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15. Februar 2011

Sidi Logo vs. Mavic ProRoad - meine neuen Rennradschuhe

Nun haben sie also schon einige hundert Testkilometer in den Carbonsohlen, die neuen Rennradschuhe von Mavic, und es lohnt sich, einige Worte zu verlieren.

Wie schlagen Sie sich, die Franzosen, im Vergleich zum italienischen Platzhirsch Sidi, deren preiswertes Einsteigermodell (Logo) ich seit einem Jahr fahre?

Nun, exzellent, möchte ich fast sagen.

Zunächst einmal bin ich - als alter Werbefuzzi - erst einmal sehr angetan von der wertigen Verpackung des Produktes. Klar, das trägt nun nicht wirklich zum Runden Tritt bei oder hilft, Blasen vorzubeugen, aber ich bin der Meinung, dass ein Produkt, dass die 200 €-Grenze durchbricht, auch gern mal wie 200 € verpackt sein darf.

Und das ist es - der Karton ist fast zu schön, um ihn im Kamin zu verheizen.
Die neuen Mavics habe ich mir geleistet, weil ich mir erst einmal eine steifere Sohle und zum Zweiten einen leichteren Schuh verspreche. Nicht, dass die Sidis schlecht wären - im Gegenteil, die Schuhe sind sehr pflegeleicht, sehr robust und exzellent verarbeitet. Es gibt keinen wirklichen Grund, sie zu ersetzen.

Aber so eine Plastiksohle ist halt nicht 100&ig steif. Da erwarte ich von Carbon schon eine bessere Performance.

Zudem wiegen die Sidis (mit Cleats) knapp über 700 Gramm - die Mavics bringen es (auch mit Cleats) auf gerade mal 650 Gramm. Nicht viel, scheint es, aber immerhin ein kleiner Vorteil, den ich trotzdem beim Halten in der Hand spüren kann.

Die Mavics passen mir auf Anhieb wie angegossen. Der Ratschenverschluss erlaubt eine genaue Einstellung der Festigkeit - bei den Sidis hatte man mit den 3 Klettverschlüssen eher Probleme.

Erste Testrunden - und nun fast 300 Rollenkilometer - lassen das Erahnte sicher werden: Das geringere Gewicht, die höhere Steifigkeit der Carbonsohle und die genau abgestimmte, weil individuell einstellbare Festigkeit der Schuhe lassen diese einfach besser performen.

Einige Abstriche aber muss ich machen.

So ist es der einfache, simple Klettverschluss, der die Sidis weniger anfällig bei Defekten macht. Wenn bei den Mavic dagegen einmal die Ratsche ihren Dienst versagt oder wegen Verschleiß ausfällt, ist der Schuh fast nicht mehr zu gebrauchen (und die Ersatzteilfrage bei Ratschen ist ... fragwürdig).

Zum Anderen ist es die Carbonsohle bei den Mavic ProRoad, die mir nach den ersten Ein- und Ausklinkungen Stirnfalten verursacht: Das Carbon ist an der Kontaktfläche zu den Pedalen nicht geschützt und so zeigen sich jetzt schon tiefe Kratzer im Verbundstoff.

Kaum auszumalen, wie die Sohle nach einem Jahr Dauereinsatz aussehen mag. Und so muss ich wohl oder übel alle paar Wochen eine neue Schicht Gewebeband aufkleben, um den anfälligen Faserwerkstoff zu schützen.

Zwei Minuspunkte einer ansonsten makellosen Bilanz. Eine Bilanz, die auch die aktuelle Ausgabe der BDR-Zeitschrift RennRad (3/2011) bestätigt. Allerdings stimme ich dem abschließenden Testurteilen nur bedingt zu: Der Redakteur schreibt, dass "Die Umlenkseile der Kletts drücken leicht" - bei mir drückt absolut nix. Und: "Die Ratsche rutscht bei Belastung durch."

Also, ich kann treten und ziehen wie ich will - die Ratsche sitzt bombensicher!

Aber eines, das haben die Mavic den Sidi auf jeden Fall voraus: Das wesentlich schickere, wertigere Design.

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