiert werden können. Aber mach mal. Ist ja nur für eine Fahrt. Beim nächsten Mal weißt Du dann aus Erfahrung ob das so gut ist oder nicht.
      Gute Fahrt,
      Chris

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    2. hi chris,

      achso. ja, ich könnte die "richtig" herum montierten, kein problem. mich nervt die lampe nur im sichtfeld.

      der verschluss ist aber so easy, dass ich, wenn ich bei de rfahrt feststelle, dass es doof ist, die auch ohne probs umdrehen kann.

      LG L

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  3. Ja leuchten tut sie wohl aber in die falschhe richtung du blendest damit andere. Super!

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    1. lies bitte nochmal den artikel: sie leuchtet nach VORN und auf die STRA?E und blendet niemanden.

      SUPER - stimmt!

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  4. Hey Lars,

    freue mich schon, dich am Start zu sehen. Wir gehen ja nur eine Minute vor dir in die Spur.

    Cool, dass ich dir mit dem UCM Mount helfen konnte. Wieso ist es nur der kurze, bzw. einer geworden? Das Garmin hättest du ja auch weiter mittig positionieren können. Kann mir vorstellen, dass es so am rechten Arm etwas stört.

    Und pack die Tasche vom Ötz mal aufs Oberrohr, wenns geht. Glaube, da gehört sie eher hin!

    Bis bald!
    Georg

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    1. hi george,

      jo, ich freue mich auch. werde zwar nicht 100% fit sein, aber ich will mir das auf keinsten durch die lappen gehen lassen.

      die ötztasche ist eine SATTELTASCHE und in keiner drehung oder stellung auf dem oberrohr zu befestigen.

      LG L

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  5. Moun Lars!
    Kommt ja im nächsten Jahr wieder...
    Gute Besserung!

    Bye,
    A.

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    1. hi ho, am start werde ich sein, na sicher doch! :-)

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  6. Schöner Bericht mit schönen Bildern, soetwas liest man selten.
    Will ja nicht klugscheixxern, aber wenn Du einen Tria Aufsatz montierst und den Sattel unverändert lässt, tut Dir der Hintern natürlich weh, insbesondere bei dem knochenharten fizik Antares. Wenn Du keinen Tria Sattel montieren möchtest, dann wenigstens den Sattel etwas nach vorne verstellen und/oder die Sattelneigung etwas verstellen.

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    1. hi MFK,

      absolut richtig. aber am sattel wollte ich ffür die paar km nicht rumpfuschen.

      viele grüße,
      L

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