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6. Juni 2015

Everesting & Cinglés am Mont Ventoux: Bericht vom zweiten Lousy Legs-Event in der Provence.

Keine zwei Wochen mussten wir warten, um nach der gelungenen Everesting-Premiere am fantastischen Mortirolo wieder aufbrechen zu können: Diesmal sollte es zum Giganten der Provence, dem einmaligen Mont Ventoux gehen. Bestes Wetter war vorhergesagt und so waren wir guter Erwartungen ob der durchweg positiven Erfahrungen vom Premieren-Event, diesmal mit einer größeren Gruppe an Gästen klarzukommen. Insgesamt 8 Mann wollten zum Ventoux aufbrechen - vom Pech verfolgt musste einer der Gäste leider absagen, sodass wir am Schluss 7 gut gelaunte, auf Höhenmeter heiße Rennradler im Bus hatten. 15 Stunden Anreise ...

Angekommen in Bedoin: Traumwetter, Traumunterkunft und ein Traumblick auf den Berg der Träume.


Gemietet hatten wir zwei Cottages in Les Mas des Baux, einem klitzekleinen Dörfchen keine 2 Kilometer von Bedoin entfernt, direkt unterhalb des Mont Ventoux. Schon als wir auf der Autobahn in Orange - immerhin noch 30 Kilometer entfernt - auf die Landstraßen zum Ventoux abbiegen, wird es leise im Bus. Handykameras werden gezückt, die weiße Kalkspitze des Berges fotografiert. Einer flüstert etwas von "... oh man, der ist ja wirklich riesig!"

Ja, ist er. Als wir gegen 12 Uhr in der Mittagshitze unser Quartier beziehen, schauen wir alle paar Minuten rauf zur Spitze ... wann geht es endlich los?


Etwa 30 Grad (im Schatten) und ein kühler Pool: Wir haben es nicht
ganz soooo eilig, aufs Rennrad zu kommen.

Einige von uns haben Hummeln im Hintern, wollen eigentlich nur schnell die Klamotten in die Ecke werfen, die Radsachen überstreifen und endlich aufs Rennrad: Rein in die Steigung! Andere von uns haben es da weniger eilig, zu denen gehöre auch ich. Achteinhalb Stunden Autobahnfahrt hinterm Steuer, trotz Fahrerwechsel keine Minute Schlaf gefunden - Flow und ich machen es uns erst einmal für ein Stündchen Siesta am Pool gemütlich: Wahrlich, bei der Wahl des Quartiers hatten wir wieder wie beim Mortirolo ein gutes Händchen.

Und so packen wir erst einmal in Ruhe aus. Wir teilen uns 3 zu 4 auf die beiden Cottages auf, ich selbst übernachte mit Kollege Patrick, der uns schon nach Italien begleitet hatte, in einem Zimmer. Axel, ein Gast aus Kiel sowie Marco, ein Gast aus Osnabrück bleiben bei uns.


Prioritäten setzen: Noch bevor die Schlüpfer in die Schränke sortiert sind, kümmern
wir uns natürlich ums wichtigste: Das Rennrad.

In das zweite Cottage quartieren sich Sebastian, ein Hamburger Kollege, mit dem ich schon einige Höhenmeter-Sessions am Brocken hinter mir habe, Flow, der seit einem Jahr vollkommener Rennrad-Abstinenz nun "mal wieder auf dem Bock sitzt" sowie Frank, ein Gast aus Münster, ein. Die Stimmung ist gelöst, doch wie zu erwarten ist, wenn sieben Kerle unterwegs sind, entlädt sich die gespannte Erwartung hier und da in krudem Rennrad-Männer-Witz und zotigen Blödeleien. Was allerdings auch am Hunger liegen kann.

Es ist dieser verlockende Blick hinauf zur Wetterstation, diese Antenne, die da 1.900 Meter über uns thront, auf der weißen Kalksteinspitze des Mont Ventoux, dieser unbezahlbare, fantastische, anmachende Blick, der uns ganz hibbelig werden lässt. Wann geht es denn endlich los, verdammt?! Patrick hält es nicht aus, ruhig, wie immer, steht er irgendwann plötzlich in Radklamotten da, Axel ihm gleich, beide brechen auf: "Nur mal kurz gucken, wie der Berg so ist ...", understaten sie bei der Abfahrt. Viel Glück & Spaß, Jungs, wünschen wir, satteln ebenfalls die Pferde und rollen zwei Kilometer abwärts in ein Restaurant. Essen!


Zwei brechen schon vor dem Mittag auf: Die Anziehungskraft des Ventoux ist einfach zu groß ...

Wir enden in einer kleinen Boulangerie mitten in Bedoin, wo wir ein typisches französisches Dreigängemenü, ein frisches, kaltes Leffe-Pils und ein süßes Dessert genießen. Pläne werden für den morgigen Tag geschmiedet, Erwartungen ausgetauscht und Überlegungen angestellt, in welcher Reihenfolge man am besten welche Steigung des Ventoux bezwingen sollte.

Außer Patrick und mir wollen alle anderen Teilnehmer des zweiten Lousy Legs-nEverestings nämlich in den Club Cinglés du Ventoux aufgenommen werden: Wer es schafft, an einem Tag alle drei Auffahrten zum Ventoux zu fahren, der darf sich Cinglés nennen. Axel hat sich zu diesem Zweck sogar die offizielle Stempelkarte (für 20 Euro) von dem ortsansässigen Verein besorgt, alle anderen werden dies auf eigene Rechnung machen. Bedoin gilt als die härteste, was die Steilheit und Schwierigkeit angeht, Malaucene gilt als nicht minder nervig, dazu aber windanfällig und Sault als die einfachste, allerdings auch weitaus längste Steigung.
Es ist 16 Uhr, als wir wieder bei unseren Cottages ankommen. Abgekühlt sind wir nicht: Los, hoch da!, brüllt es in mir.


Materialbeschau gehört dazu. Bei uns sind wieder tolle Rennräder am Start: Hier das Bianchi Infinito von Frank.

Für mich ist klar, dass ich gleich auf jeden Fall eine kleine Probeauffahrt zum Ventoux machen werde, erst zögernd, manche zweifelnd, einige eher sich dem Gruppendruck beugend, willigt dann schließlich das gesamte Team ein, dem Ventoux einen Abstecher zu widmen. Als wir uns klar machen, findet sich endlich etwas Zeit, das Rennradmaterial zu bestaunen: Am Start findet sich ein nagelneues Bianchi Infinito, ein klassisch-schönes Stahl-Ritchey, das super Look von Pat, ein Cervélo R5 sowie sein chinesischer Bruder, ein ungebrandetes Ali-Baba-Rad, ein Scott Addict und mein Cervélo S5. Eine spannende, bunte Mischung - wie wir es sind, so sind auch die Erwartungen und Ansprüche. Während die Einen ihr knapp 4.500 Höhenmeter und den Cinglés-Titel erwerben wollen, sind die anderen "froh, überhaupt zwei mal da hoch zu kommen". 

Ich selbst wiederum habe meine eigenen Pläne: Am Mortirolo 5.000 Höhenmeter geschafft - da sollten doch an diesem heutigen Wochenende wenigstens 6.000 drin sein? 1:45 Stunde später stehe ich endlich wieder unter der Spitze des Ventoux. Toller Ausblick, fantastische Sicht. Wenig später kommen Frank und Flow an, Marco und Sebastian treffen wir in der Abfahrt, beide kurz vor dem Gipfel. 1.500 hm in den Beinen. Die Auffahrt visualisiert, so schlafe ich - unruhig - ein. So schlafen wir alle ein. Beine zucken. Bilder zucken vor den Augenlidern. Morgen aufstehen. Morgen. Gleich loslegen. Gleich. Jetzt!

Mit dem Rennrad auf den Mont Ventoux: In den Sonnenaufgang hinein.


Ach du Scheiße!, stöhne ich, als pünktlich 4:30 Uhr mein Wecker am Handy losgeht. Patrick stülpt sich das Kopfkissen über den Schädel, bei Frank ist sofort Licht, Marco zieht es vor, im Dunkeln aufzustehen. Aus dem Cottage nebenan drängt gedämpft - Gottseidank! - italienische Popmusik durch die Wand. Die Jungs sind also auch am Aufstehen.


Der Eine so, der Andere so: Alle Mann aufstehen zum Everesting!

Wir beschließen gestern, dass es doch ganz geil sein könnte, den Sonnenaufgang am Mont Ventoux zu erleben. Schnell im Internet recherchiert: Genau Strich 6 Uhr sollte sich die Sonne erheben. 4:30 Uhr aufstehen, das würde eine Abfahrtszeit von 5 Uhr ergeben, als wären wir knapp bei der Hälfte des Aufstiegs, um der lieben Sonne erste Strahlen auf unseren Nasenspitzen zu spüren. Tatsächlich kommen Flow, Frank und Sebastian überpünktlich vom Hof, als Patrick und ich noch am Anziehen sind, Axel und Marco lassen es etwas ruhiger angehen.

Frühstück gibt es hier noch keins. So drücke ich mir ein Power-Gel, eine Banane und einen Müsliriegel rein, trinke ein Glas warme Cola und springe aufs Rad: Los gehts! 
Draußen ist es noch dunkel, allerdings dämmert es schon so weit, dass ich mich entscheide, nur ein Rücklicht mitzunehmen. Selbst durch die Sonnenbrille erkenne ich die Straße vor mir sehr gut, in der Abfahrt in 2 Stunden wird es sowieso schon hell sein. Frisch ist die Luft, lecker harzig, fast nach Orangen duftend der Geruch, als ich die ersten Meter rolle, müde Beine anfangen zu treten. Und ich mich überraschend schnell an den zunächst nur mit 5% sanften Anstieg gewöhne.


Da oben blinkt die Spitze des Mont Ventoux: 5.20 Uhr und ich bin
auf meiner ersten Runde unterwegs. 

Immer wieder starre ich hinauf, dort, wo in 1.912 Metern Höhe - also in 21 Kilometern und 1.500 Höhenmetern Entfernung die Wetterstation im Dunkel blinkt. Ein toller Anblick! Ich bin vollkommen allein. Die drei Jungs vor mir sollten einen uneinholbaren Vorsprung haben, was mir ganz recht ist - im Anstieg, noch dazu, wenn ich heute noch einige mehr vor mir habe, sollte man eh nur sein eigenes Tempo fahren. So bringe ich die ersten zwei Kilometer hinter mich, muss mich kaum konzentrieren, träume fast ein bisschen ... bis ich merke, dass ich meine Trinkflasche vergessen habe.

Ohne Frühstück losmachen geht gerade so, aber komplett ohne Flüssigkeit? Auf den zwanzig Kilometern zum Gipfel ein No-Go. Ich fluche, kehre um, verliere Zeit, ärgere mich. Und muss im Cottage grinsen: Noch immer fummelt Patrick an seinen Klamotten herum, noch immer lassen sich Axel und Marco Zeit. Na siehste, Eile mit Weile - wir haben den ganzen Tag Zeit heute, nicht hetzen, Lars.


Jetzt aber! Endlich komplett ausgerüstet und wieder im Anstieg - der Ventoux kann kommen.

Die Stimmung hier am frühen Morgen ist einfach einmalig. Es ist so ruhig, das ich mich fast an meine Hamburg-Berlin-Trips erinnert fühle, die ich ab und zu alleine fahre: Ich habe die Strecke ganz für mich allein. Irgendwo zirpen noch letzte Zikkaden die Nacht hinweg, darüber legt sich langsam das Piepen der ersten Vögel. Noch steht eine frische, feuchte Luft im Wald, der die ersten 10, 12 Kilometer des Ventoux-Anstiegs den Radfahrer begleitet. Kaum vorstellbar, dass schon in einigen wenigen Stunden hier die Hölle los sein wird: Hitze und Menschenmassen!

Wahnsinn, wie schnell die Sonne aufgeht. Als habe jemand mit dem Finger geschnipst, kommt es mir vor, wird es binnen weniger Minuten hell. Schon halte ich kurz an um das Blinklicht hinter mir auszuschalten: Lächerlich, hier mir Licht losgefahren zu sein. Ich schaue auf den Kilometerzähler: 6 Kilometer schon im Anstieg. Die lustigen Stellen kommen bald.





Der schnellste Sonnenaufgang der Welt?  

Ich hatte den Mont Ventoux anders in Erinnerung. Leichter. 2011, als ich auf meiner dreiwöchigen Tour de France auch hier am Giganten der Provence vorbeikomme, statte ich dem Berg einen Tagesausflug ab und brauche ganze zweieinhalb Stunden für den Anstieg ab Bedoin. Wahnsinn: Gestern hier in 1:45 Stunden hochgerockt. Und die ganze Zeit nagt die Frage an mir, wie meine Zeiten wohl heute sein werden?
Richtig viel Zeit habe ich fürs Nachdenken, denn die 21 Kilometer, die wir ab unserem Dörfchen benötigen, ziehen sich. Gleichwohl gestalten sie sich abwechslungsreich. Nachdem sofort nach der ersten Kurve im Wald erst einmal ein paar Rampen mit 11 bis 12 % auf den Radler warten, entspannt es sich auf den nächsten 3, 4 Kilometern etwas bei 8 bis 9%. Das tritt sich ganz rund weg. Kurz öffnet sich der Wald hier, später werde ich diesen Abschnitt wegen des kühlenden Windes mögen. Doch dann zieht es wieder an.


Noch recht entspannt bei 9 Prozent Steigung.

Der Wald wird schnell wieder dichter und schon zieht der Gradient an. Bis zu 14 % stehen nun auf dem Garmin und man muss ganz schön reinhauen, um hier gut vorwärts zu kommen. In der Abfahrt ist hier meine absolute Lieblingsstelle - zwei Korkenzieher-Kurven hintereinander, halbwegs gut einsehbar. Wenn hier kein Verkehr ist - und in der ersten sowie der letzten Abfahrt wird hier kein Verkehr sein - die absolute Droge, hier einfach nur runterzuballern!

Wiedersehen mit den Kletterern aus dem Nachbarzimmer.


Nach dem Korkenzieher-Geschlängel schließen sich die wirklich elenden Stücke an. Relativ gerade Passagen, 1.000 Meter lang, nur unterbrochen von einigen Kurven, und alle diese Passagen bei 9, 10 und später auch 11 % Steigung. Hier knackt das Tretlager und blutet die Patella.

Plötzlich traue ich meinen Augen nicht: Durch das Dickicht ganz weit vorn kann ich drei Rennradler entdecken. Da kaum einer so krass drauf sein würde, wie wir, schließe ich daraus, dass das nur die Everester aus dem Nachbar-Cottag sein können. Und siehe da, nach wenigen Minuten kann ich Flow, Frank und Sebastian klar erkennen. Die beiden Letzteren beginnen sich immer mehr von Flow abzusetzen, während ich gut aufholen kann. Es vergehen einige Minuten und zwei Rampen, da habe ich den ersten der Drei ein. "Moin!", rufe ich. Schwer tretend dreht sich Flow um. "Moin", kommt es halbwegs fröhlich.



Etwa bei einem Drittel des Anstiegs: Flow wird heute
trotz Heldenkurbel alle drei Auffahrten des Ventoux machen. 

Florian tritt hier heute mit einer Heldenkurbel an. Sein neues Rennrad bewegt er zudem heute das erste Mal seit einem Jahr. Schwer und extrem langsam, kraftzehrend, wie es mir scheint, dreht er an dem Blatt. "Kompakt...was?", fragt er noch ungläubig gestern Abend in der Boulangerie. Wie lachen und schütteln unsere Köpfe - doch heute morgen mischt sich etwas Mitleid. Frank wird am Ende des Tages Respekt zollen: "Mit Heldenübersetzung knapp 4.500 Höhenmeter - alle Achtung!"

Verständlicherweise ist Florian zu wenig Schnack bereit, atmet schwer und hat zu tun, das Rennrad die nun wieder steil anziehenden Rampen emporzutreten, also setze ich mich langsam aber sicher ab. Ich benötige ein, zwei Kurven, ehe ich über mir die Rücken von Sebastian und Frank erkenne. Noch grübele ich, was sie heute vorhaben, denn mich irritiert, dass ich die drei Jungs so schnell einholen kann. Immerhin sind die mit gut einer halben Stunde Vorsprung gestartet. Oder lassen die das heute eher langsam angehen? Überdrehe ich hier gerade?
 


Sebastian und Frank in Sicht. 10 % Steigung - das kann ein bissel dauern. 

Ich kann mich wieder relativ schnell ran arbeiten, beschließe dann auch, bei den Jungs zu bleiben. Erstens, weil ich dann bessere und spannendere Fotomotive als immer mein Face im Selfie habe, zweitens, weil ich ja genau deshalb diese Veranstaltungen mache: Mit anderen Leuten gemeinsam die Berge erleben, in den Steigungen stecken, gemeinsam treten, gemeinsam leiden und irgendwann - in unserem Fall noch 10 Kilometer - sich gemeinsam freuen, wenn man es mal wieder zur Spitze geschafft hat.

Wir kennen uns kaum. Twitter-Bekanntschaften. Blog-Leser. Frank kontaktiert mich, nachdem ich über unseren ersten Trip zum Mortirolo berichtet hatte, spontan. Sebastian ist dabei, seit dem ich am Jahresanfang die Liste mit den Everesting-Terminen veröffentlicht hatte. Zudem ist er es, mit dem ich quasi beim Training die Idee dieser Events geboren habe: Beim Brocken-Training (wir fahren den Berg mehrmals mit dem Auto an und absolvieren die Steigungen bis zu 8 mal), kam mir damals die Idee. 


In der Gruppe wird die Steigung gleich viel 
angenehmer. 

Als ich die Jungs eingeholt habe, gibt es ein großes Hallo. "Wie war Eure Nacht?", frage ich. Unruhig, gespannt und voller Erwartung. Der Ricard tat sein Übriges, vernehme ich. Die Idee, den Sonnenaufgang zu erleben, stammt von Frank. Schade nur, dass wir uns so in der Zeit verkalkuliert hatten: Um so richtig gut den Sonnenaufgang genießen zu können, hätten wir noch vor 4 Uhr losfahren müssen. Doch, allein das Aufstehen, es wäre uns (mir jedenfalls sicher!) zu schwer gefallen.
Das kann unserer Stimmung allerdings wenig Abbruch leisten. Wie scherzen fröhlich, schnacken und stellen uns vor, was da gleich am Gipfel für eine Freude herrschen würde. Gleich? Wir sind noch nicht mal am Chalet Reynard, macht uns Sebastian aufmerksam. Und wie bestellt, zieht es auch gleich deftig an: Die letzten 4 Kilometer zum Chalet Reynard sind einfach nur steil und ekelig. Durchweg zweistellig, kleine, fiese Rampen, machen diesen Part - vor allem bei meinen späteren Befahrungen des Ventoux - zum gefürchtetsten Abschnitt des ganzen Berges.

Es wird so steil, dass ich bei den niedrigen Geschwindigkeiten so
hart balancieren und korrigieren muss, dass ich die Cam kaum ruhig halten kann.

Hier erinnert mich der Mont Ventoux besonders an den Mortirolo. Sicher: Hier gibt es nicht diese extrem steilen Abschnitte, die den italienischen Berg so gefürchtet machen, aber im Schnitt ist der untere Teil des Mont Ventoux ebenso steil, wie der Mortirolo. Hier muss man sich zusammenreißen - weniger jetzt, bei der ersten Auffahrt mit den Jungs, wo Männermachismo, irre Vorfreude und noch frische, ausgeruhte Beinde die Prozente halbwegs smooth wegbügeln, aber spätestens beim dritten Aufstieg werde ich hier kotzen. Und mit mir hunderte Andere, die sich hier in der Mittags- und Nachmittagshitze der ersehnten Kurve beim Chalet Reynard entgegenquälen.




In jeder Kurve der geschwächte Blick nach vorn. Nach oben: Wo wird es flacher?!

4 Kilometer. 4.000 Meter. Sie können so lang sein. Sie können sich so ziehen, können so nerven. Kaum sprechen wie jetzt noch, schwerer das atmen, einer von uns drückt sich das erste Gel rein. Ich schalte ab und zu einen Gang hoch, wenn es richtig steil wird, gehe in den Wiegetritt und entspanne mich, wenn mein Körpergewicht für einige Meter die Kurbeln rund treibt. Dann schnell wieder runterschalten, hinsetzen, einen tiefen Schluck nehmen, langsam Normalniveau atmen. Eine bewährte Methode, die mich im Laufe des Tages vor allzu großen Schulter- und Nackenschmerzen bewahren, meine Pobacken schonen und vor allem meine Schenkel lockern wird.

Mont Ventoux ab Chalet Reynard: Ein ganz easy Ritt. Wirklich?


Als wir endlich die lange Gerade zum Chalet Reynard hinauftreten, wird es plötzlich flacher. Von den 11 %, die uns die letzten 4 Kilometer begleitet hatten, bleiben noch 8, dann 6 übrig, als wir die Haarnadelkurve mit dem großen Parkplatz durchmessen, das Café, welches in eine Furt gebaut ist, hinter uns lassen und am Schild "Sommét 6 km" vorbeikommen. Was uns am besten gefällt: "Pente á 6 %". Na bitte, bei 6 Prozent im Schnitt schnuddelt sich der letzte Teil des Ventoux doch einfach so weg, oder?


Kaum das Chalet passiert, drehen die Jungs auf.

Was immer sie antreibt, Frank und Sebastian ziehen nun merklich an. Natürlich beschwere ich mich nicht und gehe mit, aber ich mache mir eine Notiz: Bei meinen nächsten Auffahrten werde ich ab hier eben nicht drei Ritzel mehr auflegen und mit 14, 15 km/h berganstürmen, nein, wir werde ruhig im kleinsten Gang weiterkurbeln. Denn heute zählt hier nicht die Speed, sondern die Höhe.

Wir kommen um eine Kurve, verlassen den Wald und plötzlich gibt der Berg die Sicht auf seine komplette Flanke frei: Noch ist er spärlich mit Sträuchern bewachsen, was sich bald ändern wird. Als das erste mal seit dem wir unten losgefahren und im Wald verschwunden waren, wieder die Wetterstation in Sicht kommt, fingern alle ihre Handys heraus und machen das Foto: Da, da sind wir gleich. Gleich.

Endlich ist ganz hinten, ganz oben die Spitze in Sicht.
Wer das Ziel sieht, ist gleich motivierter.

Tatsächlich wird es bis etwa 1.000 Meter vor dem Ziel nicht mehr steil werden. Hier oben ist der Anstieg zum Ventoux sehr zahm. Nie mehr als 7 % im Schnitt, kommen einige Rampen kaum über die 8, 9 Prozent. Was jedoch zunimmt, ist der Wind. Und die Sonne.

So weht es zurzeit hinter dem Berg hoch. Kehren wir also auf der Straße dem Berg unseren Rücken, fahren nach Westen, schiebt uns eine kühlende Brise an. Kommen wir um die Kurven und steuern auf den Berg zu, knallt es uns in den Ohren - und hier oben auch zunehmend merklich fröstelig. Wieder eine Kurve später, Rückenwind, beginne ich erste Schweißtropfen auf meinen Armen zu sehen. Wie spät mag das jetzt sein? 7 Uhr? Es wird heiß heute. Das kann ich jetzt schon spüren.

Die Sonne gibt schon mal einen Vorgeschmack auf das, was heute noch kommt.

Links neben mir fällt der Berg spektakulär ab. Genau das ist es, was mich am meisten hier fasziniert: Die wirklich sichtbare Höhe. In den Alpen, umgeben von Gipfeln, wirken selbst die höchsten Pässe - so sie nicht gerade Stelvio oder Timmelsjoch mit die ihren spektakulär steilen Abhängen heißen - doch oftmals unspektakulär. Weil man eben die 2.000, 2.500 und mehr Meter Höhe gar nicht sehen kann. Doch hier, in der ansonsten eher flachen Provence, in der sich einsam und verlassen nur der Mont Ventoux erhebt, blickt man von knapp 2.000 Metern Höhe nach unten - und sieht erst einmal wirklich, was das bedeutet.

Wahnsinnig schön, jetzt, so früh um diese Uhrzeit, da unten noch Frühnebelfelder wabern, weiter hinten, in nicht einmal 200 Kilometern Entfernung, das Mittelmeer, nicht sichtbar, hinter einem dunstigen Feuchtevorhang verborgen. Ich liebe jeden einzelnen Meter hier. Bis es wieder in den Gegenwind geht ...


Die letzten 4 Kilometer ziehen sich scheinbar endlos. Gleichförmig. Quälend.

Wir werden hier oben alle getäuscht. Denn auch wenn der Berg hier nun immer wieder das Ziel präsentiert, es uns vor die Nase hält, wie Eseln die Karotte, so kommen wir der Antenne, dem Ziel unserer Mühen, doch scheinbar nicht näher: Es zieht sich einfach dermaßen! "Alter, ist das eine Fata Morgana?!", beschwert sich Frank. Und Recht hat er: Kaum noch unterscheidbar die letzte Kurven-Rampen-Kombination von der jetzigen. Und von der Kommenden. Kaum näher. Kaum Meter. Treten wie im Hamsterrad. Wollen die uns hier veräppeln?

Besuch auf dem Mars: Die letzten 4.000 Meter zum Gipfel.


Wahrscheinlich sind diese Fotos, die ich hier nun schieße, schon Millionen mal gemacht worden. Schmücken zigtausende Fotoalben und werden tagtäglich sehnsuchtsvoll von wieder abertausenden Radsportlern angeschaut. Verehrt wie Ikonen. Kaum ein Berg hat dieses ganz eigene Aussehen, wie der Mont Ventoux. Wer hier oben, in aller Herrgottsfrühe, in aller Stille, fast andächtig, die erste Anfahrt auf die Spitze macht, diese riesige Kalkmasse in seiner Gänze erfährt, dem mag sich erschließen, warum schon die Kelten vor tausenden von Jahren diesen Berg als Gottheit verehrten.
Wahrscheinlich so oft fotografiert wie die Statue of Liberty in New York: Die
letzten Kurven zum Gipfel des Ventoux.

Wir reden nun kaum noch. Sebastian und Frank fahren nun ganz für sich. Machen ihre eigenen Fotos, starren hinaus in die Ferne, schütteln immer wieder ihre Köpfe. Begeisterung, ich kann es sehen, überwältigt von der Schönheit dieses Anblickes. "Dafür bin ich hergekommen", sagt Sebastian. "Hammer!" Und immer wieder, einfach nur "Hammer!". 

Komplett verschwunden nun der letzte Bewuchs. Frei liegt das weiße Geröll am Berg, Kalksteinbruch. Ich bin jetzt schon heilfroh, meine Sonnenbrille auf zu haben: Gefahr von Schneeblindheit im Sommer. Am Ventoux allemal. Immer wieder blicke ich mich um, zwinge mich, mich nicht nur an der Sicht aufs nahende Ziel zu orientieren, sondern labe mich am Höhengewinn, den ich am besten sehe, schaue ich nach hinten. Auch wenn es nur 6, 7 % sind - jede Kurve bringt uns ein Stück höher. Schon stehen wieder 1.300 Höhenmeter auf meinem Garmin. Nur noch etwas mehr als 2 Kilometer. Ein Klacks.


Vor allem in der Abfahrt ein No Brainer - der obere Teil des Mont Ventoux
mit seinen langen Geraden.

Hier werden sie in wenigen Stunden alle kleben bleiben. "Die Leichen", wie Patrick sie nennen wird. Tausende Radfahrer stürmen jeden Tag auf den Gipfel. Darunter viele Hundert, die es drauf haben, wesentlich mehr, denen man ansieht, dass sie sich hier heute übernommen haben. Ich werde Mütter mit Damenrädern und Lenkerkörben sehen, ich werde Mountainbiker in absurden Kadenzen strampeln sehen, ich werde einen Tourenradler mit einer Schrankwand aus Satteltaschen sehen, werde E-Biker schwitzen sehen, viele werden schieben, viel mehr werden am Straßenrand in der Knallesonne sitzen uns ins Leere starren und darunter werden etliche Rennradler sein.

Ventoux: Die Magie dieses Berges, die auch uns hier hergezogen hat, macht eben auch vor anderen nicht halt.

Können es kaum erwarten.

Seit dem wir gestern Abend noch hier oben waren um den Teambus oben zu parken - übrigens mit einer Traumabfahrt durch eine komplett in das Sonnenuntergangsrot getauchte surreale Landschaft - kann auch ich es kaum noch erwarten, endlich oben an zu kommen. Warum? Weil die erste und die zweite Auffahrt die schwersten sind. Die Erste, weil erst müde Knochen in Bewegung gebracht werden müssen, die zweite, weil eben "erst" 3.000 Höhenmeter auf dem Konto stehen werden. Alles, was danach kommt - darauf freue ich mich.

Es wird warm sein. Es wird weh tun - aber, es wird mehr Kopfsache sein. Routine. Durchbeißen. Aushalten. Eben das, was mich zum Everesting getrieben hat. Und so, wie ich jetzt bei jeder Kurve diese Antenne näher kommen sehe, sehe ich auch mehr und mehr den Erfolg näher kommen. Das wird heute ein guter Tag!, das kann ich spüren. Und blicke ich in Sebastians oder Franks Gesichter bin ich überzeugt, dass die beiden das auch so sehen.


Noch 150 Höhenmeter!

Schon wache ich aus meinem Tagtraum aus: Wir fahren um eine weitere Kurve, die Antenne auf einmal, wie von Geisterhand versetzt, ganz nahe. 1.500 Meter noch. Ein Klacks. Die beiden zucken nervös, wollen, bremsen sich, beschleunigen, bremsen sich ... gleich, gleich sind wir oben.

Noch mal alles geben: Flamme Rouge am Mont Ventoux, der finale Kilometer.


Doch vorher müssen wir die letzten beiden Rampen schaffen. Wir merken sie jetzt schon, die Strapazen. Immerhin haben wir bis hier her 20 Kilometer durchweg bergauf getreten, davon die erste Hälfte sehr steil, am Ende im Schnitt so steil, wie es der Mortirolo ist. Und auch wenn es nur 6, 7 Prozent im Schnitt waren, die Strecke ab Chalet Reynard hinterlässt auch ihre Spuren: Drehe ich mich um, kann ich die Körner sehen, die ich hier gelassen habe.


Letzte Serpentine, Blick hinter den Berg Richtung Osten. Herrlich.

Es zieht jetzt noch einmal richtig an. Schnell schießen die Prozente nach oben, wenige Meter bleiben die Digits bei der 9 stehen, noch ganz gut zu treten, doch dann geht es los. 10, ab und zu eine 11 % stehen da. Hier werde ich die nächsten Male richtig meine Zähne zusammenbeißen müssen, hier wird es noch einmal richtig hart.

In der Kehre ein seltener Blick: Man kann über den Berggrat auf die andere Flanke des Mont Ventoux blicken. Und, als wolle der Windgott, der uns heute weitgehend verschonen wird, mit dem verpassten Sonnenaufgang versöhnen, lässt er just, als wir passieren, die Sonne einen irrwitzigen Strahlenkranz durch die Wolken beamen. Frank und Sebastian halten verzückt an und schießen einige Fotos. Ich trete weiter: Auf einem Stein steht noch 507 (!) Meter bis zum Gipfel. Los, wegtreten!


Richtig schön fies und steil noch mal zum Schluss.

Jetzt heißt es reingetreten, denn es sind vor allem diese letzten Meter, die alles fordern. Wer bisher die Auffahrt ganz okay fand, vielleicht hier und da ein bisschen steil, vielleicht im letzten Abschnitt etwas lang gezogen: Hier brennt es, hier krampft es, hier muss man die Zähne zusammenbeißen, noch mal alles rausholen und diese lang gezogene, einfach nur steile, fiese und im Laufe des Tages extrem windanfällige letzte Rampe eisern bezwingen.

Dann, wenn es linkerhand auf einen Parkplatz mit einem (überteuerten) Rennradler-Café geht (welches im übrigen nicht mal eine Standpumpe hat), wenn über einem, fast senkrecht, die Terrasse mit dem kleinen Parkplatz direkt an der Wetterstation auftaucht, dann hat man es schon fast geschafft. Jetzt nicht locker lassen, ja nicht aufhören zu treten!


Ich bin heute der aller erste auf dem Mont Ventoux.
In 2 Stunden wimmelt es hier nur so vor Leuten und Fahrzeugen.

Es folgt eine harte Rechtskurve und die nun wirklich allerletzte Rampe. Dass die nochmal 15 % hat, ist eigentlich egal, denn diese letzten 30, 40 Meter fliegt nun jeder, buchstäblich jeder, einfach nur noch hoch. Hier endet der Aufstieg, direkt unter der Antenne. Kleiner Parkplatz, kleines Schild. Hammer Aussicht. Ich nehme die Rundenzeit: 2:06 Stunden habe ich gebraucht, 21 Minuten länger als gestern. Ich bin sehr zufrieden. Das riecht nach mehr heute.

Richtig motiviert oben auf: Die Ventoux-Bezwinger.


Einige Minuten nach mir kommt Frank oben an. Der erste Aufstieg des Tages geschafft: Er grinst sich die 15 %-Rampe einfach nur hoch, klickt locker aus, wir klatschen ab. "Was für ein geiles Gefühl!", sprudelt es aus ihm heraus. Kaum hat er tiefe Züge aus seiner Trinkflasche gezogen, einen Riegel heraus gefummelt und die ersten Bissen gekaut, zückt er sein Handy: Diese Aussicht, die nur wie heute so genießen können, weil wir die ersten hier oben sind, sie ist einfach zu schön.


Herzlichen Glückwunsch, Frank!

Frank wird die Abfahrt über Malaucene wählen, etwas länger als die zurück nach Bedoin. Von dort aus wird er erneut den Aufstieg hier her zur Spitze des Ventoux machen - dann schon in erheblich heißeren Umständen - und wird zum Nachmittag hin noch den langen Anstieg ab Sault fahren. Er wird abends in der Pizzeria zufrieden einige große Bier trinken, denn er wird mit Stolz sagen können, dass er ab heute ein Cinglés du Mont Ventoux ist. Einer, der alle drei Auffahrten zum Giganten der Provence an einem Tage geschafft hat.

Ebenso stolz wird Sebastian sein können, den ich sogleich auf seinen letzten Metern des ersten Anstiegs ablichten kann. Auch er grinst mit der Morgensonne um die Wette - tolle Leistung, Sebastian!


Auch Sebastian einen Herzlichen Glückwunsch!

Sebastian und Frank werden zusammen mit Flow, der gute zwanzig Minuten nach uns am Teambus erscheint, ihre Cinglés-Gruppe bilden und den Tag zusammen verbringen. Auch Sebastian feiert heute Abend seine Aufnahme in den Club Cinglés, so, wie er sich das bei seiner Buchung Anfang des Jahres gewünscht hatte: "Perfektes Wetter, ein perfekter Tag, perfekte Beine - es war ein Traum!", fasst er später auf der Rückfahrt zusammen.

Während die Beiden oben noch ihre wohlverdienten Fotos machen, rolle ich schon mal eine Etage tiefer - den Teambus vorbereiten.





Bei aller Freunde über das Erreichte: Hier müsst Ihr heute noch
mindestens zwei mal hoch ...!

Als ich später am Tage nach meinem dritten Aufstieg am Teambus ankomme, werde ich Marco und Axel treffen, die beiden anderen Gäste. Über die beiden freue ich mich am meisten: Axel konnte uns leider am Mortirolo nicht begleiten, weshalb ich ihm dieses tolle Wetter und ein gelungenes Event am meisten Wünsche. Er wird der einzige von uns sein, der sich die offizielle Cinglés-Stempelkarte besorgt hat und sich auch wirklich alle Stempel holen wird.

Marco, der jüngste, dem schon auf der Hinfahrt der bloße Anblick des Ventoux von Weitem den Atem verschlagen hat, wird sich hier heute hochquälen. Wir werden zusammen im Bus sitzen, Brote und Chips essen, viel Cola trinken und uns motivieren: Aufgeben? Nach zwei Auffahrten? Nichts ist, hier wird die Dritte auch gemacht! Ich finde es wundervoll, wie sich Axel und Marco gegenseitig motivieren, sich anspornen ohne sich anzugiften - und am Ende werden beide auch ihre drei Aufstiege geschafft haben. Herzlichen Glückwunsch Euch beiden, ich freue mich so für Euch!


Noch habe ich diesen Anblick für mich allein.

Nach Florian kommt Patrick am Wagen an. Er war mit Marco und Axel aufgebrochen, hatte die beiden aber schnell hinter sich lassen können. Patrick wird heute mit mir der einzige sein, der nicht in den Cinglés-Club aufgenommen wird, obschon er die Malaucene-Auffahrt machen wird. Patrick und ich bekommen heute nach jeweils 4 Auffahrten auf den Mont Ventoux die 6.000 Höhenmeter voll. 135 Kilometer mit 6.026 Höhenmetern, um genau zu sein. 

Und wir werden im Bett liegen, aus dem Fenster starren, die Antenne blinken sehen: "Ich könnte schon wieder hochfahren. Wo ich den kleinen Wichser da blinken sehe ...", wird Patrick sagen, bevor wir einschlafen. Wie Recht er hat ...

7 mal 7.000 Kalorien: Wurstkäsestullen, literweise Cola und jede Menge taxofit.


Unseren Teambus habe ich auf 1.900 Metern Höhe geparkt. Gestern Abend noch mit Patrick hochgefahren - als Lohn eine irrwitzig schnelle, mitreißende Abfahrt am wieder vollkommen leeren Ventoux genossen. Hier oben ist es frisch, weshalb unser Proviant und die Getränke schön kühl geblieben sein sollten. Ich bereite das Büffett für die Teilnehmer des Everestings vor.



Basecamp diesmal on top: Hammer-Aussicht beim Pausemachen inklusive.

Der Ansatz ist klar: Egal ob Everesting oder Cinglés, alle werden hier oben ankommen. Da macht es Sinn, den Teambus hier oben zu haben. So können sich alle immer und jederzeit nach einem anstrengenen Aufstieg hier oben ausspannen im geräumigen Bus, die Beine etwas baumeln lassen und vor allem: Auftanken für den Ritt nach unten, den erneuten Anstieg nach oben.

Der Sprinter bietet genug Platz, sodass ich im kirchenschiffgroßen Kofferraum das Büffet aufbauen kann - und die Jungs es sich im Fond in den Sitzreihen bequem machen können. Unser Getränke- und Speisenangebot habe ich zum Mortirolo kaum verändert.


Ankunft beim Teambus. Hunger! Durst! Kein Problem ...

Neben zwei Sorten Schwarzbrotscheiben bieten wir Kochschinken, Salami, Emmentaler und Gouda-Scheiben an. Dazu salzige Chips (der Renner, muss ich beim nächsten Mal mehr besorgen) oder Gummibärchen, wir haben Tuc-Cracker und Waffel-Röllchen, Nutella, wer will, und Parmesan (will aber niemand) und natürlich Bananen. Eine Umfrage ergibt, dass Einige mehr frische Sachen vermissen, also schaue ich, dass wir beim nächsten Event vielleicht ein, zwei Salatgurken, Äpfel und Orangen dabei haben werden.

Besonders freue ich mich, dass ich wieder die Produkte von taxofit Sport anbieten kann: Erst Mitte April sind diese auf den Markt gekommen und mit ein ganz wenig Stolz kann ich unseren Gästen diese anbieten: Das Power-Gel für unterwegs, den Zitrus Iso-Drink für die Flasche, Müsli-Energy-Riegel und den Protein-Riegel zur Recovery. Da ich selbst sehr wählerisch bei den Sports-Nutrition-Produkten bin, weiß ich, wie skeptisch man bei neuen Produkten dieser Art ist.


Wieder am Start und (fast) leer gegessen: Die neuen
Produkte für Sportler von taxofit Sport.

So bin ich erstaunt, dass am Ende des Events alle 40 Gels, die ich mitgenommen hatte, leer sein werden und auch fast kein Müsliriegel übrig bleibt. Weil es mich interessiert, befrage ich alle Teilnehmer auf der Rückfahrt - einen ausführlichen Testbericht der taxofit-Sport Produkte mit ganz viel Lob und auch durchaus kritischen Stimmen der Teilnehmer sowie meiner selbst gibt es in den nächsten Tagen.

Was die Getränke angeht, so stehen wir mit 75 Litern Wasser am Ventoux - die auch fast komplett leer getrunken werden.


Türen auf, schlemmen! Beim everesten soll man es sich auch gut gehen lassen.

Ich selbst komme pro Auffahrt mit einer 750 ml-Flasche aus, die ich mir jedes Mal mit einer Tüte Iso-Drink befülle, alle anderen Teilnehmer fahren zwei Flaschen. Auch wieder dabei zum Auffüllen der Kurzzeitspeicher und dem Anheben: Coke. Von den insgesamt 18 Litern, die wir am Start haben, fahren nur 4,5 Liter wieder mit nach Hause. Überraschenderweise trinkt - wie auch am Mortirolo - niemand den Orangen- oder Apfelsaft. Den können wir uns also demnächst sparen.

Interessant, dieses Ess-Verhalten. Ich lerne viel über Verpflegungsvorlieben, über Mengen und Anzahl der einzelnen Artikel. Das war der Plan: Zwei, drei Events zum "eingrooven" haben. Ich denke, beim nächsten Mal werden wir noch einen Ticken besser. Obschon, das merkt auch Frank bei einer der Pausen an: "Jetzt was Warmes ... das wäre der Hit!". Recht hat er. Nur: Einen Betreuer, der warme Speisen zubereitet, den muss man bezahlen. Zu hoch - noch? - diese Kosten, die wir ja auf uns Teilnehmer umlegen müssten. Dennoch: Just cold reicht allemal. Und im Ernst: So richtig doll habe ich bei 35 Grad Sonnenschein eine heiße Suppe nun auch nicht vermisst ...

Erste Auffahrt und Frühstück bei Strahlesonnenschein.

So sitzen wir nach der ersten Auffahrt noch gut zwanzig Minuten im Bus zusammen, bis nach und nach Florian und Patrick eintrudeln. Wir genießen die ersten festen Happen, wobei ich es langsam angehen lasse: Nach der Abfahrt, das weiß ich, wartet bei Madame im Cottage ein Frühstück auf mich. Heißer Kaffee, frische, dicke Kirschen und ganz viel Charcuterie mit Frommage aus der Region. Die anderen Jungs werden in Malaucene schlemmen: Verdient haben wir es uns!

Rasante Abfahrten vom Mont Ventoux: Von Bibberkälte bis heißer Höllenritt.


Bevor wir abfahren fingern wir unsere Klamotten aus den Taschen. Hier oben wird es im Laufe des Tages nie richtig heiß werden, auch, wenn uns nur wenige Stunden später der Schweiß nur so in Strömen herab laufen wird - kühle 7 Grad sagt das Busthermometer und ich bin froh, hier heute die erste Auffahrt noch mit Beinlingen gemacht zu haben. Unter meinem Trikot ein langes Unternehmd und die lange, gefüttertete Jacke geben mir die notwendige Wärme. Patrick legt noch lange Handschuhe oben drauf.


Früh um 7:30 Uhr - es ist noch recht chilly auf dem Mont Ventoux.

Sebastian streift sich seine Gabba über, nur Florian wird die Abfahrt so antreten, wie er sich in die Steigung gestellt hat: Kurz-kurz. 

Den ganzen Tag über kann ich bei meinen Auf- und Abfahrten heftige Temperaturunterschiede beobachten. Ist es unten vor allem am frühen Nachmittag trotz teilweise sehr starkem, böigen Wind vor Hitze nicht mehr auszuhalten, ist es ab etwa 1.500 Metern Höhe am Ventoux schon empfindlich kalt. Zwar fahre ich dann tagsüber komplett kurz-kurz, schütze mich in den Abfahrten nur mit einem normalen, ungefütterten Langarm-Trikot, aber die eisigen Gegenwinde können doch sehr fröstelnd sein. Hier ist gut beraten, wer auf sich acht gibt, denn gerade das mehrmalige Auf- und Abfahren birgt Erkältungsrisiken.


Kühl. Kalt. Eisig! Sebastian zittert.

Ansonsten sind die Abfahrten einfach nur Droge! Nach ein, zwei mal hat man die neuralgischen Stellen - am Ventoux sind das meiner Meinung nach nur 3 Kurven-Kombinationen, bei denen man wirklich extrem aufpassen muss - internalisiert und kann die Abfahrten genießen. Auch dies aber mit Bedacht: Denn es ist keine Übertreibung. Tagsüber kämpfen sich tatsächlich mehrere tausend Radfahrer den Berg hinauf, darunter etliche Engländer, die auch nach mehrmaligem Anbrüllen nicht kapieren wollen, dass es wirklich ungesund werden kann, wenn sie darauf bestehen, den mit 70, 80 km/h abfahrenden Rennradlern, Motorrädern und Bussen auf der falschen Seite entgegen zu kommen! Drei, vier solche Situationen erlebe ich, ein mal pralle ich fast in einen - ich kann es nicht anders ausdrücken - Vollspasten, der in seinem völlig von der Sonne weich gekochten Gehirn eine gute Idee gefunden zu haben, und meint, Schlangenlinien über die gesamte Breite der Straße zu fahren wäre eine gute Idee. Ein mal stehe ich voll in den Eisen: Ein Betreuer-Van steht auf der Gegenfahrbahn und reicht den holländischen Rennradlern gerade aus dem Beifahrerfenster Getränke. Herrje! Alle von uns erleben heute mehr oder weniger krasse Situationen. Daher: Augen auf! Der Ventoux ist ein Zirkus aller möglichen und unmöglichen Leute.

Ich nähere mich meinem Everesting-Ziel: Über die Motivation, 8.000 hm zu schaffen.


Dass ich auch beim zweiten Event am Mont Ventoux nicht die 8.848 Höhenmeter schaffen würde, war mir klar. Dazu wären 6 Auffahrten notwendig - bei rund 2 Stunden hinauf und etwa 30 Minuten hinab also 15 Stunden Fahrtzeit. Ohne Pausen, versteht sich. Bei einer Startzeit von 5:30 Uhr, wie heute, wäre ich also locker bis 20 Uhr unterwegs. Nur eben: Ohne Pausen halt. Und obschon ich 6 Mal am Ventoux für absolut schaffbar halte - Pausen müssen sein!


Erste Pause am heimatlichen Pool nach 1.500 hm.

So komme ich von der ersten Auffahrt wieder, parke mein Rennrad am Pool und Madame fährt ein wirklich tolles Frühstück auf. Ich sitze im Schatten, um mich herum zirpt und tschiept es, der Kaffee ist frisch und dampft und sogar ein frisch gekochtes Ei von den Hühnern nebenan bereitet sie mir. Patrick gesellt sich zu mir und so verbringen wir lockere 50 Minuten beim ausgiebigen Laben.

Wir unterhalten uns über Möglichkeiten und Pläne für heute. Für mich steht fest, dass ich mich gegenüber der Mortirolo-Leistung verbessern möchte. Gut, dass es mathematisch genau hinkommt: 4 Auffahrten sind 6.000 Höhenmeter. Plus die 1.500 Höhenmeter vom vorherigen Abend sind das immerhin 7.500 Höhenmeter an einem Wochenende. Das finde ich eine akzeptable Leistung - angesichts meines eher erbärmlichen Trainingsstands. Und dann. Hey. Wir wollen Spaß haben hier. Das soll hier nicht in Rennen oder Arbeit ausarten. Umso mehr freut es mich, dass die anderen Jungs es ähnlich sehen: Flow, Sebastian und Frank werden in Malaucene auch erst einmal ausgiebig frühstücken, Axel und Marco ebenfalls. Nacher in Sault, vor ihrer dritten Auffahrt, gönnen sich die Jungs ein richtig feines Mittags-Menü. Recht so: Genießt die Provence, auch kulinarisch.


Schöner Kontrast: Immer wieder ziehen Wolkenfelder durch.
Auf dem Ventoux ist man dann über der Wolkendecke.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt Probleme, mich zu motivieren. Eher erliege ich zu sehr dem Rausch des Berges: Ich mag nicht auf Patrick warten, so sehr juckt es mir in den Beinen. Also breche ich vor ihm auf - vergesse diesmal extra nicht meine Wasserflasche. Dafür aber meinen Helm. In der Abfahrt ein mulmiges Gefühl, das muss ich schon sagen. Nur mit Cycling Cap auf dem Kopf durch das enge Kurvengeschlängel des Ventoux schießen ... 

Ob es nur unerträglich heiß wird oder, weiter oben, bisweilen richtig eisig durch die nassen Klamotten auf die nackte Haut duchzieht: Es macht mir einen Spaß, dass ich kaum Worte finde. Ich genieße jede einzelne Umdrehung, und tut sie auch noch so weh. Ich labe mich an jeder einzelnen Kurve, heiße jeden einzelnen Prozent Steigung willkommen und erfreue mich jedes Mal, wenn ich bei Chalet Reynard den steilen Teil geschafft habe und nun das nicht enden wollende Martyrium des kalkweißen Geschlängels angehen kann. Ein Traumtag.


Viel Zeit für mich. Mein Rennrad. Meine Gedanken.
So habe ich mir das gewünscht!

Oben angekommen sitze ich dann in der Ladeluke des Teambus, trinke Cola becherweise und esse dick mit Wurst und Käse belegte Stullen. Mampfe salzige Chips, trinke noch mehr Cola und drücke mir ein Gel rein, denn ich vermute, erst wenn ich unten bin und mich wieder in den Anstieg mache, werden die enthaltenen Kohlenhydrate zur Verfügung stehen.

Großes Hallo beim dritten Aufstieg, als ich Marco und Axel treffe, die ich heute den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte, seit dem wir Hals über Kopf aufgestanden waren. Die Strapaze steht beiden ins Gesicht geschrieben, vielleicht auch etwas Ungläubigkeit, ob sie den dritten Run auch schaffen - und doch, es blitzt Stolz durch. Spaß. Zufriedenheit. Jungs, ich mach los - genießt Eure Pause und kommt gut runter!


Im Trubel auf dem Gipfel ein Hort der Ruhe: Der Teambus.
Mit Büffet.

Nach der dritten Auffahrt ist es dermaßen heiß geworden, dass ich erst einmal unten im Cottage eine lange ... Pause auf dem Heimatklo einlege. Patrick kommt nach einiger Zeit auch an - es ist 12:30 Uhr Mittags und abgesehen davon, dass draußen die Luft steht, sind wir der Meinung, nun eine kleine, längere Pause verdient zu haben. "Lass uns eine Runde ausruhen, gegen 15 Uhr fahren wir dann das letzte Mal hoch, sind 17 Uhr oben und haben dann die vier mal geschafft.", achlage ich vor. Ehe ich ausgesprochen habe, hat Patrick seine Beine schon auf dem Bett in unserem kühlen Cottage ausgestreckt.

Siehe da: Als wir einige Stunden später im Anstieg kurz vor der letzten Kehre sind, holen wir Axel und Marco ein. Auch sie haben es sich also gut gehen lassen, nicht gehetzt. Ich darf miterleben, wie die beiden ihren Cinglés komplettieren. Ein toller Anblick. Die letzte Abfahrt ist mir nicht vergönnt, denn ich bringe den Teambus nun vom Gipfel. Aus. Vorbei. Nach 9:11 Stunden in Bewegung stoppe ich mein Garmin. Vier mal den Ventoux geschafft. 6.000 Höhenmeter für das Konto gut geschrieben und ganz, ganz viel Glück im Hormonspiegel, so treffen wir uns alle abends in der Pizzeria zum feiern.

Geschafft! Der Mont Ventoux wird Erinnerung.


Bei viel kaltem Bier, diversen Vor- und Hauptspeisen und jeder Menge Lacher erzählen wir uns die Höhepunkte des Tages. Wann wer was gemacht hat, die krassesten Rampen, die geilsten Abfahrten und natürlich Stories über Stories zu den "Leichen" im Ventoux - die ich in der Form und Masse nur noch von L´Alpe d´Huez kenne. Wir hauen ein Dreigängemenü weg, Marco lässt sich eine Pizza kommen, die man - getrocknet - locker als 28-Zoll Scheibenrad am Zeitfahrrad montieren könnte, so groß ist die.

Gehört einfach dazu: Das Bier danach und ein bisschen Feiern.

Allein schon das Draußensitzen ist nach den kalten, nassen Wolkenverhangenen Monaten daheim in Hamburg eine Wohltat. Kurze Hosen, T-Shirt. Die untergehende Sonne im Gesicht und eine Menge Ricard im Blut.

"Was für ein krasser Trip, oder?", fragen sie immer wieder. Gestern noch durch die Nacht geballert, Bäm, einreiten in Frankreich, kurz hinlegen und dann einfach mal den ganzen Tag einen Berg bearbeiten, sich selbst am Berg abarbeiten - und morgen wieder zurück. Wie krass? Wie bekloppt? Wie einmalig geil! Unfassbar, dass das jetzt schon wieder durch sein soll, zu Ende. Aus. Dabei sind wir doch mal gerade warm gefahren?!


Schmeckt mir irgendwie immer nur in Frankreich: Der Sieger-
Ricard muss eiskalt sein. Herrlich!

Die Jungs werden noch bis kurz nach Mitternacht in der Pizzeria bleiben und ihre Aufnahme in den Club Cinglés du Ventoux begießen. Es wird die ganze Rückfahrt bis zu einer Raststätte hinter der deutschen Grenze dauern, bis sie die 220 €-Rechnung dieses Abends auseinander gedröselt haben werden. Gut so! Genauso hatte ich es mir vorgestellt und gewünscht, wie diese Everesting-Events sein sollten: Geile, nette Leute treffen, mit ihnen eine irrwitzige Reise unternehmen, an harten Bergen mit dem Rennrad seinen Mann stehen, schwitzen, kurbeln, arbeiten um dann, nach dieser so unglaublich intensiven, kurzen Zeit, vielleicht doch am Ende mehr zu sein, als man war, als man sich getroffen hat: So werden aus Twitter-Bekanntschaften doch wenigstens für diesen kurzen Augenblick so etwas wie Freundschaften. 

Egal, ob wir uns so nochmal wiedersehen werden: Dieses Everesting hat uns verbunden. Es bleiben eine Menge toller Fotos, wahnwitzige Geschichten und Anekdoten und - zumindest glaube ich das zu spüren, als ich jeden einzelnen von ihnen morgen auf der Rückfahrt beim Aussetzen verabschiede - ganz ganz viel Freude darüber, es einfach mal gemacht zu haben, dieses Everesting.

Da vorn sitzen sie und feiern.
Da oben steht er und wartet. Wann kommen wir wieder?

Als ich mit Patrick schon sehr früh die Party verlasse - immerhin geht es morgen 5 Uhr vom Hof und ich werde 1.000 Kilometer am Steuer sitzen - schauen wir mehrmals zum Abschied hoch zum nun doch nicht mehr ganz so gewaltig wirkenden Ventoux. Wir müssen es gar nicht aussprechen: Aber wir haben verdammt noch mal so richtig Bock, jetzt einfach wieder aufs Rennrad zu springen und das Ding noch mal zu rocken!

Gegen 6 Uhr rollt der Teambus am nächsten Morgen los.
Es wird 22 Uhr sein, als ich daheim in die Couch kollabiere. Den Arbeits-Montag erlebe ich fast wie im Delirium.

Hammer.

Ventoux.

Hammer!

Lust, mit uns zu Everesten? Buche jetzt Deinen Platz für die wahnsinnige Zillertaler Höhenstraße!


Es geht weiter! Wir haben für Euch die wundervolle Zillertaler Höhenstraße herausgesucht. Eine wirklich fantastische Geschichte: Nicht weniger als 5 verschiedene Auffahrten warten auf uns, jede bei Quäldich.de mit der vollen Härtepunktezahl (12 bis 15 Kilometer Länge bei 1.200 bis 1.500 hm) ausgezeichnet, im wunderschönen Zillertal. Wer jede Auffahrt ein mal schafft, der hat die Höhenmeter des Mount Everest im Sack - doch Vorsicht! - es winken sehr harte, wirklich sehr harte Auffahrten im Zillertal. Ein echter Geheimtipp!

Wir organisieren wieder An- und Abreise mit dem geräumigen Teambus sowie 2 Übernachtungen mit Frühstück. Im Teambus wird es wie gewohnt reichhaltig Essen und Trinken geben, die Sports-Nutrition wird wieder von taxofit Sport zur Verfügung gestellt. Es geht los am Donnerstag, den 9.7. abends in Hamburg, wir sammeln Euch dann entlang der Strecke ein, sodass wir am 10.7. tagsüber im Zillertal ankommen. Sonntag im Laufe des Tages/Abends sind wir dann wieder alle daheim.

Es sind 6 Plätze für ambitionierte, gut trainierte, durchgeknallte Rennradler wie Euch verfügbar - Ihr habt Lust, auch mal so einen Trip zu machen? Einfach Platz reservieren oder gleich buchen. Bei Fragen stehe ich Euch natürlich gern zur Verfügung.





MORTIROLO 15.-17. Mai - BERICHT
MONT VENTOUX 29.-31. Mai 
ZILLERTALER HÖHENSTRASSE 10.-12. Juli JETZT BUCHEN FÜR 380 €
COL DU GALIBIER 7.-9. August
COL DE LA BONETTE 28.-30. August

Bei Fragen, zur Anmeldung oder unverbindlichen Reservierung eines Startplatzes nutze bitte das Kontaktformular hier im Blog.

13 Kommentare:

  1. Oh Mann, bin wirklich neidisch. Wäre echt gern dabei gewesen.
    Schade das es terminlich dieses Jahr so schlecht ist, aber solltest du den Trip nächstes Jahr nochmal machen bin ich definitiv dabei.
    LG
    Matty

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    1. moin matty,

      mal sehen, ob wir nächstes jahr den ventoux wieder drin haben.
      ansonsten: komm doch mit ins zillertal, das wird mindestens ebenso geil: wenn nicht geiler. das beste von mortirolo (härte) und ventoux (schönheit & abwechslung) in einem ... wie wäre es?

      LG

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  2. hallo Lars,

    klasse Bericht und klasse Leistung. Morgens als erster oben zu sein, das hat schon was. Tagsüber ist es ja eher doch ein wenig voller dort oben. Holländer, Belgier, Engländer in Massen. Sehr amüsant finde ich immer die Ehefrauen / Freundinnen der Radsporthelden, die mit dem Auto immer stückweise den Anstieg vorweg fahren und dann ihren Helden fotografieren oder filmen, wie er sich den Berg hocharbeitet. Und so schön die Strassen zum Anfahren sind, du hast völlig recht - es sind einfach zu viele Chaoten dort unterwegs, um das richtig geniessen zu können. Aber schön, das bei Euch alles ohne Pannen und Unfälle abgegangen ist und ich wünsche Dir, das es auch in Zukunft bei den noch kommenden Events so bleibt !
    Grüße - Andreas

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    1. moin andreas,

      danke fürs lob. ja, ist echt ein bissel der "zirkus der provence" dort, aber m.e. noch immer erträglicher als l´alpe d´huez - DAS ist richtig krass dort, weil sich aller verkehr nur einen einzigen an- und abfahrtsweg teilen muss. und dann ists noch überlaufener, finde ich.

      morgens bis 9 uhr und abends so ab 18 uhr war es am ventoux allerdings richtig leer - da kannste dann auch die temperaturen aushalten und es war vor allem abends einfach nur ein rausch, das ding runterzuknallen :)

      bin sehr auf die zillertaler höhenstraße gespannt. die ist ja auch kein verkehrspass, sodass es da eigentlich ruhig sein sollte - zudem mit 5 auffahrten verläuft sich das hoffentlich noch mehr.

      komm doch mal mit?

      ;)

      liebe grüße,
      L

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  3. Hallo Lars,

    sehr schöner Bericht! Super, dass du dir die Mühe machst solche Events zu organisieren. Viele wissen gar nicht, wieviel Arbeit und drumherum sowas ist. Daher von mir schonmal beide Daumen hoch!

    Ich gebe zu, bei mir hat's schon bei deiner ersten Everesting Anündigung in den Beinen gejuckt ;)
    Leider hats bei mir mit einer Teilnahme terminlich noch nicht gepasst. Aber vllt wird's was Ende August. Ötztaler Startplatz hab ich keinen bekommen, also ist das Wochenende eigentlich noch frei :)

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    1. moin frank.

      danke fürs lob!
      jo ist arbeit: aber lohnt sich, weil der spaß unglaublich ist.

      das ötzi-WE müssen wir verschieben. ich hab nämlich nen startplatz... aber komm doch jetzt am 10. bis 12.7. mit? das wir großartig.

      LG L

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    2. Wäre ich sofort dabei, aber als Trauzeuge zu bestimmten Terminen nicht zu erscheinen könnte auf berechtigtes Unverständnis stoßen :D
      Denke du wirst verlauten lassen, falls es einen neuen Termin für das Ötzi Wochenende gibt...
      An der Cote d'azur wirds ja auch im September noch "erträglich" sein ;)

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    3. moin frank.

      danke fürs lob!
      jo ist arbeit: aber lohnt sich, weil der spaß unglaublich ist.

      das ötzi-WE müssen wir verschieben. ich hab nämlich nen startplatz... aber komm doch jetzt am 10. bis 12.7. mit? das wir großartig.

      LG L

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  4. Ich hab die Tour zu spät gesehen... macht Ihr das nächstes Jahr wieder? Dann kommen wir mit :-D

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    1. moin stefan.

      das ist gut möglich :)

      seeya.
      L

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    2. Ihr braucht einfach eine Mailliste, damit Ihr potentielle Deppe....sorry, Mitleide.... ne noch mal: Mitfahrer rechtzeitig informieren könnt. Auch so von wegen Urlaubsplanung. Den Mont Ventoux kenne ich nur vom Rollentrainer und Julia und ich würden den gerne mal fahren - in der Gruppe doch viel schöner, auch wenn Julia eher mit dem Gruppenersten oben sein wird und ich eher die Nachhut bilde. :-D

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    3. hi stefan.

      sagen wir mal so: würdest du dieses blog regelmäßig lesen, wüsstest du seit 12.1. von allen evetesting terminen.

      und auf unsere newsletter-liste wärt julia & du dann auch gekommen. ;)

      LG L

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    4. Ich gebe Dir natürlich total und vollumfänglich recht. Das Problem ist, dass ich nicht annähernd so viel Zeit auf Blogs wie Eurem verbringen kann, wie ich gerne würde. Von daher mache ich Euch doch auch gar keinen Vorwurf - ich will nur vermeiden, dass ich es nächstes Jahr wieder verpasse :-D

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