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28. Februar 2011

Projekt 1000

"Ein Mann - ein Ziel" - so heißt es doch, oder?

Seit dem 1. November trainiere ich als Teil des Team "Twinterpokal" beim Winterpokal der Website www.rennrad-news.de - und das mit wachsender Begeisterung.

Denn wie, wenn nicht unter Gleichgesinnten die noch dazu in Konkurrenz zueinander stehen, ist man angehalten, regelmäßig und viel zu trainieren? Für mich ist der Winterpokal genau das Richtige, um mich zu motivieren, morgens eine Stunde früher aufzustehen und abends, nach einem langen Tag in der Agentur noch eine, oftmals zwei Stunden auf der Rolle zu trainieren.

Besser als jeder eigene Trainingsplan.

Das System ist so einfach wie genial: Man trainiert für sich allein und trägt dann seine Zeiten in das System ein. So bekommt man für das Radfahren und 60 Minuten 4 Punkte, für 120 Minuten 8 Punkte und so weiter. Alternative Sportarten, wie Laufen, Schwimmen etc. werden auch mit Punkten honoriert.

Na klar - es gibt keine Prüfinstanz, aber wie es mein Teammitglied Olli schon ausdrückte - wer bescheißt, bescheißt nur sich selbst.

Seit dem Start am 1.11. ist ein heißer Kampf entbrannt - die Mitglieder Führungsteams legen sich mächtig ins Zeug, um auf die vorderen Plätze zu kommen, muss man schon bis zu 7 Stunden täglich im Rennradsattel sitzen. Unmöglich für mich. Und doch: Es gibt Fahrer, die mehr als die doppelte Punktzahl von unserem Team haben.

Profis?

Ich selbst komme im Schnitt auf etwa 2 Stunden pro Tag.
Seit dem Start habe ich - mit Stichtag 1.3. - 192 Einheiten mit insgesamt 199 Stunden, also 11.969 Minuten trainiert, das sind 775 Punkte. Nicht übel - und immerhin die Führung in meinem Team.

Und doch - "nur" Platz 206 in der Gesamtwertung.

Mein Ziel ist, die 1.000 Punkte-Marke zu erreichen, damit dann unter die Top 200 und mit dem Gesamtteam in die Top 50 zu kommen.

Oha, ein weiter Weg noch. Denn bis zum Ende der diesjährigen Winterpokal-Saison sind es nur noch 26 Tage. Also noch 225 Punkte. Das macht also bei den verbleibenden 26 Tagen ein Tagesmittel von 8,5 Punkten. Schaffbar, absolut schaffbar.

Dumm nur, dass mir gestern mein Hinterreifen platzt - und ich natürlich keinen Wechselschlauch da habe. 10 Punkte gehen mir verloren. Sehr ärgerlich!

Da sich meine Freundin nun für 3 Wochen im Urlaub befindet, habe ich die Wohnung für mich allein. Und damit auch die Abendplanung. So hänge ich mich also, anstatt romantisch im Sofa zu kuscheln, eben noch mehr rein auf dem Weg meines Projekt 1000 und frage mich nach jeder Einheit, wie zum Teufel es die Führenden schaffen, 2.200 Punkte und noch mehr zu machen?!?

Wahrscheinlich haben die ganz andere Großpackungen als ich gekauft ...


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25. Februar 2011

Das neue Cervelo R3 2011 - von Nahem betrachtet

Letzte Woche machen die Rennradbegeisterten meiner Agentur einen kleinen Mittagspausen-Ausflug zu Trionik hier in Hamburg, der Ort, an dem ich mein Cervelo R3 vor ziemlich genau einem Jahr gekauft habe.

Es werden 2 Gutscheine eingelöst, die ich noch von meinem Geburtstag habe - und dabei natürlich gleich mal die anwesende Produktpalette der erlauchten Cervelo-Familie gecheckt.

Eines vorneweg: Das begehrte S3 ist leider nicht anwesend, dafür ein S2 (auch beeindruckend) und - für einen auf Triathlon spezialisierten Laden selbstverständlich - einige P-Modelle des kanadischen Herstellers.

Das neue R3 wartet in dieser Saison mit einigen Features auf, die ich mir für mein Modell auch gewünscht hätte. So bekommt der glückliche Käufer zum Beispiel die edle Rotor-Kurbel mit ovalen Kettenblättern zum Gabel-Rahmen-Set mit dazu. Sehr cool.

Beeindruckend logisch auch der Ansatz für das Cevelo-eigene BBRight-System: Hierbei ist die linke Kettenstrebe aufgrund der auf sie höher einwirkenden Kräfte der Antriebsnabe etwas dicker, als die rechte. Das spart Gewicht. Und sieht abgefahren aus.

Aber mal ehrrlich: Weißer Lack mit bleu Streifen? Das geht gar nicht! Meine Freundin fand es auf Anhieb schön, vielleicht ist dies die Ladies-Version - und die Cervelo-Website beruhigt den geneigten Interessenten ja auch, das R3 gibts natürlich auch in Schwarz.

Hier allerdings befremdlich: Komplett schwarz mit rot-weißen Streifen. Also, Cervelo-Boys, 2011 ist echt nicht Euer bestes Jahr gewesen. Da lob ick mir doch mein 2010er R3.

Wenn ich allerdings heute noch einmal das Budget von damals hätte, wäre meine Wahl sicher das R5 - ein wahrer Leckerbissen! Oder ... noch ein, zwei Mal mit Omi telefoniert und das Budget zum S3 aufgestockt.

Ja, man darf ja noch träumen ...


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15. Februar 2011

Sidi Logo vs. Mavic ProRoad - meine neuen Rennradschuhe

Nun haben sie also schon einige hundert Testkilometer in den Carbonsohlen, die neuen Rennradschuhe von Mavic, und es lohnt sich, einige Worte zu verlieren.

Wie schlagen Sie sich, die Franzosen, im Vergleich zum italienischen Platzhirsch Sidi, deren preiswertes Einsteigermodell (Logo) ich seit einem Jahr fahre?

Nun, exzellent, möchte ich fast sagen.

Zunächst einmal bin ich - als alter Werbefuzzi - erst einmal sehr angetan von der wertigen Verpackung des Produktes. Klar, das trägt nun nicht wirklich zum Runden Tritt bei oder hilft, Blasen vorzubeugen, aber ich bin der Meinung, dass ein Produkt, dass die 200 €-Grenze durchbricht, auch gern mal wie 200 € verpackt sein darf.

Und das ist es - der Karton ist fast zu schön, um ihn im Kamin zu verheizen.
Die neuen Mavics habe ich mir geleistet, weil ich mir erst einmal eine steifere Sohle und zum Zweiten einen leichteren Schuh verspreche. Nicht, dass die Sidis schlecht wären - im Gegenteil, die Schuhe sind sehr pflegeleicht, sehr robust und exzellent verarbeitet. Es gibt keinen wirklichen Grund, sie zu ersetzen.

Aber so eine Plastiksohle ist halt nicht 100&ig steif. Da erwarte ich von Carbon schon eine bessere Performance.

Zudem wiegen die Sidis (mit Cleats) knapp über 700 Gramm - die Mavics bringen es (auch mit Cleats) auf gerade mal 650 Gramm. Nicht viel, scheint es, aber immerhin ein kleiner Vorteil, den ich trotzdem beim Halten in der Hand spüren kann.

Die Mavics passen mir auf Anhieb wie angegossen. Der Ratschenverschluss erlaubt eine genaue Einstellung der Festigkeit - bei den Sidis hatte man mit den 3 Klettverschlüssen eher Probleme.

Erste Testrunden - und nun fast 300 Rollenkilometer - lassen das Erahnte sicher werden: Das geringere Gewicht, die höhere Steifigkeit der Carbonsohle und die genau abgestimmte, weil individuell einstellbare Festigkeit der Schuhe lassen diese einfach besser performen.

Einige Abstriche aber muss ich machen.

So ist es der einfache, simple Klettverschluss, der die Sidis weniger anfällig bei Defekten macht. Wenn bei den Mavic dagegen einmal die Ratsche ihren Dienst versagt oder wegen Verschleiß ausfällt, ist der Schuh fast nicht mehr zu gebrauchen (und die Ersatzteilfrage bei Ratschen ist ... fragwürdig).

Zum Anderen ist es die Carbonsohle bei den Mavic ProRoad, die mir nach den ersten Ein- und Ausklinkungen Stirnfalten verursacht: Das Carbon ist an der Kontaktfläche zu den Pedalen nicht geschützt und so zeigen sich jetzt schon tiefe Kratzer im Verbundstoff.

Kaum auszumalen, wie die Sohle nach einem Jahr Dauereinsatz aussehen mag. Und so muss ich wohl oder übel alle paar Wochen eine neue Schicht Gewebeband aufkleben, um den anfälligen Faserwerkstoff zu schützen.

Zwei Minuspunkte einer ansonsten makellosen Bilanz. Eine Bilanz, die auch die aktuelle Ausgabe der BDR-Zeitschrift RennRad (3/2011) bestätigt. Allerdings stimme ich dem abschließenden Testurteilen nur bedingt zu: Der Redakteur schreibt, dass "Die Umlenkseile der Kletts drücken leicht" - bei mir drückt absolut nix. Und: "Die Ratsche rutscht bei Belastung durch."

Also, ich kann treten und ziehen wie ich will - die Ratsche sitzt bombensicher!

Aber eines, das haben die Mavic den Sidi auf jeden Fall voraus: Das wesentlich schickere, wertigere Design.